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END OF GREEN: Woher kennen Finnen SCOOTER?

Meinem Review zu "Songs For A Dying World" war es zu entnehmen: END OF GREEN haben mit ihrem Drittling ein Highlight des Jahres im Bereich finsterer, todtrauriger Musik erschaffen, und das unter konsequenter Vermeidung jeglicher Klischees. Im Gespräch mit Gitarrist Michael Setzer sollten die Hintergründe der Band genauer betrachtet werden.

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Meinem Review zu Songs For A Dying World war es zu entnehmen: END OF GREEN haben mit ihrem Drittling ein Highlight des Jahres im Bereich finsterer, todtrauriger Musik erschaffen, und das unter konsequenter Vermeidung jeglicher Klischees. Im Gespräch mit Gitarrist Michael Setzer sollten die Hintergründe der Band, die bislang noch kaum mit Interviews in Erscheinung trat, genauer betrachtet werden.

Zunächst einmal würde ich von euch gerne wissen, ob ihr eure CD-Präsentation gut überlebt habt und was eure Eindrücke waren…

Es war eine Riesenerleichterung, endlich sicher zu sein: Die CD ist veröffentlicht. Nach so langer Zeit hatten wir fast selbst nicht mehr daran geglaubt. Das Konzert war ein Riesenerlebnis. Wir waren erstaunt, froh und auch gerührt, dass so viele Leute gekommen sind. Danke nochmals an alle, die da waren! Das war großartig. Das einzig Negative war, dass ich tags zuvor kotzend im Bett lag, da ich mir einen Infekt eingefangen hatte. Die ersten drei Songs hatte ich noch ernsthafte Bedenken, ob´s gleich wieder losgeht. War dann aber Gott sei Dank nicht der Fall.

Auf Songs For A Dying World geht ihr weitaus düsterer und Gothic-lastiger zu Werke als noch auf Believe, My Friend, das eher einen alternativen Touch hatte, wie ich finde. Wie kam es dazu?

Das können wir auch nicht wirklich erklären. Ich denke, das ist unsere natürliche Weiterentwicklung – es liegen ja auch vier Jahre zwischen den beiden Alben. Bewusst dunkler sind wir Songs For A Dying World nicht angegangen. Wir haben selbst irgendwann festgestellt, dass die neuen Songs ganz schön finster ausgefallen sind.

Habt ihr ein Problem damit, wenn man euch in Schubladen steckt?

Für uns sind schon relativ viele Schubladen aufgemacht geworden. Wirklich ein Problem damit haben kann man eigentlich nicht. Wenn ich jemandem eine Band näher bringen will, komme ich auch meistens mit Vergleichen an. Es gibt Vergleiche, die kann man nicht so ganz nachvollziehen, dann welche, die ärgerlich sind, und welche, die man nicht abstreiten kann. Wenn jemand schreibt, wir gingen in die TYPE O NEGATIVE-Richtung, kann ich nicht sagen TYPE O wer? Nie im Leben gehört!. Wir gehen nun mal in die dunkle, tiefe Ecke, also müssen wir mit dem Vergleich leben. Mich freut es aber zum Beispiel, wenn jemand sagt Ihr klingt wie ALICE IN CHAINS, auch wenn ich der Meinung bin, wir klingen nicht nach ALICE IN CHAINS, das hat dann eher damit zu tun, dass ich die Band toll finde. Es gab nur einen Vergleich, den kann ich bis heute nicht nachvollziehen, da meinte jemand, wir würden wie CREED klingen…also ich hab´ versucht, CREED bei uns rauszuhören, es aber nicht geschafft. Ich bin halt auch kein großer CREED-Fan. Ich fand sie musikalisch toll, bis ich dann mal die Videos gesehen hab´…

Würdest Du es als Nachteil sehen, dass ihr euch so schwer kategorisieren lasst?

Es ist sowohl ein Vor- wie auch ein Nachteil. Der Nachteil ist, dass Leute immer wieder ein Problem damit haben, dass wir nun nicht voll und ganz Metal sind, Alternative ist unsere Musik auch nicht zu 100 Prozent…was ist es denn nun? Es ist aber gleichzeitig auch ein Vorteil für uns. Ich bin sehr froh, dass wir von der Art, wie wir spielen, wie unsere Lieder rüberkommen, relativ viele unterschiedliche Leute ansprechen. Das ist das Schöne bei unseren Konzerten: In einer Ecke steht ein Punk, daneben ein paar Truemetaller, da drüben einige Nu Metal-Kinder…das ist schon geil, so ein Durcheinander an Leuten. Es geht doch, dass sich ganz unterschiedliche Menschen aus einer Band für sich was rausziehen können. Ich find´ das schön zu beobachten. Was wir machen, ist auch nicht nur Mädchenmetal, das stimmt nicht, es kommen auch Männer (lacht).

Ich habe gehört, dass ihr für das Album zweimal im Studio wart, was war der Grund dafür?

Mit der ersten Aufnahme konnten wir nicht wirklich zufrieden sein. Wir haben das dann eher als unser Demo angesehen und lieber noch mal alles neu aufgenommen. Das Gute daran war, dass Songs wie Astrobastard oder Death In Veins danach fast komplett neue Songs wurden. Jetzt sind wir zufrieden.

Waren die ersten Aufnahmen auch schon für Silverdust Records gedacht?

Eigentlich wollten wir die Platte aufnehmen, um sie Labels fertig anzubieten. Eine Auftragsarbeit war es also nicht, sondern Aufnahmen der neuen Songs, die wir den Labels dann auf den Tisch legen wollten. Die Aufnahmen liefen dann jedoch mehr schlecht als recht, so dass klar war, dass es nur ein Demo werden würde. Kurzfristig kam da noch unser Playstation-Lied dazu, Death In Veins. Das hat der Huber [Michael Huber, Sänger und Gitarrist] alleine daheim auf seiner Playstation aufgenommen…

Wie um alles in der Welt kann man denn mit einer Playstation aufnehmen?

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Mit dem Musikprogramm (lacht). Er hat da einfach daheim ein bisschen rumgebastelt, weil von uns anderen mal wieder keiner telefonisch erreichbar war. Also hat er den Rhythmus da eingegeben, weshalb der auf der ersten Version auch so stumpf ist, und hat dann noch Lärm in verschiedenen Tonhöhen dazugebaut. Wir fanden das irgendwie geil und haben es deswegen auf die erste Aufnahme mit draufgetan. Silverdust haben es sich angehört und gesagt: Wir können uns vorstellen, mit euch zu arbeiten…aber: Nehmt´s nochmal auf! (lacht). Das war o.k., I Hate zum Beispiel hatte in der ersten Version echt nicht die Kraft, die es jetzt auf der Platte besitzt.

Was waren allgemein die Gründe dafür, dass man so lange keine neue Platte von euch zu hören bekam?

Nachdem klar war, dass es keinen Sinn macht, bei SubZero zu bleiben, waren wir verstärkt auf der Suche nach einem neuen Label. Und dieses Mal wollten wir sicher gehen, dass alles gut läuft. Das hat wahrlich einige Zeit in Anspruch genommen. Ecki von SubZero hat uns dabei übrigens sehr unterstützt. Und mit Silverdust sind wir geradezu glücklich.

Nun kam jede eurer Scheiben bei einem anderen Label raus. Hat das dazu beigetragen, dass ihr noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhalten habt?

Das war sicherlich auch ein Grund dafür. Es fing schon damit an, dass wir auf Konzerten keine Platten verkaufen konnten, weil es schlichtweg keine mehr gab. Ich denke, da spielten einige Dinge eine große Rolle. Toll ist, dass Silverdust im Herbst Believe My Friend wiederveröffentlichen werden und auch Nuclear Blast scheinbar darüber nachdenken, Infinity wieder aufzulegen.

Wie kam der Kontakt zu Silverdust zustande?

Wir kannten den Achim dadurch, dass wir ´99 oder so auf dem Summer Breeze gespielt haben, das war damals noch in so einem Zelt. Da haben wir Achim zum ersten Mal getroffen, und er erzählte uns, dass er plane, irgendwann ein Label aufzumachen, ob wir Interesse hätten. Bei uns gingen erst mal die Alarmglocken an, das kannten wir schon und sind schon einmal damit auf die Schnauze gefallen. Wir haben dann aber mitbekommen, dass der Achim wirklich cool arbeitet, dass er weiß, was er tut. Er ließ sich auch wirklich Zeit mit dem Label, so dass wir uns sicher waren, dass wir mit ihm zusammenarbeiten können. Wir mussten dann nur noch die Modalitäten klarmachen.

Und wie zufrieden seid ihr nun mit eurer Situation bei Silverdust Records?

Wir können uns überhaupt nicht beklagen. Achim und die Silverdust-Crew stehen 100% hinter uns – und was vielleicht noch viel wichtiger ist: Sie verstehen uns. I Hate zum Beispiel, jede andere Firma hätte vermutlich gesagt: Schön und gut und echt dufte, Leute. Aber geht das nicht auch als 3-Minuten-40-Version? Wegen Format und so. Silverdust aber wissen, dass das Lied nicht ohne Grund so lange ist. Es scheint tatsächlich zu klappen, dass wir zwei Alben hintereinander beim gleichen Label rausbringen werden (lacht). Das wäre ein Novum für uns!

Hattet ihr bei I Hate keine Skrupel, einen Elf-Minuten-Song auf lediglich einem Riff mit drei Akkorden basieren zu lassen?

Nein, auf keinen Fall. Sicherlich finden das Progressiverocker unheimlich plump, was wir da tun. Aber I Hate ist ein Stück, das sich gerade durch diesen Minimalismus erst richtig entfaltet. Das Stück baut sich langsam auf und wird immer größer. Ich denke, dass es bei Songs nicht auf die technische Finesse oder auf coole Fingerakrobatik ankommt – Feeling ist das, was letztendlich zählen sollte.

In diesem Song kommt wie früher schon gelegentlich Jesus zur Sprache. Setzt ihr ihn im religiösen Kontext ein oder als Symbol?

Sowohl als auch. Rein geschichtlich – wenn man das sagen darf – war Jesus sicherlich eine große Persönlichkeit. Wie die Geschichten über ihn allerdings ausgelegt werden, ist manchmal sehr fragwürdig. Es geht uns aber nicht darum, seinen Namen in den Schmutz zu ziehen oder das Christentum zu glorifizieren. Jesus am Kreuz ist nun mal auch ein Symbol. Für unsere Sünden zu sterben und so…

Wie ist eure Einstellung Religionen gegenüber generell?

Wir sind weder gläubige Christen noch zähnefletschende Antichristen. Ich persönlich habe großen Respekt vor dem Glauben anderer Menschen. Wie sie ihren Gott letzten Endes nennen, ist mir dabei egal. Solange der Glaube einen selbst weiter- und andere nicht umbringt, ist es eine bewundernswerte wie auch schöne Sache. Was mich wirklich stört, ist lediglich übereifriger Missionarsgeist, egal in welche Richtung das geht. Wenn wir in unseren Liedern religiöse Themen anschneiden, geht es vielmehr ums Hinterfragen von christlichen Stereotypen, nicht um die Verunglimpfung.

Wer oder was ist ein Astrobastard, warum habt ihr ein Lied nach ihm benannt?

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Das wissen wir selbst nicht genau. Man kann das fast nicht erklären. Er kam irgendwann und hat unserem Gitarristen Oliver Merkle ins Ohr geflüstert: Benenne ein Lied nach mir. Du wirst es nicht bereuen. Ich glaube, der Astrobastard ist kein Typ, mit dem man sich anlegt, so eine richtig fiese Sau (lacht). Ich glaube, in Bad Taste war auch mal die Rede vom ´Astrobastard´, das waren diese fiesen Teile, die direkt in den Kopf reingehen und einen so richtig fertig machen…die machen einen mürbe. Unseren Astrobastard kennt bislang nur der Merkle, und der beschützt uns noch vor ihm (lacht). Ich weiß, ein sehr merkwürdiger Titel…

Naja, der Titel geht noch, die Story drumherum macht mir mehr Sorgen, hehe…Wie ist der Albumtitel Songs Of A Dying World zu verstehen, was veranlasst euch, die Welt als eine sterbende zu sehen?

Gemeint ist eher unsere persönliche kleine Welt, wobei man aber auch einen Schritt weiter gehen und das Ganze global betrachten kann. Tatsache ist, dass viele Dinge ganz und gar nicht so laufen, wie sie eigentlich sollten – im Großen wie auch im Kleinen. Das sind Gedanken, die jeder kennt. Es bleibt aber die Hoffnung, dass alles irgendwann besser aussieht.

Wo bitteschön ist denn in eurer finsteren Musik Hoffnung zu finden?

Na, so ein kleines Fünkchen Hoffnung ist immer noch da. Die Hoffnung stirbt als Letztes sagt man ja, und bei uns passt der Satz. In den Momenten, wo du dich richtig beschissen fühlst, wo du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist, hast du die Möglichkeit, in den Proberaum zu gehen oder ein Konzert zu spielen, danach sieht die Welt meistens schon wieder viel schöner aus. Die Hoffnung schaffen wir uns quasi selbst, indem wir Musik machen. Es hört sich vielleicht kitschig an, aber selbst wenn alle Stricke reißen, sind wir immer noch fünf Leute, die zusammen in ´nem klapprigen Auto durch die Gegend zu einem Konzert fahren. Ich ertappe mich allerdings dabei, dass ich nicht mehr so enthusiastisch bin wie mit 14, wo einem alle Türen noch offen stehen. Je älter man wird, umso mehr merkt man, dass viele Möglichkeiten sich verschließen, aber mit der Band erhalten wir uns eine Art Schlupfloch.

Und wo siehst Du Hoffnung für die Zuhörer in eurer Musik?

Ein Freund von mir hat mal gemeint, ihm würde es viel besser gehen, nachdem er ein Lied von uns gehört hat. Die Lieder ziehen einerseits schon arg runter, aber ich denke, dass sie gleichzeitig auch ein Stück Wärme geben. I Hate fängt zum Beispiel bitterböse an und wird zum Schluss von Minute zu Minute fieser, mir geht´s aber so, dass ich gegen Ende durch diese Melodie ein Lächeln in mir finde, das mir Kraft gibt, Probleme anzupacken. Ein Hörer wird bei unseren Texten und unserer Musik merken, dass wir am gleichen Scheiß knabbern wie er, dass er nicht alleine damit ist. Und Alleinsein ist das Schlimmste, das einem passieren kann, wenn es einem eh schon beschissen geht. Also glaube ich, dass wir durchaus Hoffnung spenden können mit unserer Musik.

Wie groß ist der Anteil an autobiografischen Inhalten in euren zumeist sehr depressiven Texten?

Da möchte und kann ich gar nicht so viel dazu sagen. Michaels Texte sind sehr intim und oftmals weitaus autobiografischer als man annehmen könnte. Das sind persönliche Geschichten über persönliche Dinge. Sowohl textlich wie auch musikalisch leben wir unsere dunkle Seite offenherzig aus – auch wenn es gleichzeitig angreifbar macht.

Mittlerweile habt ihr seit deinem Einstieg drei Gitarristen am Start, wie kam es zu dieser eher ungewöhnlichen Konstellation?

Das war aus einer Schnapslaune heraus, ´98 oder so, glaube ich. Wir kannten uns schon seit einiger Zeit und haben eines Abends im Club Prag a bisserl zu viel getrunken und das ausprobiert. Bei INNOMINANDUM, meiner vorherigen Band, war es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte, also haben wir es einfach mal ausgetestet. Ursprünglich sollte ich eigentlich Michael Hubers Gitarre übernehmen.

Nun spielt er aber weiterhin auch Gitarre. Traut er sich nicht ohne Gitarre auf die Bühne?

Naja, er musste mir ja erst mal die Lieder beibringen, da standen wir eh immer mit drei Gitarren im Proberaum, da merkten wir, dass es cool wäre, es mal mit drei Klampfen zu versuchen, weil es schon fett kommt. So kriegen wir das gesamte Klangspektrum. Beim Huber ist es aber auch so, dass er die Gitarre zum Singen braucht. Mal spielt er wenig bei einem Konzert, mal mehr, aber es ist für ihn eins, Gitarre und Gesang. Und jetzt kommen wir mit zweieinhalb bis drei Gitarren daher und haben den dicksten Gitarrensound der ganzen Welt, hehe…Bei vielen Bands ist es ja so, die haben im Studio etliche Gitarren eingespielt, bei METALLICAs schwarzem Album sollen es gerüchteweise über 100 gewesen sein. Und live stehen dann zwei mickrige Leute mit der Gitarre rum…während wir Tricksereien im Studio wenigstens halbwegs live rüberbringen können.

Ergeben sich da nicht Soundprobleme bei Konzerten?

Seit wir einen eigenen Soundmischer haben, eigentlich nicht, da passt es meistens. Der freut sich sogar darüber, weil er genau weiß, wann er wen hervorheben muss. Klar, wenn wir dagegen in einem Jugendzentrum spielen bei einem Typen, der vorher vielleicht mal ein, zwei Konzerte gemischt hat, weiß der nicht, wie er damit umgehen soll, so nach dem Motto: Drei Gitarren??? Äh, immer??? (lacht). Oder du stellst vor´m Konzert fest, dass gerade mal zwei Gitarren abgenommen werden, weil er die dritte schlichtweg vergessen hat. Praktisch ist das mit drei Gitarren halt auch, wenn einer ausfällt. Unser Bassist hatte sich mal die Hand angebrochen, da habe ich den Bass übernommen. Dann hatte der Huber Probleme mit der Hand, da haben wir dann halt nur mit zwei Gitarren gespielt. Oder wenn eine Saite reißt, sind da immer noch zwei Gitarren, die weiterspielen.

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Eine der herausstechenden Elemente eures ganz eigenen Sounds ist für mich der Gesang von Michael Huber. Wie schafft er es, seine Stimme so variabel hinzubekommen und vor allem so tief zu singen streckenweise? Gesangsunterricht? Oder tut´s eine Flasche Jackie und eine Schachtel Marlboro täglich, hehe?

Nein, Gesangsunterricht nimmt Michael nicht. Ich würde das mal als Gottesgabe gepaart mit ungesunder Ernährung bezeichnen. Im Ernst: Auch wenn wir uns eigentlich mittlerweile daran gewöhnen hätten müssen, sind wir selbst oft fasziniert von seiner Stimme.

Wie kam es zu der Coverversion von Black No.1? Gab da der Orkus-Tribute-Sampler den Ausschlag?

Definitiv. Es war ja zugegebenermaßen nicht mal unsere Idee, das Stück überhaupt zu covern. Da wir TYPE O aber sehr schätzen, stand es selbstredend nie zur Debatte, ob wir bei diesem Sampler mitwirken. Wir waren mit der Version sehr zufrieden und dachten, dass es schade wäre, sie nicht mit auf das Album zu nehmen. Bei einem Tribute-to-irgendeiner-Band-die-wir-nicht-mögen hätten wir aber sicherlich nicht mitwirken wollen. Witzigerweise stand in einigen Plattenkritiken, dass die Platte wesentlich besser wäre, wenn die Coverversion nicht drauf wäre, weil sie das Gesamtkonzept ein wenig stört…so Marke Musste das denn sein?…Ja, es musste, hehe! Wir sind ja nicht die BATES, sondern haben durchaus auch eigene Lieder geschrieben, die man gut finden könnte (lacht). Wir koppeln es auch nicht gleich als Single aus und machen auch kein Video dazu. Es ist einfach nur ein Hutziehen vor TYPE O NEGATIVE, es steckt kein Kalkül dahinter, sonst hätten wir eine 80er-Jahre-Schote genommen und eine Partynummer daraus gemacht oder so was (lacht).

Welcher Teufel hat euch geritten, den Song nochmals einige Halbtöne tiefer zu spielen, hehe?

Das waren unsere Gitarren. Sie haben laut gerufen: Tiefer, Tiefer. Wer kann so einen Wunsch schon abschlagen?

Hat euch der Beitrag was gebracht?

Auf jeden Fall hat er die Vergleiche mit TYPE O NEGATIVE weiter geschürt, insofern war´s fast ein Fehler (lacht). Es haben sich ansonsten wenig Leute gemeldet auf den Sampler hin.

Über 300 Gigs habt ihr laut Info schon auf eurem Konto, ihr scheint lieber live zu spielen als im Studio zu arbeiten, liege ich da richtig?

Teils blieb uns nichts anderes übrig. Wir hatten fast ein Jahr keinen Proberaum, keine Plattenfirma … da haben wir eben, so oft es nur ging, live gespielt. So konnten wir uns selbst in Übung halten, jammen und gleichzeitig zeigen, dass es END OF GREEN noch immer gibt. Es macht aber auch wirklich mehr Spaß, live zu spielen.

Sehr überzeugend fand ich trotz des zu guten Wetters euren Auftritt beim Summer Breeze 2001, was waren so eure Eindrücke vom Festival und eurem Gig?

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Das war ein Riesenerlebnis. Wir hatten noch nie zuvor vor einer solchen Menschenmenge gespielt. Allerdings kann ich mich auch nicht erinnern, dass wir je bei einer solchen Hitze gespielt hätten. Die Sonne hat direkt auf die Bühne geknallt … es war ein wundervoller Tag. Wir waren alle am Zittern, weil wir noch nie vor so vielen Leuten gespielt hatten, 7000 Leute waren das. Würden die gleich mit Zeug nach uns werfen, weil wir ihnen zu poppig sind? Umso schöner war es dann, auf der Bühne zu stehen und zu sehen, dass es dem Publikum gefiel. Das einzig Negative waren die Coolaufderbühnerumsteher, die über unsere Kabel gestolpert sind und uns kurzfristig vom Stromkreislauf, äh, abkabelten. Nach dem Konzert kam der Sänger von IN EXTREMO her und meinte, hätte er gesehen, wer das gewesen wäre, er hätte denjenigen sofort auf der Bühne verkloppt. Das hat mich voll gefreut, dass er das gesagt hat, er meinte, er hätte das Konzert richtig genossen und dann muss da so ein dummes Arschloch hinten rumlaufen und uns ausstöpseln…Dann war ich schon beruhigt, weil wenn der Sänger von IN EXTREMO den auch verhauen hätte, dann wären wir schon zu sechst gewesen (lacht).

Habt ihr das ausufernde Infinity absichtlich ausgiebig zelebriert, als es hieß, ihr dürftet nur noch einen Song spielen, hehe?

Um Gotteswillen, nein. Eigentlich hätten wir noch ein Stück länger spielen dürfen. Irgendwie musste aber der Zeitplan ein wenig gestrafft werden. Infinity ist wiederum ein Lied, das man nicht in Zweiminutenfuffzig runterschrubben kann.

Derletzt wart ihr mit MIRROR OF DECEPTION auf Undergroundtour, was war das für eine Erfahrung?

Es mag komisch klingen, aber das war sicher eine der schönsten Wochen, die wir alle je erlebt haben – da kann ich, glaube ich, auch für MIRROR OF DECEPTION sprechen. Alles lief tausendmal besser, als wir angenommen hatten. Die Reaktionen waren umwerfend, wir haben nette Menschen kennengelernt, Unmengen an Spaß gehabt und eine Spur der Verwüstung hinter uns hergezogen. Von uns aus hätte, das ruhig noch einige Wochen so weitergehen können. Hatschi!

Sehr schräg und witzig finde ich eure Liveansagen. Geht Michael da bewusst mit Selbstironie gegenüber dem Kult um Musiker heran oder ist das einfach nur, was ihm spontan auf der Bühne in den Kopf kommt?

Sowohl als auch – und das ist gut so. Mir gefällt das. Es gibt genügend Sänger, die zwischen den Liedern Zeug sagen wie Das ist das erste Stück von der zweiten Seite unserer dritten Platte und das nächste Stück ist gleichzeitig auch gegen irgendwas oder so. Ich fand es charmant, als uns Michael mal mit Gäh, säwuhs, mir sahn die Dahnzkapelle Ehndohfgrieean ankündigte. Den Kult um Musiker sollte man grundsätzlich nicht zu ernst nehmen – die kochen auch nur mit Wasser.

Gibt es weitere Anekdoten von euren zahlreichen Gigs zu berichten?

Es passieren schon immer wieder Sachen, die nicht so geplant waren, was meistens mit Alkohol oder mit Dummheit zu tun hat. Manchmal möchte man so was am liebsten einfach vergessen…Einmal hatte die Hälfte der Band zuviel Alkohol getrunken und die andere zuviel Haschisch geraucht. Die Alkoholfraktion spielte schneller, und die andere Fraktion wuuurde uuuuunheimlich laaaaangsam (lacht). Wir konnten beim Spielen einfach nicht zueinander finden. Wenn ein Lied von der Alkoholfraktion angefangen wurde: viel zu schnell. Wenn die Kifferfraktion angefangen hat, war´s viiiel zuuuu laaaangsam. Das war schon ganz schön ekelhaft. Wenn was schief geht, dann hat das schon meistens seine Ursache darin, dass wir im Unverstand gewisse Sachen in uns reinschütten und dann nicht mehr ganz so reagieren, wie wir reagieren sollten. Einmal hatten wir uns auch vorgenommen, mal richtig lange zu spielen, so 18 Lieder. Tja, und der Matze [Siffermann, Schlagzeug] muss verstanden haben Heute trinken wir 18 Bier, da sind während dem Konzert ständig Sticks an einem vorbei geflogen, weil er die Teile nicht mehr festhalten konnte. Der Höhepunkt seiner Alkoholkarriere war dann bei unseren zehnjährigen Jubiläum in der Halle Reichenbach. Wir hatten extra Sekt eingekauft, um uns bei den Leuten zu bedanken, die all die Jahre über cool zu uns waren, tja, und der beste Kunde am Sektbüffet war unser Schlagzeuger selbst. Wir hatten uns vorgenommen, so richtig stilvoll aufzutreten, mit Bühnenvorhang und so. Der sollte aufgehen, während der Matze Civ von Believe, My Friend anspielt und wir auf die Bühne kommen und dann loslegen. Das Problem war, dass Matze zu dem Zeitpunkt schon so an die zwei Flaschen Sekt intus hatte…Wir standen also hinter der Bühne und meinten so: Matze, leg los!, er fing an und konnte schon da den Rhythmus nicht recht halten! Der Vorhang ging auf, und ich habe mir so gewünscht, dass er gleich wieder zugeht…Kaum hatte der Matze sich gefangen, hat sich mir dann im Sekundentakt die Gitarre verstimmt. Es war echt eine Katastrophe. Wir spielten dreieinhalb Stunden, und die erste Stunde ging quasi dafür drauf, dass wir uns mit all den Widrigkeiten anfreunden mussten. Ständig flogen auch wieder Sticks an einem vorbei…und so ein Schlagzeugstock tut echt weh, wenn du ihn in den Nacken bekommst!

Interviews mit euch sind im Gegensatz zu euren Gigs rar gesät, wie ich bei der Recherche für dieses feststellen musste. Gebt ihr ungern Auskunft über euer Schaffen oder liegt das einfach nur an euren Labelwechseln und der mangelnden Promotion?

Wir hätten sicherlich bereitwillig Auskunft über unsere Musik gegeben, wenn jemand gefragt hätte. Es stimmt aber schon, dass wir da in den letzten Jahren fast nichts in dieser Art unternehmen konnten. Das ändert sich aber hiermit.

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Gibt es schon Genaueres zu sagen über das, was wir als Nächstes von END OF GREEN erwarten dürfen?

Wir haben schon einige Lieder fertig, die wir auch immer gleich konsequent live spielen. Ich denke, dass wir im Herbst schon mit den Aufnahmen anfangen können, so dass in einem Jahr bereits die nächste Platte erscheinen könnte. Es hat sich viel in den letzten Jahren angesammelt, was wir endlich bearbeiten sollten, nachdem wir jetzt endlich die a href=http://www.vampster.com/backstage/scheiben/show.php3?id=5062>Songs For A Dying World ruhen lassen können. Davor haben wir immer wieder noch an denen rumgebastelt und sie verändert. Jetzt haben wir ein paar richtige Kracher geschrieben, ich glaube, das nächste Album wird wirklich gut, da bin ich überzeugt davon…

Ach, solltest Du vermutlich auch sein, oder, hehe?

(Lacht) Wir freuen uns halt immer, wenn ein neues Lied fertig ist, und spielen es sofort bei Konzerten wie gesagt. Dadurch wird der Song erwachsener, lernt was dazu, und wir lernen was aus dem Lied wiederum. Fünf Songs stehen schon komplett.

Aber wird euch nichts fehlen, wenn ihr mal weniger als vier Jahre an einem Album arbeitet, hehe?

Das war echt merkwürdig, als Achim neulich anfing, wir könnten uns ja schon mal über die nächste Platte unterhalten, wussten wir erst nicht, wovon er redet (lacht), aber dann fiel uns auf, wie cool das ist. Die letzten vier Jahre gab es keine zufriedenstellende Möglichkeit dazu, während wir jetzt einfach Lieder schreiben und gleich eine weitere Platte rausbringen können. Ich denke also, dass wir auch ziemlich coole Lieder schreiben, wenn wir mal nicht volle vier Jahre damit beschäftigt sind (lacht). In der Zeit haben wir auch viel Zeit verbummelt mit Im-Proberaum-rumsitzen und Rumzweifeln, wo wir uns gegenseitig fragten, warum jede Band groß wird außer uns. Umso cooler ist es jetzt zu wissen, dass wir die Lieder, die wir momentan schreiben, auch bald veröffentlichen können. Von anderen Bands hört man ja manchmal, dass die Ideen versiegen, dass sie in eine Identitätskrise oder so kommen, aber bei uns sprudelt es aus allen Ecken.

Es wird also nicht so bei euch weitergehen wie bei DEF LEPPARD…

Das hoff´ ich vor allem für den Matze (lacht), mit zwei Armen spielt er doch besser….uups. Ich muss echt sagen, die Pyromania ist eine Götterplatte, und als dann der eine Arm weg war, fand ich sie nicht mehr so gut, die Hysteria war mir zu elektronisch…

Eine Frage, die ich auch schon THE BLUE SEASON stellte: Was habt ihr in Göppingen im Grundwasser, dass so verhältnismäßig viele hochwertige Bands von dort herkommen?

Das bleibt ein Geheimnis, sonst fängt bald jede Stadt an, das Zeug ins Wasser zu mischen. Ich hab´ mir mittlerweile eine Standleitung nach Stuttgart-West legen lassen.

Wie würde das Rezept für einen vampster-Drink der Woche namens END OF GREEN lauten?

Blut, Schweiß, Tränen, Wodka, Sekt, Joop! Homme, Kaffee, Sahne, viele Eiswürfel, mit Zigaretten umrühren … das würde aber grausig schmecken. Also sagen wir lieber: Wodka, Rotwein, ein Schuss Jägermeister, Eistee, süße Sahne, viel Eis – zusammen mit einer Dose Taft schütteln nicht rühren und in einer Kaffeetasse servieren – dazu bitte einen dieser Kekse reichen.

Ähm, wenn ich mir das Rezept so anschaue…Ihr habt nicht zufällig zu oft mit JACK FROST aus Österreich gespielt?

Doch! (Lacht)

Drum, es hat so eine leichte Kaffeehausschlagseite, hehe…

Ich bin bekennender Kaffeejunkie und finde, alkoholische Getränke in Kombination mit Kaffee kommen immer gut. Und wenn man einmal in Wien in so einem Kaffeehaus gesessen ist, macht Kaffeetrinken gleich noch mal so viel Spaß. Naja, und die FROSTler mögen halt auch einen starken Kaffee und den Alkohol dazu ebenfalls…Wenn wir mit ihnen zusammenspielen, endet es meistens böse. Da treffen dann doch Leute aufeinander, die sich einfach zu ähnlich sind. Ich freu´ mich immer, wenn wir mit JACK FROST zusammenspielen, aber gleichzeitig hab´ ich Angst, dass mir am nächsten Tag wieder alles weh tut, dass ich nicht mehr weiß, wie ich heimgekommen bin. JACK FROST sind ein schlechter Einfluss für uns (lacht). Ohne die wären wir viel gesünder…

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Soweit das Interview, im Anschluss daran wurde Michael noch unserem Lauschangriff ausgesetzt:

MIRROR OF DECEPTION: Emptiness

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Ha, das sind sie doch, unsere MIRROR OF DECEPTION! Jedes Mal, wenn ich MIRROR höre, denke ich an die Tour. Mit ihnen haben wir zehn Tage verbracht, die echt nicht hätten schöner sein können. Das war wie Urlaub mit guten Freunden. Und nun denke ich immer, wenn ich MIRROR OF DECEPTION höre, Ooohhh, schön war´s! Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir je wieder so eine coole Tour haben werden wie diese. Es hat alles gepasst. Wir haben uns riesig gefreut, dass sie auch auf unserer CD-Präsentation spielen konnten, das war wie ein Nachtreffen von der Tour.

blankSENTENCED: Excuse Me While I Kill Myself

Ich glaube, es würde mir noch besser gefallen, wenn sie nicht immer wieder diese Metal-Riffs reinbauen würden…aber das Lied ist geil, die Melodie ist cool, der Sänger kommt mir auch bekannt vor. Und sie haben ein bißchen bei THE CULT geklaut (lacht). SENTENCED ist es nicht, oder?

Doch…der Titel heißt Excuse Me While I Kill Myself.

Die könnten, glaube ich, gute Freunde von uns werden (lacht). Ist voll geil gemacht und hat auch noch Humor, diese happy Melodie…

[Bei der Basslinie im Mittelteil:] BON JOVI, Living On A Prayer! Johnny used to work on the docks… BON JOVI wurden echt verkannt, glaub´ ich. So ein paar Lieder von denen sind gar nicht schlecht. Das Drumherum ist grausam, aber coole Lieder haben sie geschrieben, Runaway ist ein guter Song. Und das hier war original Living On A Prayer…Ich find´ das cool, eigentlich darf man sich das als Metalband doch gar nicht erlauben, BON JOVI in einen Song einzubauen…ich finde, das hat Charme.

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DIE ÄRZTE: Leichenhalle

SISTERS? Der Sänger klingt wie Bela B., wenn er versucht ernsthaft zu klingen. Erinnert mich aber dennoch ein bisschen an die SISTERS. [Nach dem Refrain:] Das ist ´ne Persiflage, oder, hehe? DIE ÄRZTE, ja? Na, die kennen sich ja aus, was Wavemusik angeht. Ich mag den Humor von den ÄRZTEN echt. Ich dachte erst Och nee, als die sich wiedervereinigt haben, aber jetzt werden die immer witziger. Na gut, die könnten sich einfach nur hinstellen und Hallo sagen, da würde ich mich schon kaputtlachen. Live sind, glaub´ ich, die Ansagen sogar das Beste. Bela B. habe ich sogar mal getroffen, wir waren auf der gleichen Party, er stand neben mir am Tresen und sagte Cooler Bart! – und ich nur C…c….c…coole Frisur…. Ich mein´, der Mann hat mich durch meine Pubertät begleitet! [Als der Spaß plötzlich einen Dreher Richtung Schlumpflied macht:] Oh Gott! Ach du Scheiße, das ist ja göttlich (lacht)! DIE ÄRZTE haben echt einen an der Waffel, und das macht sie so liebenswert.

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BEHIND THE SCENERY: Pure Evil

Von dem Gitarristen hören wir gleich noch mehr, oder (lacht)? Kurz wollte ich KREATOR sagen, aber das glaube ich doch nicht ganz…dennoch: dieser fauchende Gesang. Den fand ich beim Mille immer genial. CRADLE OF FILTH, oder? Auch nicht? [nach der Auflösung und der Lektüre des Textheftes:] Au, ich glaube, das lesen True Black Metaller nicht gerne, so was (lacht), das gefällt denen wohl weniger. Ich habe mit Black Metal ein Problem: Mir ist das zu kraftlos. Das fegt unglaublich schnell so staubsaugermäßig drauflos, aber mir fehlen da immer die Bässe.

ELÄKELÄISET: Ranttalahumppa

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ELÄKIL…ÄDIS….ÄLIKET oder wie die heißen? Das Problem bei denen ist: Du kommst oft nicht auf´s Original. Aber das hier muss ein MAIDEN-Lied sein…Run To The Hills, genau! Ein Kumpel hat mir mal eine CD mit mp3s von ELÄKELÄISET zugeschickt mit der Bitte, ich soll ihm sagen, was die Originale sind. Das waren Lieder, die ich tausend Mal gehört habe, FOO FIGHTERS zum Beispiel, aber ich bin nicht draufgekommen. Die Finnen haben echt einen an der Waffel. Ich glaub´, soviele komische Leute wie in Finnland triffst du sonst nirgends. LENINGRAD COWBOYS hatten ja auch schon absolut den Arsch offen und bei denen hier…Die Finnen haben echt ein Alkoholproblem, oder zu wenig Sonne, das tut ihnen nicht gut. Ich glaub´, man braucht Schnaps, um auf solche Ideen zu kommen. Harten Schnaps…Würde mich nicht wundern, wenn das alles Brillenträger sind, weil sie halb blind sind vom Saufen (lacht). Die hab´ ich zum ersten Mal gehört, weil der Fopp von MIRROR OF DECEPTION voll auf die abfährt und in Göppingen auf einer Party die ganze Zeit ELÄKELÄISET lief. Nach einer halben Stunde wirst du wahnsinnig davon. Das ist, wie wenn dir eine ´ne halbe Stunde lang auf den Kopf haut. Ich bin wirklich kein Mensch, der Musikarten verbieten lassen würde, aber bei Polka würde ich mit mir reden lassen (lacht). Mich würde es mal interessieren, wie die Bands reagieren, wenn sie diese Versionen hören. Ich würde jetzt gerne MAIDEN sehen, wie sie sich das anhören (lacht). Ich würde mir auch so wünschen, dass die mal ein Lied von uns verunstalten, I Hate in der Polkaversion, das wäre einen Versuch wert…

STRAPPING YOUNG LAD: Underneath The Waves

Das geht ganz schön nach vorne los…Ist das DEVIN TOWNSEND? Der macht mich echt fertig, die Ocean Machine ist der Hammer, die hat mich total weggeblasen, ich hab´ mich gleich in die verliebt. Der bringt jedes halbe Jahr eine neue Platte raus, und alles ist der Hammer. Da sind Ideen drin, die sonst einfach keiner hat. DEVIN TOWNSEND ist einfach eine coole Sau. Das ist auch einer, der nicht ganz normal tickt. Neulich bin ich mit dem Huber auf dem Balkon gesessen und die Ocean Machine angehört und nur noch in den Himmel geschaut…was für eine geile Platte. Mit minimalen Mitteln ist da das Maximale rausgeholt worden. Eine unglaubliche Energie…so was hätte ich gerne mal von FEAR FACTORY gehört!

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THE COFFINSHAKERS: We Are The Undead

Geil! Ist das…[überlegt]…diese Todescountryband? Das müssen sie sein, fuck, wie heißen die? Ich hab´ eine CD von ihnen daheim, da stehen sie auf dem Friedhof und schauen wie eine Death Metal-Band. COFFINSHAKERS? Ich habe Countrymusik immer gehasst, bis ich JOHNNY CASH zum ersten Mal gehört hab´. Den fand ich so cool, dass ich mich plötzlich sogar mit Country anfreunden konnte. Mike Ness, der Sänger von SOCIAL DISTORTION, hat ja auch zwei so Bluegrass-Platten gemacht, das fand ich ebenfalls geil. Ich hab´ da nur das Problem, dass es mir nach einer halben Stunde auf den Zeiger geht, weil ich bei Countrymusik immer gleich an Frauen schlagende Rednecks denken muss. Vor allem bei so Kram wie GARTH BROOKS, da stellt´s mir die Zehennägel hoch. Die stehen alle politisch nicht so ganz auf der Seite, auf der ich stehe, um es mal milde auszudrücken…Aber so ein Mann wie JOHNNY CASH ist halt irgendwie schon echt cool. Live At St. Quentin ist eine Riesenplatte. Alleine schon, dass sie im Knast live aufgenommen wurde, ist geil. Des hat so einen gewissen Charme. Außerdem meinte er ja mal, dass er, solange Menschen auf dieser Welt im Krieg sterben, schwarz tragen wird. Das hat er sich Mitte der Sechziger überlegt, und seither trägt er nur schwarz. Die COFFINSHAKERS sind aber auch ziemlich cool (lacht)!

DARKTHRONE: Unholy Black Metal

Das hört sich brutal alt an…Als DARKTHRONE damals ihre zweite Scheibe rausgebracht haben, hab´ ich mich auch gewundert, weil die erste von ihnen einen wesentlich cooleren Sound hatte. Ach, das ist von der dritten DARKTHRONE? Ach du Scheiße. Ihre erste Platte haben sie im Sunlight-Studio aufgenommen gehabt und darauf einen Mördersound vorlegen können. Ich muss bei so was immer ein bisschen grinsen, hauptsächlich wegen diesem heiseren Gekrächze. Ich fand das auch herrlich, wie sich die Bands jahrelang gestritten haben, wer denn nun Black Metal ist und wer nicht. Das ist so albern wie die HipHopper, die einem erzählen, wie man sein muss, um voll HipHop und Straße zu sein, da sind die keinen Deut besser mit ihren Szeneregulierungen: Wenn du 15 Platten zuviel verkaufst, dann bist du halt einfach kein Black Metal mehr! Vorbei mit dem Underground! Ich steck´ da zu wenig in der Szene drin, um herauszufinden, ob die das alles wirklich so ernst nehmen, was sie da machen (lacht). Für mich wär´s halt keine künstlerische Ausdrucksform. Wenn die damit wirklich ihre Gefühle ausdrücken, dann möchte ich, glaube ich, nicht abends mit ihnen einen trinken gehen (lacht).

DREAM THEATER: Master Of Puppets (live)

[Nach exakt 0,666 Sekunden:] METALLICA! Großartige Platte, echt.

Tja, es ist aber nicht METALLICA.

Es gab mal von PRIMUS eine ziemlich geile Version, der hat das auf dem Bass gespielt, das war echt cool. [Als der Gesang einsetzt:] Das Publikum ist lauter als die Band…Ja, also der Hetfield scheint´s tatsächlich nicht zu sein. [Nach der Auflösung:] Nein! Das sind DREAM THEATER??? Ich brech´ zusammen. Das ist ja geil. O.k., das erklärt, warum die den Song so sauber spielen, sauberer als METALLICA. Ich find´ METALLICA echt gut, sie haben auch extremst viel für diese Art von Musik getan. Selbst das schwarze Album hör´ ich mir ab und zu noch gerne an. Bei Load musste ich dann schon Abstriche machen, während die Re-Load echt grausig war. Ich hatte aber weniger ein Problem damit, dass sie ihre Metal-Roots verleugnet haben, ich fand nur diesen Napster-Streit so blöd. Ich hab´ neulich erst die erste FLOTSAM & JETSAM-Platte in die Hand genommen und gedacht, dass Jason Newsted nie besser war als auf diesem Album. Das ist eine der besten Metal-Platten überhaupt für mich, eine Offenbarung, sein Geniestreich. Es war ein großer Fehler, dass Jason Newsted zu METALLICA gegangen ist danach. Oder es war ein großer Fehler von METALLICA, dass sie ihn nicht die Lieder haben schreiben lassen. Die haben nicht wirklich gut mit ihm gearbeitet. Sie hätten ihn einfach machen lassen sollen. Wie kann man so einen Typen in der Band haben und keine Lieder schreiben lassen? Ich hab´ mir leider seine neue Band ECHOBRAIN jetzt mal angehört, die ist dummerweise ein bisschen langweilig. Ich hätte es so gerne gut gefunden, aber es ist echt ein bisschen öde. Jetzt hoffe ich darauf, dass sie einen Zeitzünder hat, vielleicht kommt´s noch. Aber das ist schon auffällig bei der Version hier, die spielen echt wesentlich besser und präziser als METALLICA. So gut haben METALLICA das noch nie live gespielt (lacht). Ich hab´ METALLICA mal auf dem Cannstatter Wasen gesehen und nur gedacht, dass das die Band war, die diesen Thrash Metal-Rhythmus erfunden hat, dieses Stakkato auf der E-Saite, tja, und dann hör´ ich den Kirk Hammett und denk´ nur Hallo? Von dir hab´ ich´s doch gelernt! Ich hab´ versucht das von seinen Platten nachzuspielen und dann sehe ich, dass er´s selber nicht mehr kann. Aber schlecht über METALLICA darf man ja eigentlich fast nicht reden, sie haben echt Großes vollbracht. Auf Leper Messiah fahr´ ich voll ab. Sind halt mal richtig geil gewesen…gewesen…Mittlerweile sehen sie besser aus als sie klingen. Ob METALLICA diese Version je gehört haben? Da werden sie wohl bleich und sagen nur Scheiße, die spielen unsere Lieder besser als wir selber! Na, mit dem Solo stecken sie sie auch in die Tasche…Ich glaub´, der ist echt unterfordert mit den METALLICA-Solos (lacht). Kann sich nebenher einen Tee einschenken…Das wird dem Dänen nicht gefallen (lacht). Ich fand den Lars Ulrich aber eigentlich immer sehr smart, ich hab´ mir gerne Interviews mit ihm durchgelesen, nur seit diesem Napsterkram rege ich mich schon ziemlich auf.

BLÜMCHEN: Übermorgenland

BLÜMCHEN isses aber nicht?

Doch, hehe

(Lacht) BLÜMCHEN ist echt ein Phänomen. Ein Zivikollege von mir hat zwar gemeint, die solle lieber Pornos drehen, aber nicht mal das, also ich weiß nicht, Jasmin Wagner, die ist einfach nur immer so goldig und süß. Was mich überrascht hat: Da gab´s mal eine Remixplatte, Für Jasmin hieß die. Da waren auch DIE STERNE und HEADCRASH mit drauf. HEADCRASH waren ja eine eigentlich nicht so tolle Crossover-Band, aber die haben eine richtig geile Version von einem Lied von ihr gemacht, Herz an Herz? Herz aus Stahl? Ach nee, das waren MANOWAR (lacht und singt Herz an Herz zur – erstaunlich ähnlichen – Melodie von Übermorgenland)! Ich bin froh, dass die keine Musik mehr macht, sie moderiert jetzt nur noch. Mit Bela B. hat sie mal was zusammen gemacht für ´ne TURBONEGRO-Tributeplatte. Das war schon fast wieder cool. Da hat Bela B. ihr sicher erklären müssen, dass TURBONEGRO eine coole Punk-Band ist, dass die witzig sind und dass sie da jetzt gefälligst mitmachen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass BLÜMCHEN sagt: Sag mal, Bela, sollen wir nicht eine Coverversion von TURBONEGRO aufnehmen?, das widerstrebt mir irgendwie. Naja, vielleicht ist sie ja ganz nett und macht nur doofe Musik…die müsste mittlerweile auch schon 20 sein…

Na, so lange, wie sie 16 war…

Ja, ich war immer überrascht, wie oft sie ihren 16. gefeiert hat (lacht). Man konnte nicht mal sagen Blöde Kuh, hör´ auf, Platten zu machen!, man dachte einfach immer, wenn man sie im Fernsehen sah: Na, sie ist ja schon irgendwie goldig…Umbringen lassen darf man sie nicht… Der Flo von PYOGENESIS ist voll der BLÜMCHEN-Fan, aber ich glaub´, das ist eher so ein Sexding (lacht). Ich möchte ihm ja nix unterstellen, hehe, aber…Mit dem Flo war ich ja auch schon bei The Dome in Stuttgart in der Schleyerhalle…und es gab keinen Alkohol in dem ganzen Laden! Nur backstage, und der Flo hat´s backstage geschafft ohne Pass. Er ist einfach mit dem Handy am Ohr durchgelaufen und hat Bier rausgebracht. Aber ich könnte da echt keinen Unterschied zu ROLLERGIRL, oder wie sie alle heißen, erkennen. Knappbekleidete Mädels, die stumpfe Texte über einen stumpfen Beat singen und beim zweiten Album eine Fotostrecke im FHM oder Max haben, um zu zeigen, dass sie auch Bikinis anziehen können. Ich frag´ mich immer, ob es Leute über 14 gibt, die sich BLÜMCHEN-Platten gekauft haben, und wenn ja, was sind das für Menschen? Das ist ähnlich wie bei SCOOTER, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich so was anhört, wenn man ein gewisses Alter überschritten hat. Vielleicht bin ich da ein bisschen zu musikpuristisch, aber…

SCOOTER hab´ ich auch da, warte…

Brrrr…

ELÄKELÄISET: Jenkkapolkahumppa

SCOOTER habe ich auch mal kennenlernen dürfen in der Hotelbar vom Maritim hier in Stuttgart, nachdem ich mit dem Flo bei The Dome war…

Und, die sind sicher Rock´n´Roll, oder, hehe?

Der H.P. Baxter hat ganz schön gesoffen, der Hans-Peter, so heißt der nämlich…Der hat gesoffen wie ein Loch. Oh, das sind wieder die Polkajungs, was? Das sind Finnen, woher kennen die SCOOTER?

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