ALICE COOPER: Along came a Spider

"Along came a Spider" hat viele Schwachstellen, aber hier hat es Alice geschafft, dass man nach einigen Durchläufen sehr gut über diese hinweghören kann. Wer aufgrund der Ankündigungen ein besonders theatralisches Album erwartet, der wird sicher enttäuscht werden. Der Schwerpunkt liegt auf coolen, griffigen Rock-Songs und ist damit den Vorgängeralben "Dirty Diamonds" und "The Eyes of Alice Cooper" sehr nah.

Along came a Spider wurde – wie eigentlich jedes neue ALICE COOPER-Album – als eines angekündigt, mit dem der Altmeister wieder seine gesamten Stärken und sein komplettes Können unter Beweis stellt. Tatsächlich bietet es jedoch erneut viel Licht und Schatten, klingt dabei aber erfreulicherweise wie aus einem Guss und macht auch auf Dauer Spaß.

Die ersten Songs auf Along came a Spider wirken beim ersten Hördurchlauf dabei derart platt, dass sich jeder Funke von Vorfreude justament in resignierende Enttäuschung wandelt. Statt auf gute Kompositionen scheint man mehr Wert auf die Produktion gelegt zu haben, um möglichst für jeden erkennbar nach den 70ern zu klingen. Wake the Dead ist – trotz seines coolen, extrem simplen und von OZZY OSBOURNE eingespielten Mundharmonika-Einsatzes – derart erzwungen psychedelisch, dass man fast schon Mitleid bekommt – das Co-Songwriting von Ozzy schlägt sich hier sehr negativ nieder. Aber: die Produktion ist klasse und erzeugt Stimmung, wenngleich keine besonders gruselige. Along came a Spider ist aber ja auch keine Gruselgeschichte, sondern eine Serial-Killer-Story, also geht auch das in Ordnung.
Im weiteren Verlauf steigert sich das Songwriting mit jedem Track. Immer deutlicher sieht man Alice vor sich beim Performen der Stücke auf der Bühne stehen. Das zunächst merkwürdig anmutende Geklatsche mausert sich zunehmend zum prägenden Stilmittel, das sich das komplette Album über wie ein roter Faden durchzieht. Nichts gegen das Gitarrenspiel von Slash, der bei Vengeance is Mine seinen Gastauftritt hat, aber die späteren Soloteile klingen wesentlich cooler – in allen Bereichen sind mehr und mehr Steigerungen zu erkennen. Wrapped in Silk überrascht durch eine Hookline, die von einem alten TWISTED SISTER-Straßenfeger stammen könnte, gleichzeitig setzen sich auch immer mehr Textzeilen im Gehör fest. Mein Favorit: You look like you fit in the trunk of my car aus The One that got away. Höhepunkt des Albums stellt die coole Ballade Salvation dar, zu deren gelingen erneut auch die Produktion mit dem gedoppelten Lead-Gesang ihren Teil beiträgt.

Along came a Spider ist kein ALICE COOPER-Überalbum, neinnein, ganz sicher nicht. Along came a Spider hat viele Schwachstellen, aber hier hat es Alice geschafft, dass man nach einigen Durchläufen sehr gut über diese hinweghören kann. Wer aufgrund der Ankündigungen ein besonders theatralisches Album erwartet, der wird sicher enttäuscht werden. Der Schwerpunkt liegt auf coolen, griffigen Rock-Songs und ist damit den Vorgängeralben Dirty Diamonds und The Eyes of Alice Cooper sehr nah.

Veröffentlichungstermin: 25.07.08

Spielzeit: 44:13 Min.

Line-Up:

Alice Cooper – Gesang
Eric Singer – Schlagzeug
Chuck Garric – Bass
Keri Kelli – Gitarre
Jason Hook – Gitarre

Produziert von Danny Saber, Greg Hampton & Alice Cooper
Label: Steamhammer / SPV

Homepage: http://www.alicecooper.com/

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/officialalicecooper

Tracklist:

1. Prologue/I know where you live
2. Vengeance is mine
3. Wake the dead
4. Catch me if you can
5. (In touch with your) feminine side
6. Wrapped in silk
7. Killed by love
8. I´m hungry
9. The one that got away
10. Salvation
11. I am the spider/Epilogue

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