TICKET TO HELL: Man Made Paradise

Brachial vom Scheitel bis zur Sohle, aber leider auch ein bisschen zu monoton!!!

Die Band TICKET TO HELL ist gleich in zweifacher Hinsicht originell: Zum einen, weil man aus Mexiko kommt, einem Land, das nicht gerade zu den Hochburgen der Heavy Metal-Kultur zu zählen ist – mir persönlich fallen da gerade nur die alten Deaththrasher TRANSMETAL als Emporkömmlinge des größten mittelamerikanischen Landes ein – und zum anderen, weil diese Band durch eine One-Man-Show verkörpert wird (was auch die Gänsefüßchen erklärt). Man hat es hier also quasi mit einer mexikanischen Variante von EXOTOXIN zu tun. Musikalisch bewegt sich Jacobo Córdova – so heißt der Mann mit bürgerlichem Namen – zwischen 80er Thrash und 90er Melodic Death. Auf dem Beipackzettel werden DESTRUCTION, SLAYER, THE HAUNTED und BATHORY als Referenzen genannt – keine schlechte Wahl, genauso wie der dort ebenfalls verwendete Slogan total destruction.
Genau das ist nämlich Man Made Paradise: Eine totale Zerstörung und Verwüstung in 8 Akten. Ob nun Ticket to hell, der Titeltrack Man made paradise, I am I und wie sie alle heißen… es regiert das Riffinferno!!!! Untermalt von eben diesem und einer High-Speed Doublebass brüllt und schnaubt sich Córdova durch die 8 Songs. Zeit zum Durschnaufen gibt es wenig. Zwar wird auch ab und an der Groovehammer geschwungen, aber die meiste Zeit geht`s im Höchsttempo vorwärts.
Einzelne Songs kann man hier nicht hervorheben und damit sind wir auch schon beim Problem dieses Silberlings. Handwerklich ist das, was TICKET TO HELL hier auf Band gezaubert hat, alles erste Sahne – teilweise hing mir da auch schonmal die Kinnlade runter, wenn man bedenkt, dass dieser Herr Córdova alle Instrumente selbst eingespielt hat, außer ein paar Soli – der Haken an der Sache ist allerdings, dass dieses Gebolze auf Dauer einfach zu monoton wird. Es bleibt nichts hängen, leider gar, gar überhaupt nix, und das ist halt der Unterschied zwischen TICKET TO HELL und den oben genannten Referenzen. Die fegen zwar auch schonmal in Höchstgeschwindigkeit über die Bretter, aber eben nicht toujours. Es fehlt die Abwechslung. Wenn unser Multiinstrumentalist aus Mexiko dieses Manko beim nächsten Mal ausmerzt, könnte sich das Riffinferno in ein Riffgewitter zurückbilden, dessen destruktives Potential schlicht leichter zu verdauen wäre und besser haften bleiben würde.
Wer aber tatsächlich auf die totale Zerstörung ohne Ende in Sicht abfährt, dem sei Man Made Paradise wärmstens empfohlen.

Veröffentlichungstermin: 18.04.2008

Spielzeit: 40:39 Min.

Line-Up:
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug: Jacobo Córdova

Gastmusiker:
Gitarre: César Tarello

Produziert von Carlos Padilla
Label: My Kingdom Music
MySpace: http://www.myspace.com/tickettohellband

Tracklist:
1.Ticket to hell
2.Dynasty
3.Join the blind
4.A.H.
5.Eyes of fire
6.I am I
7.Man made paradise
8.We march

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