VOIVOD: Voivod

Über VOIVOD brauche ich wohl keine Worte verlieren, oder? Und nein, auch mit Jason Newsted klingen die Kanadier nicht nach/wie Metallica…

Die neue Voivod-Scheibe ist sicherlich eines der Alben, die von vielen mit Hochspannung erwartet wurde. Dreizehn Songs (65:41 Min.) sind auf dem ersten „richtigen“ Studioalbum seit „Phobos“ (1997) zu hören (wenn man „Kronik“ – 1998 und „Voivod Lives” – 2000 nicht mitrechnet). Doch die Bandbesetzung wurde kräftig durcheinander gewirbelt. Sicher, die beiden Gründungsmitglieder Denis “Piggy“ D´Amour (Guitars) und Michel „Away“ Langevin (Drums) sind weiterhin dabei, doch nach dem Ausstieg/Rausschmiß von Sänger/Bassist Eric Forrest (der immerhin von 1995 bis 2001 zu Band gehörte und die für mich sehr starken Scheiben „Negatron“ – 1995 und „Phobos“ – 1997 einsang) mussten sich die beiden Herrschaften neue, die in diesem Falle alte sind, Gesichter suchen. Anstatt das unnötige Risiko einzugehen, mit einem unerfahrenen Sänger einen Neustart zu wagen, holte man sich Denis „Snake“ Belanger (Vocals von 1984 – 1994 bzw. den ersten sieben Alben) in die Band zurück. Zwar hätten es bestimmt viele, viele Fans gerne gesehen/gehört, dass Jean-Yves „Blacky“ Theriault (Basser und Co-Songwriter von 1983 bis 1991) ebenfalls in die Band zurückkehrt, doch ich denke, daß Neu-Basser Jason “Jasonic” Newsted (Bass, Ex-Metallica, Ex-Flotsam & Jetsam) ein mehr als adäquater Ersatz ist. Ich wuchs zwar auch mit (für die damalige Zeit) extremen Bands wie Venom, Exodus, Bathory, Celtic Frost oder auch Possessed auf, konnte aber mit den beiden ersten Alben “War And Pain” (1984) und „Rrröööaaarrr” (1986) trotz (oder wegen?) ihrer punkigen Venom-lastigkeit nicht viel anfangen. Besser wurde es da schon mit den drei folgenden Scheiben “Killing Technology” (1987), “Dimension Hatröss” (1988) und “Nothingface” (1989), bevor ich mit den beiden Überalben „Angel Rat“ (1991) und „The Outer Limits“ (1993) fast zum echten Fan wurde. Diese beiden Scheiben bleiben – nicht zuletzt dank der doch eher melodisch-eingängigen Ausrichtung, meinen Lieblingsscheiben der Kanadier, doch mit „The Multiverse“ (das zehnte Studioalbum, das eventuell auch nur schlicht „Voivod“ betitelt den Weg in die Plattenläden dieser Welt finden wird. Das stand zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Reviews noch nicht hundertprozentig fest…), beweisen Voivod erneut, daß man straighte Musik machen kann, ohne seine Wurzeln zu verleugnen oder gar radiotauglich zu klingen. Laut Jason Newsted ist dieses Album “the new beginning for all of us” und wie immer sind die Voivod-schen Trademarks zwar klar herauszuhören, doch in welche Stilschublade man diese Band stecken will, soll, kann oder darf, weiß ich auch im Jahre 2003 nicht. Sicher, die Musik ist hart (aber kein Metal), punkig (aber kein Punk), sie ist progressiv-komplex (aber kein Prog), sie ist chaotisch-noisig (macht aber keinen Lärm), sie ist straight (aber nicht eingängig), es erklingen melodische Parts (die aber nicht poppig sind), sie klingt avantgardistisch (aber nicht abgedreht). Mir gefällt Eric Forrest mit seinen brutal-hassvollen Vocals zwar besser als der punkig-nölige Gesang von Snake, doch das ist halt nur meine ganz persönliche Meinung (die sich sicherlich nicht mit der Ansicht von ca. 94,67 % der beinharten Voivod-Fans deckt), doch vom musikalischen her, ziehe ich „The Multiverse“ den beiden letzten Scheiben (die ich wirklich gut fandI doch deutlich vor. Ein gelungenes Comeback einer Band, die es wiedereinmal geschafft hat, sich selbst neu zu erfinden.

Spielzeit: 65:41 Min.

Line-Up:
Denis Piggy D´Amour (Guitars)

Michel Away Langevin (Drums)

Denis Snake Belanger (Vocals

Jason Jasonic Newsted (Bass)

Produziert von Voivod
Label: Chophouse Records in partnership with Surfdog Records

Homepage: http://www.voivod.com

Tracklist:
1.Gasmask Revival

2.Facing Up

3.Blame Us

4.Real Again?

5.Rebel Robot

6.The Multiverse

7.I Don´t Wanna Wake Up

8.Les Cigares Volants

9.Divine Sun

10.Reactor

11.Invisible Planet

12.Strange And Ironic

13.We Carry On

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