PETER PAN – NEUE ABENTEUER IN NIMMERLAND [Filmkritik]

„Ich will immer ein kleiner Junge bleiben und meinen Spaß haben“ – mit dieser Lebensmaxime avanciert Peter Pan seit über 100 Jahren zum Helden aller jungen Männer, die sich standhaft weigern, erwachsen zu werden und ihre Jugend munter bis 40 ausdehnen. Disneys kongeniale Verfilmung des Kinderbuchklassikers von James Matthew Barrie liegt 49 Jahre zurück. Mit „Hook“ startete Steven Spielberg 1991 den ersten Versuch einer Fortsetzung, die er als Realverfilmung trotz Starbesetzung grandios in den Sand setzte. Da musste Disney selbst ran, um den Zauber von Nimmerland noch einmal zu beschwören. Doch wie bei nahezu allen Sequels gelingt die Neuauflage auch hier nur bedingt: Mehr als ein kurzes Wiedersehen mit dem Schauplatz und den Helden des Originals ist auch hier nicht drin. Zur Story: Die kleine Wendy ist erwachsen geworden und lebt mit ihren Kindern in London. Mitten in den Wirren des 2. Weltkriegs taucht der böse Käpt’n Hook auf und entführt Wendys Tochter nach Nimmerland, wo er mit ihrer Hilfe an Peter Pans Schatz gelangen will. Und das, obwohl die Kleine nicht mal an Feen glaubt…

Wendy heißt jetzt Jane, das Kindermädchen Nana II, und auch sonst ist die Geschichte eher mau – neue Abenteuer in Nimmerland eben. Erklärte Fans des kleinen grünen Chaoten kommen hier jedoch trotz der mäßig originellen Handlung auf ihre Kosten. Regisseur Robin Budd hat Stil, Optik und Atmosphäre des Originals von 1953 beibehalten und seinen Stoff tadellos inszeniert. Die Helden sind wundervoll old-school und nicht so eckig gezeichnet wie in den letzten Disney-Produktionen – nach wie vor ein Weltenteiler unter den Fans. Der klassische Orchesterscore von Joel McNeely unterstützt den gelungenen Nostalgieeffekt, und selbst das von Nena intonierte Titelstück nervt nicht.