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POISON THE WELL: The Tropic Rot

"The Tropic Rot" besticht durch eine ungezähmte Experimentierfreude und völlige Eigenständigkeit. Der Hauptbestandteil des Klangbilds ist der stetige Wechsel zwischen zurückhaltenden, immer auch leicht schrägen Parts und wüsten Post-Rock-Ausbrüchen, die sogar in Hardcore/Punk-Geballer ausufern können.

Dass POISON THE WELL eine außergewöhnliche, unkonventionelle Band sind, lässt sich bereits an Songtiteln wie Pamplemousse, Who Doesn´t Love A Good Dismemberment? und Without You And One Other I Am Nothing ablesen. Die Musik von The Tropic Rot löst dieses Versprechen voll und ganz ein. Würden die DEFTONES mehr Hardcore zulassen, würden WILL HAVEN kreativer und eigenwilliger zu Werke gehen, würden EYES OF FIRE weniger leiden und dafür mehr Wut rauslassen, dann käme vielleicht etwas im Ansatz stilistisch Verwandtes heraus, doch eigentlich besticht The Tropic Rot durch eine ungezähmte Experimentierfreude und völlige Eigenständigkeit, beste Voraussetzungen also für einen modernen Klassiker. Der Hauptbestandteil des Klangbilds ist der stetige Wechsel zwischen zurückhaltenden, wie bei Pamplemousse immer auch leicht schrägen Parts und wüsten Post-Rock-Ausbrüchen, die bei Cinema sogar in Hardcore/Punk-Geballer ausufern. Die Dynamik, die die Brunnenvergifter von POISON THE WELL dabei entfachen, sucht ihresgleichen. Statt simple Vers-Refrain-Abfolgen abzuspulen wirkt jeder Song auf The Tropic Rot wie ein organisch pulsierendes Lebewesen mit ganz eigenem Charakter und Spannungsbogen. Sänger Jeffrey Moreira krönt diese Meisterwerke mal mit leidenschaftlichen, aber immer zu 110% unkitschigen, weil zu abgedrehten Melodien, mal mit markigem Schreigesang, was endgültig für ein wohlig-finsteres Wechselbad der Gefühle sorgt. Dabei schaffen es POISON THE WELL, stets unberechenbar zu bleiben und jedem Song sein ganz eigenes Gesicht mit hohem Wiedererkennungswert zu verpassen. Beispiele gefällig? When You Lose I Lose As Well trumpft mit einer abgedrehten Country-Interpretation auf, bei Antarctica Inside Me prügeln sich wüste Drums durch emotional aufgeladene Soundlandschaften, das abschließende Without You And One Other I Am Nothing leitet ein psychedelisches Popballaden-Zerrbild ein, bevor die grobe Kelle rausgeholt wird. Hier kann man einer Band auf dem Zenit ihrer Kreativität lauschen. Grandios!

Veröffentlichungstermin: 06.07.2009

Spielzeit: 47:25 Min.

Line-Up:
Jeff Moreira – Gesang
Brad Clifford – Gitarre
Ryan Primack – Gitarre, Keyboards
Bradley Grace – Bass
Chris Hornbrook – Schlagzeug

Produziert von Steve Evetts
Label: Ferret
MySpace: http://www.myspace.com/poisonthewell

Tracklist:
Exist Underground
Sparks It Will Rain
Cinema
Pamplemousse
Who Doesn´t Love A Good Dismemberment?
Antarctica Inside Me
When You Lose I Lose As Well
Celebrate The Pyre
Are You Anywhere?
Makeshift Clay You
Without You And One Other I Am Nothing

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