TIAMAT: Die Kraft der Träume

Der Marktplatz in Dortmund ist an diesem späten Nachmittag bereits vollkommen überfüllt. An diesem sonnigen Tag haben sich bereits Tausende im Zentrum der Stadt versammelt und feiern das Fußballspiel, das an diesem Abend stattfinden soll. Die Luft ist schwül und stickig,. Die Bands auf der Bühne (zumeist britische Gruppen, um die Besucher aus Manchester zu beschäftigen) sind zu laut und die Polizisten überall sind nervös und bereits übermüdet. Nachdem wir uns durch die Massen gekämpft haben, betreten wir das Büro. Es ist sehr still dort, und ein sehr ruhiger Johan Edlund sitzt in der Ecke an einem Tisch und beobachtet uns sehr aufmerksam, als wir uns niedersetzen. Die Sonne beginnt bereits am Horizont zu sinken, trotzdem aber dringen noch einige Strahlen durch die Fenster des Zimmers, das so mit einem sehr warmen Licht angefüllt ist. Und während der Abend anbricht, gleiten wir in einen tiefen Schlaf …

Der Marktplatz in Dortmund ist an diesem späten Nachmittag bereits vollkommen überfüllt. An diesem sonnigen Tag haben sich bereits Tausende im Zentrum der Stadt versammelt und feiern das Fußballspiel, das an diesem Abend stattfinden soll. Die Luft ist schwül und stickig. Die Bands auf der Bühne (zumeist britische Gruppen, um die Besucher aus Manchester zu beschäftigen) sind zu laut und die Polizisten überall sind nervös und bereits übermüdet. Nachdem wir uns durch die Massen gekämpft haben, betreten wir das Büro. Es ist sehr still dort, und ein sehr ruhiger Johan Edlund sitzt in der Ecke an einem Tisch und beobachtet uns sehr aufmerksam, als wir uns niedersetzen. Die Sonne beginnt bereits am Horizont zu sinken, trotzdem aber dringen noch einige Strahlen durch die Fenster des Zimmers, das so mit einem sehr warmen Licht angefüllt ist. Und während der Abend anbricht, gleiten wir in einen tiefen Schlaf …


Zunächst möchte ich ganz gerne über die technische Seite des Albums, “Deeper Kind Of Slumber” sprechen, die ziemlich interessant ist. Du hast Dich dieses Mal viel mehr auf die technischen Möglichkeiten konzentriert, die Studios bieten, und ich glaube, dass bei diesem Album eine andere Herangehensweise vorherrschend war…

Johan: Ja, das ist auch der hauptsächliche Unterschied zwischen diesem und dem letzten Album, denn ich habe mir ein kleines Heimstudio gebaut, ziemlich viel Equipment gekauft, mit dem ich arbeiten kann, wie zum Beispiel Sampler, Synthesizer, Computer, etc. Die Songs wurden eigentlich geschrieben, indem ich mit dieser Ausrüstung und ihren Möglichkeiten so lange herumexperimentiert habe, bis dass ich letztendlich ein Stück produzieren konnte, was nur auf einem Sound basiert und nicht in der urtypischen Weise kreiert wurde, indem zum Beispiel Akkorde hinzugefügt wurden. Bei einem Song ist der Hauptteil auf einer rückwärts gespielten Gitarre aufgebaut, was man aber nicht weiter analysieren muss. Du bleibst dabei hängen, wenn es cool klingt, und damit beschäftigst du dich dann weiter. Ich mag es wirklich, auf diese Art zu arbeiten. Ich bin ein absoluter Technik-Freak. Ich sitze nächtelang zu Hause vor dem Computer und es ist sehr viel einfacher, mit den Maschinen zu arbeiten als mit den Jungs von der Band.

Ja, das ist auch der Eindruck, den man von dem neuen Album bekommt, dass vielleicht die typischen Instrumente, die mit Bands assoziiert werden – wie Gitarren, Schlagzeug und Bass – ziemlich in den Hintergrund rücken, während die Atmosphäre des Albums im Vordergrund steht. Das ist so ziemlich das Erste, was man beim Hören feststellt, und nicht ‘wie und wo verwandte die Band Double Bass oder Ähnliches’.

Johan: Ich denke, es gibt einige Stücke auf dem Album, bei denen das Bandfeeling schon sehr wichtig war, sogar als wir improvisierten. Wir haben aber versucht, die verschiedenen Elemente einzubauen, und ich bin der Meinung, dass dies auch unseren Sound, den wir heute haben, ausmacht.

Wie Du schon gesagt hast, bist Du an dieses Album mit einer anderen Einstellung herangegangen. Aber wie ist dieser Wandel zustande gekommen?

Johan: Wir haben lange Zeit keinen Proberaum gehabt, und ich fahre nicht unbedingt gerne mit der U-Bahn dorthin, stehe dann in einem kleinen Raum ohne Fenster und versuche, mit den Anderen klarzukommen bzw. Kompromisse zu finden. Lieber wache ich morgens auf, und das Studio ist zwei Meter von meinem Bett entfernt. Ich kann dann alles einschalten, trinke Kaffee und überlege dann, ob ich etwas mit dem Aufgenommenen anfangen kann. Im Prinzip spiele ich einfach erst einmal nur herum. Deshalb konzentrieren sich einige Songs auch auf einen einzigen Sound. Es geht aber auch darum, wie man mit verschiedenen Sounds arbeitet und dadurch den Song etwas anders arrangieren kann. Das Album ist auch ein wenig persönlicher geworden, weil ich alles Zuhause geschrieben habe. Wenn du nächtelang dort sitzt, ist es sehr einfach, persönliche Gefühle zu vermitteln, die Gedanken fließen ohne Umweg gleich auf das Band. Das Telefon steht direkt neben meinem Studio, und es geschah oft, dass ich einen Streit mit meiner Freundin hatte, danach den Hörer auf die Gabel schmiss und sofort zu arbeiten anfing. Weil ich also direkt in meinem Studio sitze, gehen die Dinge, über die ich gerade am Telefon gesprochen habe, gleich in die Musik hinein.

Also ist das Album – wahrscheinlich sogar mehr als die anderen Alben – ein Teil von Dir, vor allem, wenn die Atmosphäre und die Situation gleichgeblieben sind. Ich meine, wenn du mit deiner Band in einen Proberaum, gehst, lässt du alles hinter dir, und das kann manchmal ein Problem sein.

Johan: Du hältst ein wenig davon zurück, wenn du mit anderen Leuten zusammen bist, aber jetzt habe ich fast ein Jahr lang Zuhause gesessen, gearbeitet und kaum andere Personen getroffen. Natürlich nicht die ganze Zeit über, aber wenn ich beschäftigt war, konnte ich nicht darüber nachdenken, was andere Leute von der Platte halten würden, ich konnte mich selbst nicht begrenzen. Ich habe nicht einmal daran gedacht, dass sich andere Leute dieses Album anhören werden, deshalb agierte ich auch nicht als mein eigener Zensor. Ich habe mich einfach nur geöffnet, wie bei einer Selbsttherapie. Und jetzt gebe ich es der Öffentlichkeit preis, und es ist wirklich sehr auf meine persönlichen Gefühle konzentriert. Ich weiß nicht, ob das Album gut oder schlecht ist, aber die Sache auf diese Art und Weise anzugehen, war die einzige Möglichkeit etwas zu schaffen, mit dem ich selbst zufrieden bin. Vielleicht werden es auch andere Leute mögen.

Findest Du es einfach, etwas so Persönliches zu schreiben und das dann auch der Öffentlichkeit zu präsentieren? Vor allem, dieses Album im Vergleich zu den anderen Alben gesehen – war es schwieriger, diese Platte zu machen?


Johan: Es war überhaupt kein Problem. Ich musste einfach ehrlich zu mir selbst sein, denn darum geht es. Diese Band ist etwas, wo ich all jenes hineinlegen kann, wo ich es loswerden kann. Wenn ich die Stücke schreibe, lebe ich sehr weit von der ganzen Musikindustrie und den anderen Bandmitgliedern entfernt. Ich lebe mein eigenes Leben in Schweden, und irgendwann gelange ich an den Punkt, wo ich entscheiden muss, ob ich dieses oder jenes der Öffentlichkeit preisgeben will. Mittlerweile habe ich damit keine Schwierigkeiten mehr, denn ich kümmere mich nicht weiter darum, ob die Leute meine persönlichen Gefühle kritisieren, da es sowieso nichts ändern würde. Ich bin viel zu egozentrisch, um dem, was andere Leute glauben von mir zu wissen, Aufmerksamkeit zu schenken. Es wird niemals den Sound oder die gesamte Scheibe beeinflussen. Ich habe mich dazu entschlossen ehrlich zu sein, – was auch immer das heißen mag – selbst wenn die Leute es für sehr pathetisch halten sollten. Das ist meine Art. Ich muss auch sehr viele Schwächen zeigen, wenn ich ehrlich sein möchte, ich kann nicht vorgeben, etwas zu sein, was ich gar nicht bin, wie es meiner Ansicht nach viele andere Bands praktizieren. Sie versuchen, etwas zu verschleiern, und sie betrachten die Songs als etwas, was sie besser oder cooler oder sonst wie erscheinen lässt. Mir aber würde das nichts geben. Ich mache das alles, um über meine Probleme hinwegzukommen. Ich kann meine schwachen Seiten auch nicht zensieren. Ich habe aber keine Schwierigkeit damit, das alles einem Publikum zu präsentieren.

Du hast die Rolle der Medien erwähnt. Es ist fraglich, ob man etwas kritisieren kann, das etwas ganz Persönliches ist…

Johan: Die Leute können es und sie werden es auch sicherlich tun, aber das macht mich nur noch stärker, denn wenn sie Teile von mir kritisieren, ohne mich zu kennen – warum sollte mir das etwas ausmachen? Es ist einfach nur sehr dumm zu glauben, man kennt eine Person, nur weil du eine Stunde lang eine Platte dieses Menschen gehört hast.

Ihr habt auf dieser Platte einige indische Instrumente, Keyboards und viele andere Instrumente verwendet. Hattet Ihr eigentlich Gastmusiker im Studio? Im Info wurde kein Keyboarder als Bandmitglied erwähnt.

Johan: Nein, ich weiß auch nicht, warum es nicht erwähnt wurde. Ich habe mich wirklich darüber gewundert, denn bei diesem Album habe ich hauptsächlich mit Keyboards und Computern gearbeitet, aber es wurde nicht erwähnt. Ich finde es nicht sehr gut, weil das meist verwendete Instrument das Keyboard war und nicht die Gitarre. Ich weiß nicht, vielleicht stand es nicht darin, weil sie dachten, wir würden einen Gast-Keyboarder mit auf Tour nehmen. Aber es ändert nichts an den Tatsachen. Wir hatten auch viele Gastmusiker dabei. Wir benutzten Streicher, aber auch Oboe, Flöte und einige andere Sachen, weil wir es uns dieses Mal leisten konnten. Bei dieser Platte geht es auch im hohen Maße darum, einige Träume wahr werden zu lassen, weil uns viel Zeit im Studio zur Verfügung stand und wir es für eine tolle Idee hielten, bei einigen Stücken Streichinstrumente einzusetzen, und so arrangierten wir es dann auch, was wirklich cool war. Für einen Musiker ist das ein großes Privileg.

Kanntest Du diese Musiker oder habt Ihr sie getroffen, als Ihr die Scheibe aufgenommen habt?

Johan: Nein, das passierte alles kurz vorher. In dem kleinen Woodhouse-Studio produzierte gerade eine Band, die Streicher hatte, und wir haben sie einfach eingeladen. So geschah es auch bei allen anderen Sachen. Der Besitzer des Studios kam zu uns und sagte: ‘Ihr habt einen Sitharspieler gesucht’ – den wollten wir uns ausleihen – ‘ich habe heute einen professionellen Sitharspieler im Studio’. Wir dachten uns nur: ‘Tja, wenn er hier ist, dann muss es auch einen Grund dafür geben’, also haben wir ihn eingeladen. Dann meinte er noch: ‘Ich habe einen türkischen Freund aus Dortmund, der mit Hilfe seiner Flöte typische Folkloresachen spielt.’ Da dachten wir uns dann nur noch: ‘Ja, das muss auch ein Zeichen sein und wir sollten auch ihn hinzuziehen’. Also, wir sind mit diesen Musikern einfach ins Studio gegangen und haben die Sache aufgenommen.

War es für Dich irgendwie anders, dass sie Deine Stücke spielten? Du kanntest sie ja nicht.

Johan: Nicht wirklich. Die meisten haben ja nach den Noten gespielt, die ich ihnen gegeben hatte, bis auf “Four Leary”, wo improvisiert wurde, und bei dem der Sitharspieler und der Flötist sich selbst etwas ausdenken mussten. Aber das war ziemlich cool, weil sie sich von der Atmosphäre haben mitreißen lassen, und dieser türkische Flötist flippte total aus, er war so verrückt, dass es schließlich sogar richtig schwierig wurde, ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Ich denke schon, dass es gut funktioniert hat, denn er ist mit dieser Musik aufgewachsen, so dass er die Aufgabe wahrscheinlich weitaus besser erledigt hat, als wir sie mit unseren Gitarren hätten umsetzen können.


Willst Du eigentlich auch weiterhin auf dieser Basis arbeiten?

Johan: Ja, eigentlich schon, besonders bei dem erwähnten Song. Dieses Stück kann auf verschiedene Arten gespielt werden, es könnte zwei Minuten, es könnte aber auch zehn Minuten lang sein. Man könnte es mit der Gitarre spielen, es könnte aber auch durchaus mit allen anderen Musikinstrumenten gespielt werden, weil es auf einer bestimmten Notenfolge aufgebaut ist. Wenn Du dabei bleibst, kannst Du im Prinzip tun und lassen, was du willst. Und so werden wir es auch handhaben, wenn wir in einer Stadt spielen und dort einen Musiker kennen, der ein bestimmtes Instrument beherrscht. Wir werden ihn einfach einladen und sagen: ‘Geh’ auf die Bühne, spiele mit uns und mach’, was Du willst’. Im Vergleich zu den Sachen, die programmiert wurden, hatten wir auch Momente, wo wir einfach nur Spaß hatten, wir wollen nicht immer todernst sein. Das, was wir tun, muss uns Spaß machen, und deshalb werden wir auch für eine ziemlich lange Zeit touren. Es ist sehr wichtig, einen Weg zu finden, um immer wieder neue Inspirationen zu erlangen, um jeden Abend auf die Bühne zu gehen, und das unter Umständen vielleicht sogar für Jahre.

So etwas wie ‘schicksalsgesteuerte’ Improvisation?

Johan: Ja, genau. Ich meine, es macht großen Spaß, so etwas als Musiker zu machen. Ich möchte nicht, dass das ein normaler ‘Job’ ist, bei dem jeden Tag das gleiche passiert.

Dann langweilen die Dinge Dich vielleicht irgendwann, wenn Du sie zum 500. Male an 500 Abenden gespielt hast.

Johan: Ja, entweder entscheidest du dich dafür, dich immer wieder über Tourneen zu beschweren und du lässt es zu, dass es dich annervt, oder du findest einen Weg, die Dinge zu ändern. Und als Band fühlen wir uns einfach wohler, wenn wir hin und wieder einen Tag zwischen den Auftritten frei haben, in netten Hotels wohnen, ein heißes Bad nehmen können und auch mal die Reihenfolge der Songs verändern. Wir genießen immer das, was wir machen, weil es sonst wirklich keinen Sinn ergeben würde, überhaupt aufzutreten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wenn wir es hassen würden, auf der Bühne zu stehen – warum sollte wir dann erwarten, dass das Publikum Spaß hat? Bei uns war es immer so, dass unsere eigene Stimmungslage darüber entschieden hat, ob es ein guter oder ein schlechter Gig wird. Es war auch weniger von Belang, ob die Leute es sehen würden, sie haben es zumindest immer gespürt. Sie haben es immer gefühlt, wenn wir schlecht drauf gewesen sind und haben das Konzert dann auch nicht genossen.

Bei Euch gab es auch immer wieder Wechsel im Line-up und ich habe mich gefragt, ob Du nicht gerne einmal ein stabiles Line-up hättest, Bandmitglieder, mit denen Du bestimmte Dinge teilen kannst?

Johan: Ich habe wirklich kein Bedürfnis, mit Anderen zusammen Songs zu schreiben und zu arrangieren. Aber ich hätte schon ganz gerne ein permanentes Line-up und ein Bandgefühl, ein bestimmtes Gefühl, wenn wir vier zusammen auf der Bühne stehen. Ich denke, dass ich mit der derzeitigen Besetzung dieser Sache ziemlich nahe komme, aber man weiß nie. Ich meine, wir haben sehr viel Spaß, wenn wir zusammen spielen, und ich würde lügen, wenn ich etwas Anderes behaupten würde. Für manche Leute könnte es ein Problem darstellen, in einer Band nur zu spielen und nicht wirklich in andere Dinge involviert zu sein. Ich weiß es, aber ich denke, dass sich das Line-Up wahrscheinlich immer verändern wird, denn es war bisher immer so, deshalb sollte ich nicht zu optimistisch sein.

Fällt es Dir eigentlich schwer, Deine Ansichten und Einstellungen mit anderen Leuten zu teilen?

Johan: Na ja, ich glaube, dass es nicht notwendig ist, weil ich das eigentlich gar nicht möchte. Viele Leute sagen mir, wenn es mir leichter fallen würde, mit Anderen zusammenzuarbeiten, dann könnte ich bestimmte Dinge unter anderen Aspekten sehen. Um nicht zu selbstsicher zu sein sei es wichtig, eine Meinung oder Kritik über die Dinge, die du machst, von außen, von einem objektiveren Gesichtspunkt aus zu bekommen. Dem stimme ich aber eigentlich nicht zu, denn wenn ich etwas mache und zufrieden damit bin, dann ist es in Ordnung und dann muss mir auch niemand sagen: ‘Du könntest das vielleicht anders machen’. Ich muss das für mich selbst herausfinden. Natürlich könnte alles besser gemacht werden, so sehen einige Leute das wohl, aber ich tue das nur für mich selbst, und das ist das Wichtigste. Ich möchte das ausdrücken können, was ich empfinde, und ich finde es ziemlich dumm, wenn jemand sagt, dies oder jenes könnte besser gemacht werden. Natürlich könnte alles besser gemacht werden, zum Beispiel könnte YNGWIE MALMSTEEN Gitarre spielen, zudem könnte ich auch den besten Schlagzeuger der Welt engagieren. Und ich könnte auch jemanden finden, der meine Texte singt. Aber dann würden meine eigenen Gefühle nicht explizit dargestellt werden. Das ist wichtig für mich. Es hätte keine Bedeutung für mich, wenn andere Musiker die Songs mitgestalten würden, selbst wenn sie bessere Reaktionen erhielten. Ich möchte mein eigenes Ding machen, selbst wenn ich damit letztendlich niemanden zufrieden stellen kann.

Das ist das, was ich meinte, denn darum geht es ja letztendlich auch, wenn man Musik macht, dass man sich selbst ausdrücken kann, und das funktioniert sehr oft auch mit Bands. Sie haben eine gemeinsame Basis oder vielleicht auch die gleiche Einstellung, das ist schon möglich.


Johan: Es kommt darauf an, was du vermitteln möchtest, und ich stimme vollkommen mit Dir überein, dass dies bei einigen Bands wirklich sehr gut funktioniert. Nimm zum Beispiel eine Hardcore-Band mit einer politischen Attitüde, die sie mit der Musik vermitteln will. Es wäre einfacher, wenn es vier Jungs mit dem gleichen politischen Hintergrund wären. Aber da es bei mir um Probleme geht, die das Leben allgemein betreffen, wie zum Beispiel Beziehungen, glaube ich nicht, dass ich drei Typen finden würde, die zur gleichen Zeit die gleichen Probleme mit der gleichen Freundin beschreiben wollten. Die wären sehr schwer zu finden.

Du erwähntest den Einfluss oder die Kritik, die immer wieder von verschiedenen Leuten geäußert wird, die Du aber wohl nicht sehr schätzt. Euer Produzent Dirk Drager wird folglich wohl keinen großen Einfluss auf die Stücke gehabt haben …

Johan: Er hat keine einzige Entscheidung getroffen, aber er hat den gleichen Musikgeschmack wie ich und wir reden gerne miteinander über Musik. Wir verstehen uns wirklich sehr gut, so dass das Wesentliche darin bestand, ihm zu erklären, was ich machen wollte, um dann zusammen einen Weg zu finden, dieses zu verwirklichen. Es gelang uns wirklich gut.

Hinsichtlich der Atmosphäre des Albums unterscheidet es sich ja ziemlich von den ersten TIAMAT-Alben. Aber Du hattest wahrscheinlich immer schon diese Einflüsse oder musikalische Vorlieben, ich glaube nicht, dass sich das über Nacht geändert hat. Warum aber jetzt die Entscheidung, diese Dinge vorherrschend werden zu lassen, und sich nicht länger auf Death Metal-Gesang, etc. zu konzentrieren?

Johan: Ich habe mich nicht bewusst dazu entschlossen, aber ich denke, dass ich über die gesamte Zeit hinweg ähnliche Dinge zum Ausdruck gebracht habe, selbst auf dem ersten Album, aber ich tue dies jetzt in einer ruhigeren Art und Weise, weil ich viel dazugelernt habe. Ich habe gelernt das auszudrücken, was ich nach außen kehren möchte. Zudem habe ich viel über Musik gelernt und heutzutage verstehe ich, was ich an einem Song mag. Wenn ich zum Beispiel heute einen Song höre und ihn mag, dann kann ich genau sagen, was daran für mich positiv oder negativ ist. Vor ein paar Jahren wusste ich das nicht, ich habe einen Song gehört, aber konnte es nicht genau bestimmen. Jetzt höre ich ein Stück, schneide es zusammen und kann erklären, warum es so klingt, ob es das Arrangement ist, die Produktion oder die verschiedenen Sounds, die verwendet werden. Heute würde ich wahrscheinlich sogar heraushören, welche Gitarren oder welche Keyboards gespielt werden. Deshalb ist es viel einfacher für mich, dem Ausdruck zu verschaffen, was ich machen möchte. Wenn ich eine bestimmte Melodie im Kopf habe, weiß ich genau, wie ich sie umsetzen muss. Wenn ich eine Gitarre höre, dann weiß ich genau, ob es zum Beispiel eine Fender ist.

Mein ganz persönlicher Eindruck ist, dass auf den früheren Alben sehr viel Wut zum Ausdruck gebracht wurde. Und es schien eine Wut über die Ignoranz der Leute zu sein, über Umweltverschmutzung u.s.w. . Ist dieser Ärger mittlerweile verschwunden?

Johan: Ich bin von den Leuten nicht enttäuscht, aber ich habe manchmal schon Probleme mit der Menschheit. Ich denke, ich habe keine Probleme mit einzelnen Personen. Ich habe sehr viel Respekt vor Individuen, die ich treffe, und ich werde immer ihre Prinzipien und Meinungen akzeptieren, das ist absolut in Ordnung. Ich kümmere mich nicht darum und ich respektiere es wirklich. Wenn Leute aber eine große Masse werden – ich meine nicht das Publikum, vor dem wir spielen, das ist eine große Ehre. Wenn du aber in einer großen Stadt auf die Straße gehst und siehst, dass sie keine Individuen mehr sind, empfinde ich diese Seite der Gesellschaft als ziemlich widerlich, vor allem auch, wie unser Planet aussieht. Ich betrachte sie nur als ‘kriechende Dinge’.

Ja, wahrscheinlich, man muss sich nur anschauen, was passiert, wenn Leute in einer Gruppe zusammen sind. Diese sogenannte Gruppendynamik. Leute mit Individualität reagieren wahrscheinlich anders. Aber du hast zum Beispiel auch die Massen hier, die Fußballfans, die auf dem Marktplatz versammelt sind.

Johan: Heute? Was ist heute?

Champions League-Spiel, Dortmund gegen Manchester United.

Johan: Heute, hier in Dortmund?

Ja.

Johan: Dann sind auch viele englische Hooligans da. Dann gehe ich heute nicht mehr raus!

Aber das ist nur ein Beispiel. Wenn du hinausgehst und siehst, wie sie sich in einer Gruppe verhalten – einige von ihnen würden sich sicherlich prügeln und auf andere losgehen, und das würden sie wahrscheinlich nicht machen, wenn sie alleine wären. Aber egal – ist es Frustration bei Dir oder betrachtest Du es eher als Stagnation?

Johan: Ich könnte schon manchmal wirklich frustriert sein, weil ich hier ende. Und das ist auch die Traurigkeit auf dem Album, weil ich mir darüber absolut im Klaren bin. Ich kann es aber nicht ändern, denn das ist, wie ich es sehe. Ich glaube einfach nur, dass es die realistische Art und Weise ist, die Dinge zu betrachten. Ich würde lieber optimistischer sein im Bezug auf diesen Planeten, aber dann würde ich lügen. Ich bin es nicht und ich sehe den Verfall, den Planeten, auch Dinge in mir selbst. Die wichtigen Dinge im Leben – ich betrachtete sie als etwas Wundervolles, das hier niemals geschehen könnte. Ich habe sehr viel geträumt, aber ich weiß jetzt, dass es nie Realität werden wird. Weißt Du, es ist zu gut für diesen Planeten, es wird nie geschehen.


Wovon hast Du geträumt?

Johan: Typische Dinge, von denen jeder träumt, Liebe zum Beispiel, aber es wird nie so gut sein, wie ich es erträumt habe. Es frustriert, wenn man sich darüber bewusst ist, dass man nie das finden wird, wovon man träumt.

Also glaubst Du nicht, dass die Leute noch ehrlich sind?

Johan: Diesen Glauben an die Menschheit habe ich nicht. Wir verletzen und belügen uns. Das ist ziemlich schlecht. Ich meine, es ist aber das, was ich auf das Album gebracht habe. Ich bin mir nicht sicher, ob irgend jemand wirklich dieses Album hören möchte, denn ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum Leute an einem Typ aus Schweden interessiert wären, der in den Wäldern sitzt und einfach nur pessimistisch auf die Welt blickt. Ich weiß nicht, warum das jemanden unterhalten sollte. Nur könnte ich sicherlich einen Bezug zu Leuten herstellen, die solche Gefühle beschreiben, und ich weiß auch, dass ich nicht der Einzige bin, der im Bezug auf das Leben realistisch ist.

Klar, darum geht es ja auch. Man hört sich ja nicht ausschließlich Musik an, nur um Spaß zu haben.

Johan: Nein, das ist keine Partyscheibe. Ich meine, im Grunde stellt dieses Album keine Hoffnung dar. Gestern habe ich mir das Album noch einmal angehört. Ich hatte es eine ganze Weile nicht mehr gehört, aber ich fuhr gestern Abend im Auto von Amsterdam nach Dortmund, und da habe ich die Scheibe mehr wie ein Zuhörer aufgefasst, nicht wie jemand, der daran beteiligt war. Und ich mochte sie wirklich, ich dachte, dass ich sie mir kaufen würde. Aber ich fing an, mich zu wundern: ‘Ist wirklich alles so schlecht’? Andererseits denke ich mir, dass Leute, die die gleichen Gefühle teilen, etwas Positives herausziehen werden. Wenn ich eine Platte höre, auf der sich jemand auf die gleichen Dinge bezieht – das würde mich glücklich machen, selbst wenn es sich um wirklich negative Sachen handelt. Aber wenn ich mich auf andere Leute beziehen würde, könnte ich mir zumindest sagen: ‘Ja, ich bin wenigstens nicht alleine’.

Und das ist das, was ich mit ‘Bandfeeling’ meinte, dass man einfach Leute hat, die einen Bezug zu dem, was man sagt, herstellen können. Das müssen nicht unbedingt die gleichen Erfahrungen sein, aber sie hören zu und sagen: ‘Ja, o.k., ich verstehe es. Ich verstehe das, was Du sagst und fühlst’.

Johan: Ich habe danach gesucht, aber ich habe es noch nicht gefunden. Der Rest der Band ist davon ziemlich weit entfernt, glaube ich. Es sind eigentlich ziemlich zufriedene Jungs. Vielleicht ist das sogar gut. Das macht es etwas einfacher, wenn wir auf Tour sind. Sie sehen alles immer von der positiven Seite, also ist es schon ziemlich cool, wenn sie im Bus sind.

Du hast davon gesprochen, wie andere Leute auf das Album reagieren werden. Wie Du schon gesagt hast, ist es wahrscheinlich nicht wichtig, ob einige einen Bezug dazu herstellen können, andere aber wiederum nicht. Es gibt aber sicherlich Leute, die sich damit absolut identifizieren können. Was Du Dir sicherlich die letzten Wochen über hast anhören müssen ist, dass die Death Metal-Fans, die sich die ersten TIAMAT-Alben gekauft haben, Schwierigkeiten mit dem Album haben könnten, wenn sie nicht gerade sehr offen sind, nach dem Motto: ‘O.k., ich kann mir Keyboards anhören’. Wir kennen einige von diesen Keyboard-Hassern…

Johan: Wenn man sich selbst darauf beschränkt, ein Keyboard-Hasser zu sein, dann wird es heutzutage schwer werden, die richtige Musik zu finden und dabei wird so jemand viel verpassen. Wenn Leute sich für Musik interessieren, dann werden sie auch offen für verschiedene Dinge sein. Man möchte, dass Bands sich weiterentwickeln, aber einige der Leute, die unsere älteren Sachen gut fanden, werden die neuen Sachen nicht mehr mögen, aber das ist immer so. Es ist schon wichtig für mich, was andere Leute denken, denn unser Publikum – die Leute, die unsere letzte Platte gekauft haben – hat dieses Album erst ermöglicht. Der einzige Weg aber, wie ich es machen konnte, war, ehrlich zu ihnen zu sein. Dazu aber musste ich zuerst zu mir selbst zurückfinden, bevor ich etwas herausbringen konnte. Ich wäre wirklich sehr, sehr glücklich, wenn die Fans des letzten Albums auch diese Platte mögen und zu uns halten würden. Aber es würde nicht sehr viel bedeuten, wenn einige Leute sagen, dass diese Platte Mist ist. Da denke ich mir einfach nur: ‘Gut, Du musst es Dir ja nicht anhören’, aber ich bin sehr stolz auf die Leute, die uns wirklich mögen.

Ich glaube, Leute die Schwierigkeiten mit Ehrlichkeit haben, dürften Probleme mit diesem Album haben. Es ist offensichtlich, dass sich Leute verändern und unter Umständen andere Einflüsse nach einiger Zeit eine größere Bedeutung bekommen. Das ist der Punkt, den die Leute oft nicht akzeptieren, sie akzeptieren keine Veränderungen.

Johan: Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich kann einfach keinen Bezug zu absolut fiktiven Stücken herstellen. Ich denke, dass Musik ein Mittel ist, sich selbst auszudrücken und dass es dabei nicht darum geht, sich irgendwelche Dinge auszudenken. Es ist meiner Ansicht nach ein Weg, mit seinen eigenen Gefühlen umzugehen. Aber wenn die Leute eine kleine Horrorgeschichte bevorzugen, die sich jemand ausgedacht hat, und das von einer Band, die seit 20 Jahren die gleiche Musik macht, dann ist es in Ordnung. Dieses Publikum werden wir sowieso nie für uns gewinnen können, also werden wir es auch gar nicht erst versuchen.

Du hast eben gesagt, dass Ihr für eine ziemlich lange Zeit touren wollt – Ihr werdet das Dynamo Open Air co-headlinen. Welche Tourneen sind denn noch in Vorbereitung?

Johan: Ja, wir werden diesen Sommer auf ziemlich vielen Festivals spielen. Das ist eigentlich das Einzige, was zur Zeit vorbereitet wird – auf so vielen Festivals zu spielen, wie nur eben möglich ist.

Aber Ihr werdet Eure eigene Tournee machen?

Johan: Ja, danach.

Noch eine Frage, die mich interessiert hat – im Info stand, dass “Sumerian Cry” wieder neu veröffentlicht wird?


Johan: Das erste Album? Es wird wieder neu aufgelegt werden. Ich glaube, jedes Mal, wenn wir eine neue Platte veröffentlichen, wirft dieses englische Label, welches die Rechte an dem Album hat, einige tausend Exemplare von “Sumerian Cry” auf den Markt. Es ist immer so, ich weiß auch nicht. Wenn man eine neue Platte veröffentlicht, lassen sich die älteren Scheiben auch wieder etwas besser verkaufen.

Glaubst Du, wir können mal ein wenig über die Texte sprechen?

Johan: Diese Platte ist kein Konzeptalbum, aber es gibt einige durchgehende Aspekte. Ich habe zum Beispiel bereits einige erwähnt, wie ich gewisse Dinge betrachte. Das ist eigentlich auch der Hauptaspekt, den ich in den meisten Stücken zum Ausdruck bringe. Insbesondere die Trennung von meiner Freundin und verschiedene andere Sachen waren ein großer Einfluss. Ich hatte diese wirklich heftige Woche, nach der ich mich entschied, an den Dingen zu arbeiten, die ich in meinem Leben nicht mochte. Also rief ich meine Freundin an und wir trennten uns, danach meldete ich mich bei unserem Bassisten, der die andere Hälfte der Band repräsentierte, und sagte ihm, dass ich das ganze so nicht fortsetzen könnte und ich meinen eigenen Weg gehen müsste. Zudem telefonierte ich mit meinem Manager, um ein Treffen mit dem neuen Produzenten zu arrangieren, der einige Tage später zu mir nach Hause kommen sollte. Ich buchte das Studio, und zu dem Zeitpunkt begann ich an den Songs zu arbeiten. Es war wirklich eine sehr drastische Veränderung. Ich war ein Jahr lang fast nur zu Hause, habe relaxt und mir einfach frei genommen. Dann dachte ich mir irgendwann: ‘Ich weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll, ich werde die Dinge jetzt verändern, mit denen ich nicht mehr klarkomme’. Diese Erfahrungen hatten einen wirklich großen Einfluss auf das Album. Es handelt vor allem von Beziehungen, nicht nur mit einer Freundin, sondern auch mit Freunden und wie man mit all diesen Sachen fertig wird. Man reist sehr viel, ist sehr viele Jahre weit weg von Zuhause. Das ist wirklich kein Problem, aber die Schwierigkeiten beginnen, wenn man nach Hause zurückkehrt. Im Grunde genommen ist nichts passiert, zumindest sagen dir das alle. Aber dennoch haben sich viele Dinge im Laufe der Zeit verändert und es gestaltet sich immer schwieriger, nach Hause zu kommen. Man hat das Gefühl, als würde man nirgendwo richtig hingehören, und das ist manchmal sehr schwer.

Das Album ist also eher wie eine Selbsttherapie?

Johan: Ja, aber es gibt auch Stücke, die von anderen Dingen handeln, wie zum Beispiel von Erfahrungen mit Drogen, wobei ich klarstellen möchte, dass hier nicht Drogen befürwortet werden sollen. Es ist nur meine persönliche Ansicht, die ich dargelegt habe. Ich behaupte nicht, dass es gut oder schlecht ist. Die Leute sollen dies für sich entscheiden. Ein Urteil kann nur ein Arzt oder Student darüber fällen, ich wollte einfach nur über dieses Thema schreiben.

Du hast Dich ja bereits auf den früheren Alben mit Träumen beschäftigt. Ich beziehe mich hier nicht nur auf den Titel des Albums, sondern es gab immer Bezüge zu Träumen, zu verschiedenen Bewusstseinszuständen. Selbst wenn man wach ist, gibt es Bewusstseinszustände, die mit Traumerlebnissen verglichen werden können.

Johan: Das ist so, weil wir eigentlich …(überlegt)… ich glaube, dass wir im Grunde die ganze Zeit über träumen. In jedem Gedanken steckt etwas davon, dass wir lieber woanders wären, wir etwas erreichen möchten oder etwas haben wollen. Fast jeder noch so kurze Gedanke, den wir jemals hatten, ist wie eine kleine Flucht. Wenn du hinausgehst und es regnet, dann denkst du: ‘Oh, ich wäre lieber woanders, oder: ‘Ich würde mir gerne dieses oder jenes kaufen’, oder etwas in dieser Art. Wir träumen einfach nur, und ich denke, dass die meisten Menschen für diese Träume leben. Wenn man einige Dinge, die man gerne hätte, nicht besitzt, so kann man zumindest davon träumen.

Aber ich denke, es ist etwas, was den meisten Leute Antrieb verleiht.

Johan: Ja, genau. Das ist absolut richtig. Ich lebe auch sehr stark in diesen Träumen. Sie trieben mich dazu, dieses Album zu schaffen, sehr viel Kreativität in die Musik zu legen, weil es viele Dinge gibt, die ich erreichen möchte. Und einige dieser Dinge habe ich bereits erzielt. Ich habe erlebt, wie Träume wahr wurden, und das ist nicht sehr spannend. Wenn du einen Traum wahr werden lässt, dann gibt es bereits wieder andere Träume und Ziele. Als ich letztendlich beim Dynamo Open Air auf der Bühne stand, war dies etwas, von dem ich viele Jahre lang geträumt habe, aber während ich dort oben war, erledigte ich nur meinen Job. Ich war einfach nicht mehr so glücklich dort zu sein, weil es einfach ‘normal’ war, und ich träumte bereits von der nächsten Sache. Trotzdem ist es wichtig, Zeit zum Träumen zu haben, weil es Dich immer wieder vorwärts treibt.

Und es gibt immer einen Funken Positivität, den man aufrechterhalten kann.

Johan: Ja, genau – ‘halte immer an deinen Träumen fest’. Das ist ein weiterer Punkt, über den ich gerne schreibe, all diese Dinge, die dir die Möglichkeit geben, der Realität ein wenig zu entkommen. Ich glaube, dass Drogen auch dazu dienen, jede Droge. Eine Droge muss nicht immer die Form einer Pille haben, es könnte auch eine Frau sein oder etwas anderes, ein Weg, um zu flüchten, ein Raumschiff …

Layout: Uwe Möllers (axiser)

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