Insgesamt ein äusserst fruchtbares Jahr an interessanten, reizvollen Releases, darum konnte ich mich auch nicht auf zehn beschränken und diese Liste muss – abgesehen von den drei Werken auf Platz Nummer 1 – als Auswahl angesehen werden.
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KEEP OF KALESSIN: Armada
Einfach nur grandios. Teilen sich somit mit DARKTHRONE und NECROPHOBIC den ersten Platz, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann.
DARKTHRONE: The Cult is Alive
Zusammen mit KEEP OF KALESSIN zeigen DARKTHRONE wieder einmal, dass der beste Black Metal eben doch aus Norwegen kommt.
NECROPHOBIC: Hrimthurmsum
Vier Jahre Stille, danach ein unaussprechlicher Albumtitel und Hymnen wie I Strike with Wrath – sensationell! Und somit auch noch eine schwedische Formation auf dem ersten Platz.
SATYRICON: Now, Diabolical
Hier stimmt alles, vom Groove bis den Vocals und der Gitarrenarbeit – SATYRICON wissen, was sie tun. Und setzen es auf der Bühne auch perfekt um.
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ANGANTYR: Sejr [Re-Release]
Leider habe ich ANGANTYR erst dieses Jahr für mich entdeckt, aber dafür umso intensiver.
LJÅ: Til Avsky For Livet
LJÅ liefern frisches Blut im norwegischen Black Metal und fabrizieren mit Et barn er dödt in Bethlehem gleich noch den kultigsten Songtitel.
REQUIEM: Government Denies Knowledge
Die Schweizer Death Metal-Todeswalze schnappt sich einen Plattenvertrag und zeigt auch gleich eindrücklich, was man damit machen kann.
DISPARAGED: Blood Source
Die zweite Spitze im Schweizer Death Metal muss sich lediglich von sich selbst geschlagen geben und mischt mit rasiermesserscharfen Thrash-Gewürzen ein todesmetallisches Brett, das es in sich hat.
NEGLECTED FIELDS: Splenetic
Wenn der Folkfaktor wegfällt und Letten richtig abgedrehten Sound machen…
ANGUSTIA: Demo 6.6.6.
Roh, ungeschliffen, unverfälscht – ein kultiges Demo aus dem Black Metal-Underground.
MERRIMACK: …Of Entropy And Life Denial…
Trotz Zwangsstille am Schluss überwiegen die positiven Aspekte, schnörkelloser, kalter Black Metal ohne Kompromisse.
TONY NAIMA & THE BITTERS: Dismember
Zum Ende des Jahres eine unmetallische Überraschung – ein schwedischer Singer und Songwriter bietet Coverversionen der anderen Art.
THE HERETIC: Gospel Songs in E Minor
Beeindruckend abwechslungsreich, interessant und raffiniert.
AMON AMARTH: With Oden on our side
Überbewertet, langweilig und offenbar auch kompositionsfaul, wie das folgende Zitat aus dem Interview zeigt Wir haben viele Songs mit diesem Riff. Ich dachte bis anhin, das machen nur MODERN TALKING so.
DAGOR: Non Symbolic Art
Ein langweiliger, qualvoller Einblick in einen Proberaum. Schlimm, ganz schlimm.
DAPNOM: Actes Préalables
Quantität statt Qualität ist keine gute Taktik, um positiv aufzufallen.
OUTRAGE: 7 is one, take one
Reunions sind auch bei Undergroundbands keine gute Idee – quod erat demonstrandum.
A.S.R.: Stahlkocher
Wenn man allein Musik macht und dann alle Instrumente gegeneinander zu spielen scheinen – dann kann etwas nicht stimmen.
EMPEROR am INFERNO FESTIVAL
EMPEROR lieferten ein ganz besonderes Abschiedskonzert, das man auch dank der speziellen Atmosphäre des Inferno Festivals nicht so rasch vergessen wird.
– und dann kommt lange nix! Ebenfalls coole Live-Erlebnisse boten:
KEEP OF KALESSIN am INFERNO FESTIVAL
NECROPHOBIC am 15. Oktober 2006 in der Live-Factory Adelsheim.
CELTIC FROST am 29. Mai 2006 in der Wiler Remise.
KLABAUTAMANN am 30. September 2006 im Winterthurer Gaswerk.
DARKSPACE am 22. Februar in der Wiler Remise.
INFERNO FESTIVAL 2006 in Oslo.
MOUNTAINS OF DEATH im Schweizer Muothatal.
Brotsandwich, Falafel, atemberaubende Kulisse und eine exquisite Auswahl an Death Metal und Grindcore Darbietungen.
Wenn man ans INFERNO FESTIVAL reist, dann hat man kein Geld mehr für Festivalnieten.
Jon Nödtveidt (DISSECTION)
Lebte das, was er predigte mit all seinen Konsequenzen.
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FURZE
Weil sie bei CANDLELIGHT RECORDS einen Deal ergattert haben und sowieso absoluter Kult sind.
EQUILIBRIUM
Die mit dem Vertrag bei NUCLEAR BLAST jetzt grossräumig voll durchstarten.
DET GERMANSKE FOLKET
Beherbergen mit ORLOG, HEL, ANGANTYR und MYRKGRAV vier klasse Bands und zeigen, dass es durchaus noch kleine, aber feine Labels gibt.
Die Bands, die mit der neuen Mode horrende Merchandise-Preise durchkommen und trotzdem noch schwarze Zahlen schreiben.
Dänemark und die dänischen Medien, welche den Mut hatten, die Pressefreiheit zu verteidigen.
Die Wurstpolizei, die schaut, dass die Zürcher im Sommer nicht grillen.
IMPALED NAZARENE
Die Band provoziert gerne (siehe etwa Titel des Albums Pro Patria Finlandia), doch während meinereiner mit Pro Patria Briefmarken den Schweizer Heimatschutz (vom Murmeli bis zur Burg) assoziiert, gerät die Band ins Visier der übereifrigen Antifa/Indymedia und Konsorten – und versäumt, rechtzeitig klar und deutlich politisch Stellung zu beziehen oder konstruktive Lösungen zu suchen. Schade, dass sich diese politisch Engagierten nicht gegen andere Bands, die wirklich politisch gefährlich sind, einsetzen. Schade für IMPALED NAZARENE, schade für die Fans, die nicht in den Genuss der Tour kamen.
NOCTE OBDUCTA
Weil sie sich aufgelöst haben. Sehr traurig.
Das komplett überflüssige und ärgerliche EISREGEN-Sideprojekt TRANSILVANIAN BEAT CLUB.
Labels, die meinen, mit Voice-Overs werde das ganze illegale Downloads etc.-Problem gelöst. Wird es nicht.
TONY NAIMA & THE BITTERS: Dismember
Ein ungewohntes Cover, dessen Reiz man erst auf den zweiten Blick erkennt. Und wenn man die Musik hört, ist man von weiteren Überraschungen ebenfalls nicht sicher.
NECROPHOBIC: Hrimthurmsum
Das etwas andere NECROPHOBIC-Cover, düster, majestätisch, kalt – da passt alles.
MYRKGRAV: Trollskau, Skrømt og Kølabrenning
TEMPLE OF BAAL: Traitors to Mankind
Auch hier erkennt man den Reiz erst beim näheren Hinschauen – eine düstere Interpretation des Mottos Die Augen sind der Spiegel der Seele.
PANDAEMONIUM: Return to Reality
Die Inkarnation des italienischen Kitsch. Das Cover ist noch grauenhafter als die Musik.
LJÅ: Et barn er dödt in Bethlehem
AMON AMARTH: With Oden on our Side
Mit Hoden an der Seite? Sind die bei Wikingern nicht vorne?
SPEEDY GONZALES: Electric Stalker
Noch dazu heisst das ganze Album so.
LJÅ: Et barn er dödt in Bethlehem
NECROPHOBIC: I Strike with Wrath
Wenn L`ÂME IMMORTELLE allzu sehr in die MICHELLE-Richtung abdriften und aus so einem Song wie Nur Du auch noch eine Single machen – dann kann man der Karte Songniete nicht mehr widerstehen. Aber es gab noch genügend andere Grausligkeiten, die ich zum Glück vergessen konnte.
QUEENS OF THE STONE AGE: Everybody knows that you are insane
Die Musik ist zwar absolut grauenhaft, aber der Asiate, der mit seinem Penis Gitarre spielt ist so trashig, dass es dennoch ein geiler Videoclip ist.
NECROPHOBIC: Blinded by Light, Enlightened by Darkness
Stimmungsvoll, düster, perfekt inszeniert.
Der Trendmist, der auf MTVIVA läuft.
DISSECTION: Rebirth of Dissection
Stilvoll, schlicht – ein schönes Andenken an eine grosse Band.
MARDUK: Blood. Puke. Salvation
Obschon die DVD besser ist als ihre zwei (!) Vorgänger, lassen vor allem die lieblosen Interviews daran zweifeln, dass MARDUK wirklich mit Herz und Seele hinter diesen DVD-Veröffentlichungen stehen.
Nocturno Culto von DARKTHRONE: der absolute Wahnsinn. Einer der Sätze: Ich bin ein glücklicher Black Metaller. (Original: I am a happy black metal person)
Frost von SATYRICON: Charmant, aufmerksam und interessant. Und sein Satz: NSBM existiert nicht.
Die schockierende Erkenntnis, das der musikalische Nenner von Markus, Elisa und mir bei Nepomuks Rache liegt.
Also den DARKTHRONE-Artikel zu The Cult is Alive selbst einzukreischen war schon cool – und das dazugehörige Interview mag ich auch. Der Festivalbericht zum INFERNO 2006 war unbestritten der aufwendigste Artikel.
Eine sehr schwierige Entscheidung, aber herzhaft losgelacht habe ich bei Franks Livereview zu D`ESPAIRS RAY. Ausserdem gefallen mir die prägnanten Ausgemustert-Artikel von Deviator, etwa derjenige zu TOXIC SHOCK SYNDROM: The Best Way To Destroy Cunts.
Treffen und Interview mit Nocturno Culto (DARKTHRONE).
Selber auf Tour gehen.
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Treffen mit NECROPHOBIC und sie insgesamt neun Mal live sehen innerhalb eines Jahres.
Ein Interview führen mit Frost (SATYRICON).
Im Aargau unterrichten.
Das erste Vampstertreffen verpassen, weil Kotzen ein Lifestyle ist, der sich nicht mit Autofahren und Feiern verbinden lässt.
Pirates of the Caribbean 2 – Dead Man`s Chest
Viermal gesehen, jedesmal absolut geil gefunden.
Inside Man
Spike Lee versucht sich an einem Bankräuberfilm, bei dem sozialkritische Töne nicht die Hauptrolle spielen. Raffiniert, fesselnd, einfach gut.
X-Men 3
Wolverines Klingen sind wirklich Metal!
Ice Age 2
Nicht ganz so gut wie der erste Teil, aber auch kein Fall für die Schublade leidiges Sequel.
Ultraviolet
Zwar mit Milla Jovovich, die wie immer klasse aussieht – aber der Film ist nur Müll.
Wer war Kafka?
So starr, dass man kaum von bewegten Bildern sprechen kann. Und sämtliche Literaturhasser werden in ihrem Vorurteil, Literatur sei langweilig, bestätigt. Leider.
Casino Royal
Ist das überhaupt noch ein James Bond-Film?
Ich beende die Arbeit, die ich begonnen habe.
Black Metal wird zur entarteten Kunst deklariert, was dazu führt, dass Bücher wie Unheilige Allianzen nicht mehr nötig sind und man sich unbehelligt an Konzerte begeben kann.
Mobiltelefone inklusive nervige Klingeltonwerbungen verschwinden – für immer.
Man kauft sich wieder Alben und geht an Konzerte, anstatt sich nur auf Mp3s zu beschränken und sich an YouTube krank zu glotzen.
ein Jahr mit der Quersumme 8, also 2 hoch 3, was zusammengezählt fünf gibt, wie das unheilige Pentagramm oder malgenommen 6 gibt, was dreimal hintereinander wieder den Teufel bezeichnet. Darum sind dann auch CELTIC FROST auferstanden, logisch.