PETER PAN [Filmkritik]

Schon wieder Peter Pan? Nichtsdestotrotz mußte der gnadiator gleich die allererste Kinovorstellung am Vormittag entern, um seinen Helden einmal mehr über die Leinwand toben zu sehen…

Schon wieder Peter Pan? Nach der völlig-sinnfreien Disney-Fortsetzung „Neue Abenteuer in Nimmerland“ drückt eine weitere Realverfilmung des Kinderbuchklassikers über den Jungen, der nie erwachsen werden will, in die Kinos und auf die Tränendrüse. Der Australier Paul John Hogan („Die Hochzeit meines besten Freundes“) inszeniert die sattsam-bekannte Geschichte von J. M. Barrie werkgetreu und streut dennoch ein paar liebenswerte Variationen ein. So ist Wendy (Rachel Hurd-Wood) hier ein aufgeweckter frühreifer Teenager, der sich kernig mit Piraten schlägt und ganz und gar nicht seinem spießigen viktorianischen Rollenklischee entspricht. Peter (Jeremy Sumpter) ist stolz und zart zugleich, Elfe Glöckchen (Ludivine Sagnier) erinnert an eine hektische VIVA-Moderatorin, die Indianer kommen so gut wie gar nicht mehr vor und Käpt’n Hook (Jason Isaacs) bleibt Käpt’n Hook. Herausgekommen ist eine kunterbunt-fröhliche wenngleich äußerst kalorienreiche Adaption mit deutlich zuviel Zuckerguss. Ohne Ecken und Kanten, Brüche und Abgründe wird mit allem, was die Trickkiste hergibt, 107 Minuten lang geklotzt nicht gekleckert. Dass einem hier vieles bekannt vorkommt, könnte an der latenten 90er-Jahre-Disneyland-Optik liegen – als hätten die Macher Kostüme und Kulissen komplett von Steven Spielbergs mieser „Hook“-Verfilmung (1991) übernommen! Nichtsdestotrotz: Für klischeeerprobte Peter Pan-Fans durchaus lohnenswert.

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