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Rachendrachen

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KINETIK CONTROL: Lack Of Divine Inspiration [ausgemustert]

An sich haben die Finnen von KINETIK CONTROL alles genau richtig gemacht: Finnvox-Produktion, zwei auffällige Ks im Bandnamen und dazu alle Gothic/Elektro-Metal-Stilmittel verwurstet, die man aus den einschlägigen Magazinen kennt. Doch aus treibenden Rhythmen, einer bemüht finsteren, aber dafür eigentlich zu hohen Stimme und konventionellen und somit vorhersehbaren Arrangements wird nicht automatisch der nächste Megaseller. Da war dann wohl doch der Albumtitel unfreiwillig Programm, denn überirdische Inspiration sucht man inmitten soliden, unspektakulären Handwerks wie dem trällernden "Walk Through Fire" oder der kitschigen Ballade "Silence The Serenade", die zudem mit zirpigen Streichersounds die Nerven strapaziert, vergebens.

SARA LEE: Damnation To Salvation [ausgemustert]

Schon seltsam, vor zehn, fünfzehn Jahren war Gothic Metal die spannendste Sparte seit der Erfindung des geschnittenen (Schwarz-)Brotes, nur um seither in geradezu apathische Popanbiederungen zu verfallen. Und so bieten auch die Finnen von SARA LEE das gewohnte Gemisch aus griffigen Keyboardmelodien, runtergeschrubbten Powerchords und theatralischen Gesangslinien, ohne auf der Innovationsskala auch nur geringste Ausschläge zu verursachen. Austauschbar rauschen flotte Rocksongs und gebremste Balladen mit Verzerreralibi am Ohr des Hörers vorbei, ohne für Regungen wie Begeisterung, Interesse oder auch nur Abneigung zu sorgen. Folglich wäre "Damnation To Salvation" auch eher Futter für MTVIVA, wenn da noch Musikclips laufen würden, während Metaller mit einem Faible für Düsternis sich lieber wieder auf Zeitreise in die guten alten Zeiten begeben sollten.
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APRON: Apron

"cdreviewWer seine Band "Schürze" nennt, muss musikalisch einen an der Klatsche haben. Dieses Vorurteil bestätigen APRON mit heftigen Grooves, einer offenen Crossover-Attitüde und abgedrehten Ideen abseits der ausgetretenen Modern-Metal-Pfade.
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APOPTYGMA BERZERK: Rocket Science [ausgemustert]

Wer hat eigentlich behauptet, dass APOPTYGMA BERZERK auch nur annähernd in die düstere Szene gehören? Reiner Pop auf synthetischer Basis – Vorsicht, kann Restspuren von Gitarren enthalten – wird denn auch auf "Rocket Science" geboten, was spätestens bei "Incompatible" in kaugummiverklebter Seichtheit endet. "Shadow" hat da schon mehr Atmosphäre, aber außer der Erkenntnis, dass APOPTYGMA BERZERK wissen, wie man Synthie-Pop-Hooklines schreibt und jegliche Anflüge elektronischer Avantgarde durch die konsequente Verwendung altbackener Sounds im Keim erstickt, kann "Rocket Science" keine weiteren wertvollen Beiträge zur Forschung leisten.