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GRAVE: DEPECHE MODE statt Power Metal

Was macht den Reiz aus, sich 20 Jahre der lyrischen und musikalischen Brutalität zu widmen? GRAVE-Gründer, Gitarrist und Sänger Ola Lindgren weiss nicht nur darauf Antwort.

GRAVE gehören seit 20 Jahren zum festen Inventar der schwedischen Death Metal-Szene. Mit Dominion VIII steht das nunmehr achte Full Length-Album ins Haus, welches wieder stärker den alten Tagen huldigt. Die größeren Veränderungen im Hause GRAVE – neues Label, neuer Drummer – führen nicht zur musikalischen Totalrenovation oder Trendanbiederei. Bei GRAVE weiß man noch immer, was man hat und Fans werden nicht mit unausgegorenen Experimenten vergrault. Aber was macht den Reiz aus, sich 20 Jahre der lyrischen und musikalischen Brutalität zu widmen? Mitgründer, Gitarrist und Sänger Ola Lindgren weiß nicht nur darauf Antwort.

Erst einmal danke für Dominion VIII, das diesen typischen GRAVE-Vibe an sich hat und mit althergebrachtem Schweden-Death-Charme aufwartet. Ihr verlasst damit euren eingeschlagenen Weg nicht, obwohl ihr mit Ronnie Bergerståhl ein neues Mitglied in euren Reihen habt. Da es das erste Album mit ihm hinter dem Drumkit ist, würde mich interessieren, inwiefern er am Songwritingprozess beteiligt war.

Er war sehr wohl aktiv am Songwritingprozess beteiligt. Das liegt unter anderem daran, dass Ronnie nicht nur Schlagzeug, sondern auch Gitarre und Bass spielen kann. In der Bandgeschichte ist er der erste Drummer, der auch noch andere Instrumente spielt. Eine interessante Erfahrung für uns und definitiv eine Bereicherung beim Songwriting! Außerdem pflegt er einen sehr old schooligen Drummingstil. Das passte genau zu dem Stil, den wir auf diesem Album haben wollten.

Seit Fiendish Regression nehmt ihr ja jeweils im eigenen Soulless Studio auf und produziert nachher mit Peter Tägtgren in Abyss Studio. Hat es in diesem Bereich auch Veränderungen gegeben?

Dieses Mal arbeiteten wir nicht mit Peter zusammen. Die instrumentalen Parts nahmen wir alle im Soulless Studio auf. Für die Vocals und den Mix gingen wir ins Sand Kvie Studio in Visby auf Gotland.

Also back to the roots, könnte man sagen.

Ja. Kvie ist sogar ein gotländisches Wort, es bezeichnet eine Art von Landschaft, einen Ort in der Natur.

Wie lange dauerten denn die Aufnahmen? Und wie war die Arbeitsatmosphäre mit dem Neuzugang Ronnie?

Wir begannen letztes Jahr am 25. November mit den Aufnahmen. Am 10. Januar fingen wir dann mit dem Abmischen an. Natürlich haben wir nicht die ganze Zeit durchgearbeitet, dazwischen war ja noch Weihnachten und Neujahr. Ich würde jetzt mal schätzen, dass wir etwa fünf Wochen reine Arbeitszeit für Dominion VIII brauchten, davon waren wir zehn Tage hier auf Gotland.

Die Arbeitsatmosphäre war sehr entspannt. Meistens waren nur Ronnie und ich im Studio. Wir machten alles selber. So konnten wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchten, ohne über den Stundenansatz des Produzenten nachdenken zu müssen. Mit anderen Worten: lange Nächte und viel Kaffee, haha.

Und das Resultat kann sich sehr wohl sehen beziehungsweise hören lassen. Ist das Soulless Studio nur für GRAVE reserviert oder stehen es und du als Produzent auch anderen Bands zur Verfügung?

Ich spiele schon mit dem Gedanken, meine Tätigkeiten im Soulless Studio auszuweiten. Vor kurzem haben die Black Metaller SPAZMOSITY hier ein Demo mit drei Songs aufgenommen, um damit auf Labelsuche zu gehen. Ich mag ihr Material sehr und es war eine coole Erfahrung, die Songs mit ihnen aufzunehmen. Gute Musik, gute Leute.

Wovon man sich ja etwa am 4. April live ein Bild machen konnte. Kommen wir zurück zu Dominion VIII, dessen Titel sich ja damit in Verbindung bringen lässt, dass es euer achtes Full Length-Album ist. Sind noch andere Bedeutungen mit dem Titel verknüpft?

Ja. Das mit dem achten Album ist ein Grund für den Titel und sicherlich der wichtigste. Aber die Acht ist auch sonst präsent. GRAVE wurde 1988 gegründet. Jetzt ist es 2008. Es ist das achte Album. Es gibt viele Achten in unserer Geschichte. Das Album verbindet sozusagen alles.

Grave
Nicht wirklich satanisch, aber einfach kritische Gedanken zu Religion generell. – Ein Konzept, das seit 20 Jahren lyrisch umgesetzt wird

Textlich bleibt ihr euch ja treu, die Texte kreisen noch immer um Blut, Hass, Brutalität und Kreaturen auf dem Left Hand Path, etwa Sünder und gefallene Engel. Was fasziniert dich nach 20 Jahren noch an diesem Themenkreis?

Nun, wir hatten schon immer viele antireligiöse Texte. Nicht wirklich satanisch, aber einfach kritische Gedanken zu Religion generell. Daneben haben wir zahlreiche erfundene Geschichten zum Leben nach dem Tod oder über die Zeit zwischen Leben und Tod. Es ist einfach, über diese Themen zu schreiben, weil es nicht viele Fakten darüber gibt. So kann man gut selber darüber schreiben und niemand kann kommen und einem sagen, dass dies und das im Text faktisch falsch sei. Man kann nach Herzenslust selber darüber spekulieren und fabulieren.

Außerdem waren solche Geschichten schon immer bei GRAVE präsent. Jörgen schrieb ebenfalls Lyrics darüber und das Thema findet sich immer wieder in unseren Lyrics. Beim Schreiben steht allerdings im Vordergrund, dass der Text zur Musik passt. Ich behandle die Lyrics sozusagen wie ein eigenes Instrument, das zu den anderen passen muss.

Nun, die Welt ist heute nicht besser als 1988. Inspirieren dich eigentlich auch reale Ereignisse zu Lyrics? Brutalität gibt es ja genug…

Ja. Reale Ereignisse inspirieren und beschäftigen mich schon. Viele unserer Texte haben Bezugspunkte zur Realität und zur Brutalität, die sich darin findet. Man muss sich ja nur eine halbe Stunde die Nachrichten im Fernseher anschauen, das reicht für die Texte eines ganzen Albums. Und 90% dieser Geschehnisse lassen sich auf die Religion oder Differenzen aufgrund religiöser Überzeugungen zurückführen. Allerdings sind solche Themen in unseren Texten nicht offen präsent – sondern eher als Teil erfundener Geschichten.

Titel wie Sinners Lust und Fallen (Angel Son) zeigen ja direkt in die religiöse Richtung. Trotz deiner offenen Kritik an Religion habe ich in Schweden bis jetzt eher das Gefühl gehabt, dass Religion gar nicht so wichtig ist und es stattdessen ziemlich viele Atheisten gibt. Hat Religion in deinem eigenen Leben überhaupt je eine Rolle gespielt oder woher kommt deine Abneigung?

Ich weiß nicht so recht. Schweden ist immer noch ein christliches Land. Wir haben alle christlichen Feiertage und begehen diese auch. Ich selber finde es dumm, diese Feiertage zu feiern und dann nicht zu arbeiten und so weiter. Die Menschen wollen einfach feiern, aber sie sehen das Konzept der Religion, das dahinter steht, nicht.

Ich selber bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Als Kind ging ich auch in die Sonntagsschule, als ich zwischen vier und sechs Jahre alt war. Aber mir hat es schon damals nicht gefallen dort, weil ich schon als Knirps an nichts glaubte. Also ist es vielleicht etwas bei mir, was in meinem Unterbewusstsein verankert ist, etwas, das in mir rebelliert. Ich mag Religion einfach nicht und sehe das Leben anders.

Oft ist Religion auch ein Mittel, um Grenzen im moralischen Bereich zu setzen, ja Gesetze aufzustellen. Wo ziehst du als freier Geist die Grenzen? Gibt es sozusagen etwas, das den Provokateur provoziert?

Hm, ich bin mir nicht sicher, ob es da etwas gibt. Natürlich ziehe ich die Grenzen bei den normalen verwerflichen Dingen – also bei Mördern, Vergewaltigern und Pädophilen. Das alles wird ja auch in Sekten betrieben, also kommt die Religion wieder rein. Was mich am meisten anpisst sind Verbrechen gegen Kinder und wenn sie im Glauben aufgezogen werden, dass dies in Ordnung ist, was ihnen angetan wird. Wenn die Religion so eine Weltsicht fördert oder nichts dagegen tut und Kindern diese Ansichten aufgezwungen werden – das finde ich falsch.

Cover
Das Coverartwork passt einfach zu GRAVE. – Ola bringt es auf den Punkt

Diese dunklen Seiten der Menschen scheinen sich auch im Coverartwork von Dominion VIII wiederfinden, das einen gewissen dämonischen Beigeschmack hat. Wer hat es gemacht und was symbolisiert es für dich?

Das Artwork stammt von Kostin, einem rumänischen Künstler. Wir haben vorher einige andere Künstler kontaktiert, aber irgendwie hat uns keines der Probedesigns wirklich begeistert. Das Richtige war einfach nicht dabei. Dann haben wir den Kontakt zu Kostin hergestellt, ihm die Lyrics für den Titeltrack geschickt und innert drei Tagen hat er uns ein fixferties Probedesign geschickt. Wir haben dieses Probedesign fast unverändert übernommen – und er hatte nur drei Tage dafür gebraucht!

Das Coverartwork passt einfach zu GRAVE. Es ist sehr düster und ja, dämonisch. Der Stil erinnert mich an die alten Alben. Eine spezifische Bedeutung hat es nicht. Es ist eine Art von Unterwelt, ich nehme an, es ist die 8th dominion, ein Teil der dunklen Welt, ein Teil der Hölle.

Coverartworks sind ja etwas, das die neue Download Mp3-Generation nicht mehr so schätzt wie die (alten) Vinylfanatiker. Welche Meinung hast du als Musiker zur Mp3-Download-Welle?

Es hat gute und schlechte Seiten. Das Schlechte: alle Musiker verkaufen weniger Alben als noch vor zehn Jahren. Auf der positiven Seite stehen eindeutig die neuen Möglichkeiten bezüglich Promotion. Wir sind mit GRAVE auf einem Level, wo die Promotion mittels Mp3 ihre positiven Seiten hat – man verbreitet seinen Namen und seine Musik. Wenn wir eine Show spielen, wo 400 Kids anwesend sind – 200 haben sich das neue Album gekauft, 200 haben es sich runtergeladen – ist das für mich noch immer eine positive Bilanz. Ich meine – alle 400 sind am Konzert. Und darum geht es doch, wenn man ein Album macht: ums Livespielen! Aber wenn man natürlich METALLICA oder MADONNA heißt, denkt man in anderen Dimensionen – dort geht es um Millionen von Platten und um viel mehr Geld.

Was mich jedoch anpisst – auch auf unserem Level – sind Platten, die vor dem Releasetermin von Journalisten ins Netz gestellt werden. Ich meine, ich habe auch unser aktuelles Album bereits kurz nach Versand online gefunden -genauso wie die neuen Scheiben von DISMEMBER und UNLEASHED. Das macht mich traurig, weil es die ganze Vorfreude, die man auf ein Album hat, kaputt macht. Ich kann mich noch daran erinnern, wie man früher zum Beispiel dem Veröffentlichungstermin des neuen SLAYER-Albums entgegengefiebert hat. Man konnte es vorher wirklich nirgends hören und so war es wirklich etwas Besonderes, wenn man es dann endlich gekriegt hat. Diese Art der Erfahrung wird durch diese Promos, die vorher online auftauchen, zerstört.

Da stimme ich dir zu und archiviere meine Promos auch weiterhin in den Ikeaboxen. Nur die guten kommen in die reguläre Plattensammlung.

Ja, da muss man schon aufteilen. Bei mir liegt auch mehr als genug rum.

Nun ja, die Promotionskraft des Internets ist dennoch unbestritten und Plattformen wie Myspace haben das Gesicht der Szene ebenfalls verändert. Worin siehst du das Positive am Internet?

Nun, Mp3s sind ja nicht der einzige Teil der Promotion. Ich finde zum Beispiel Webzines klasse, wo Fans ihre Kommentare unter der Rezension hinterlassen können und so ein aktiver Austausch zwischen den Fans stattfindet. Und für eine Band wird es so natürlich einfacher, den wichtigen Kontakt zu den Fans zu halten. Früher hat man Flyer herumgeschickt, wenn man was Neues aufgenommen hat und jeder in der Community hat fleißig mitgemacht und eigene Flyer bei der nächsten Postsendung dazugefügt. Die Promotion per Internet ist einfacher und schneller – auch wenn es wie gesagt auch seine negativen Seiten hat.

Wenn du es gerade schon vom damaligen Flyerverschicken hast – was vermisst du am meisten von den old days?

Vermutlich vieles, was tot ist. Nun ja, das ganze Gefühl war einfach anders. Du hast Tapes getauscht, du hast den anderen Leuten in der Szene echte Briefe geschrieben. Jörgen und ich haben jeden Sonntagabend Tapes kopiert, Briefe geschrieben und beantwortet. Am Montagmorgen vor der Schule haben wir all diese Briefe auf der Post aufgegeben – es war wirklich harte Arbeit! Ich habe die Briefe von damals noch immer. Alle aus den Jahren von 1988 bis 1991 sind in Boxen archiviert.

Das Schöne ist, dass ich noch immer viele Freunde aus diesen Zeiten habe. Heute schreiben wir einander E-mails. Aber damals war es einfach anders. Es hat sehr wohl funktioniert, es brauchte einfach etwas mehr Arbeit. Heute sind wir etwas verwöhnt, wir gehen davon aus, dass immer alles funktioniert. Wenn mir mein Computer jetzt abstürzt – keine Ahnung, was ich dann mache. Damals wars es irgendwie schwieriger, aber doch leichter, weil es keine Alternativen gab.

Ihr wart ja durch euren Wohnort – die Insel Gotland – ziemlich isoliert vom Rest der alten Death Metal-Szene, die vor allem in Stockholm blühte. Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, eine Death Metal-Band zu gründen damals?

Naja, wir waren schon hin und wieder in Stockholm. In der 7. Klasse, also 1984, kam ich in die Oberstufe. Es war so, dass von der Oberstufe an in Gotland Leute von verschiedenen Dörfern alle auf dieselbe Schule kamen. So lernte ich andere Leute kennen und wir haben einander sogleich kennengelernt, da wir alle Metal hörten und Bands wie KISS, MÖTLEY CRÜE oder ACCEPT gut fanden.

Von da an hat es sich einfach entwickelt. Wir wollten immer extremere Bands kennenlernen und stießen auf die ganzen deutschen Thrash Bands wie etwa KREATOR. Jensa und ich fuhren oft an den Wochenenden nach Stockholm, wohnten bei seiner Schwester und klapperten die Plattenläden ab. Danach kamen wir mit Tonnen Vinyl wieder nach Hause. Natürlich gingen wir bei dieser Gelegenheit auch an Konzerte in Stockholm und haben die Jungs von DISMEMBER und NIHILIST kennengelernt. Natürlich haben wir unsere Tapes miteinander ausgetauscht und sie mochten auch, was wir machten, da es anders klang. Sie haben uns dazu motiviert, extremer zu spielen, anderes auszuprobieren. So wurden wir spielerisch besser und konnten dann auch extremere Mucke kreieren. Ich denke, wir haben unseren Stil damals gefunden und ihn bis heute behalten.

Das denke ich auch. Mittlerweile wohnt ihr ja alle in Stockholm. War die Szene dort der Hauptgrund für den Umzug?

Nun ja, wir sind bereits 1991 alle umgezogen. Wir hatten einfach genug von dieser Insel. Es ist eine typische Sommerinsel. Von Mai bis August kommen viele Touristen, vor allem aus Deutschland, aber auch viele Schweden machen hier Urlaub und schauen sich etwa das historische Visby an. In den restlichen Monaten des Jahres ist Gotland quasi tot. Das einzige, was man machen kann, ist Musik machen und sich besaufen. Und als wir Ende 1990 den Plattenvertrag bei CENTURY MEDIA kriegten, zogen wir alle nach Stockholm.

Wo du ja mittlerweile auch anderen Aktivitäten nachgehst und zum Beispiel beim letzten NECROPHOBIC-Gig als DJ gearbeitet hast. Soweit ich weiß, sind VOIVOD, PRONG und SLAYER deine Lieblingsbands – aber du legst ja auch Songs anderer Bands auf…

Genau. Aber ich lege nur Songs von Bands auf, die ich selber mag. Manchmal kommt jemand mit einem Spielwunsch. Wenn ich dann sage, dass ich den Song nicht spielen kann, weil ich die Scheibe nicht hätte, reagieren manche mit Erstaunen, im Sinn von Aber wie kann man dieses Album nicht haben. Nun ja, ganz einfach – wenn ich es nicht mag, habe ich es nicht, haha. So erklärt es sich von selbst, dass ich oft alte Sachen auflege – und die Leute schätzen das sehr, weil es eben nicht die Songs sind, die sowieso in den Clubs rauf- und runtergespielt werden. Egal, ob das jetzt in Stockholm oder in Oslo ist. Außerdem picke ich auch bei den alten Platten immer einen Song aus, der nicht der Hit des Albums ist. Sozusagen die düsteren, vergessenen Songs, die man nicht jeden Tag hört, aber noch irgendwo im Hinterkopf hat. Mir gefällt das DJing auf jeden Fall und die Rückmeldungen sind ebenfalls sehr positiv.

Gibt es denn neben SPAZMOSITY überhaupt junge beziehungsweise jüngere Bands, die deine Aufmerksamkeit wecken konnten?

CRAFT sind cool. Die haben etwas Spezielles. Ich liebe das Album Fuck the Universe. Momentan arbeiten sie ja an einem neuen Output, das wird sicher interessant. Ich bin mit dem einen von CRAFT auch in Kontakt, wir haben einen T-Shirt-Trade gemacht, also ein GRAVE-Shirt für ein CRAFT-Shirt. An Neuem gefällt mir neben CRAFT auch die aktuelle TESTAMENT-Scheibe – aber das ist ja keine junge Band. Nun ja, ich bin halt ziemlich schwer zu überzeugen und es gibt nicht viele neue Bands, für die ich mich begeistern kann.

Grave
Power Metal ist kein Metal für mich. Ich denke, dass einige DEPECHE MODE-Alben härter sind als einiges, was unter dem Etikett Metal läuft… – Ola Lindgren setzt eigene Grenzen

Welche Musik hörst du dir an, wenn du nach einem DJ-Auftritt oder Gig nach Hause kommst? Muss es auch zum Entspannen Metal sein?

Ich höre mir alles mögliche an. Metal ist einfach ein Teil vom Ganzen. Und mein Geschmack reicht von den BEATLES über ALICE IN CHAINS bis DEPECHE MODE und BJÖRK. Natürlich gibt es Musik, die ich nicht ausstehen kann. Ich höre mir zum Beispiel lieber DEPECHE MODE als Power Metal an. Power Metal ist kein Metal für mich. Ich denke, dass einige DEPECHE MODE-Alben härter sind als einiges, was unter dem Etikett Metal läuft…

Manchmal höre ich auch mal einen ganzen Tag Radio. Das ist etwas anderes. Dabei kann ich dann zum Beispiel eine gute Produktion genießen, obwohl die Musik an sich Scheiße ist. Aber wenigstens gibt es dir Ideen fürs Produzieren. So oder so gibt es eine Grenze – es darf einfach kein cheezy metal sein!

Da kommt ja schon mal keine Gefahr von deinen Bandkumpels aus. Ronnie trommelt bei den Death Metallern DEMONICAL und Fredda unterstützt mit dem BAJEN DEATH CULT Hammarby IF. Was macht den eigentlich deine andere Band SOULDEVOURER?

SOULDEVOURER sind momentan ziemlich langsam und ziemlich leise. Aber noch immer da. Diese Woche üben wir zum ersten Mal in drei Monaten. Es ist schwer, alle zusammenzukriegen. Material für ein neues Album ist allerdings da. Ich weiß nicht, ob wir das ganze Album schon aufnehmen oder erst mal ein Demo machen und uns auf Labelsuche begeben. Wir werden sehen. So oder so würde das allerdings erst im Herbst richtig aktuell.

Und die Aufmerksamkeit dürfte vorerst wohl auch auf Dominion VIII liegen, das via REGAIN RECORDS erscheint. Wieso habt ihr eigentlich CENTURY MEDIA verlassen?

CENTURY MEDIA ist ein ausgezeichnetes Label. Aber nach As Rapture Comes waren wir zum ersten Mal frei. CENTURY MEDIA haben uns einen neuen Deal offeriert, aber wir wollten einfach mal etwas Neues ausprobieren. REGAIN RECORDS war unsere erste Wahl und sie waren auch an uns interessiert. Der Deal war rasch gemacht und es ist spannend, mal mit anderen Leuten zusammezuarbeiten und zu sehen, wie sie alles organisieren. REGAIN RECORDS hat viele große Namen aus diesem Genre unter Vertrag, was ebenfalls positiv ist. Außerdem sind sie hier in Schweden, was die Kommunikation sehr vereinfacht.

Neuer Deal, neues Album – da müssten wohl auch Tourpläne anstehen, oder?

Ja, es stehen einige Shows an. Zuerst werden wir im Mai in Stockholm und Oslo spielen. Unser Videoclip zum Song Bloodpath wird an der Releaseparty in Stockholm am 15. Mai vorgestellt. Dann kommt die Festivalsaison und im September gehen wir auf Europatour mit NILE und BELPHEGOR. Ich mag das Package NILEGRAVEBELPHEGOR. Alle Daten sind ausgemacht und das Timing stimmt auch. Darauf freue ich mich!

Fotos: SureShotWorx
Layout: Arlette Huguenin D.

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