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THE CROWN: Possessed 13

POSSESSED 13 ist ein perfektes Album. Eigenständig, ohne auf obskure Experimente zuzugreifen. Brutal, ohne mit Prügelorgien zu langweilen. Aggressiv, ohne alles sinnlos niederzuwalzen. Abwechslungsreich, ohne sich in zu vielen Einzelideen zu verzetteln.

„The Return of THE CROWN“ – so steht es auf dem Cover. Erscheint zunächst verwirrend, denn eigentlich war die Band nie verschwunden. „Possessed 13“ ist dennoch eine Rückkehr – eine Rückkehr zu vielseitigen Songwriting und bekanntlich sind die „Royal Five“ wieder vereint, Sänger Johan Lindstrand ist zur Band zurückgekehrt. „Possessed 13“ knüpft an Deathrace King und Hell Is Here an – die Geschwindigkeit und eher technische Ausrichtung von Crowned In Terror wurde zugunsten von mehr Abwechslung und Atmosphäre zurückgefahren. Das sechste Album der Skandinavier hat ein bisschen was von allem, was THE CROWN bislang gemacht haben: Altmodischer Death Metal, furioser Thrash Metal, dreckiger Rock n´ Roll – verschmolzen zu eigenständigen, packenden Songs.

Das Artwork zu Possessed 13 verspricht viel – und die Songs erfüllen alle Erwartungen. „Intitiation“, der erste Abschnitt des in drei Teile gegliederten Albums, prescht nach einem kurzen Intro mit „No Tomorrow“ los, das mit druckvollem SLAYER-mäßigem Riffing den Staub aufwirbelt. Der Himmel hat sich zugezogen und der Mond sich hinter schwarzen Wolken versteckt. Jetzt fehlt nur noch der Sturm – und der bricht mit „Face of Destruction – Deep Hit Of Death“ mit Urgewalt los. Ein Song, der mit viele Einzelheiten zu einem röhrenden Bastard aus Death und Thrash Metal wird, der mit einem verdammt eingängigen Refrain ganz lange im Ohr umherwirbelt.

Bei „Deliverance“ türmen sich massive Gitarrenwände auf und ein Schlagzeuggewitter bricht über den Hörer herein. Der Titel erinnert noch am ehesten an die Songs von Crowned In Terror“. Insgesamt eher schnell und schnörkellos endet der Song dann doch mit einer Überraschung: Einem melodischen NILE-artigem Gitarrensolo.

„Cold Is The Grave“ beginnt mit einem Donnerschlag, die folgende Ruhe täuscht – denn dieser Song ist einer der dreckigsten und gemeinsten Rocker, den THE CROWN je geschrieben haben. Doch dieses Album ist nicht nur aggressiv und brutal, es hat eine mächtige, finstre Atmosphäre.

Das Instrumental „Dream Blood Hell“ betont diese dunkle Seite und lässt kurz Zeit zum Luftholen, bevor mit „Morningstar Rising“ das zweite Drittel mit dem Titel „Exaltation“ beginnt. Ein klassischer Old-School-Death Metal Songs mit MORBID ANGEL Schlagseite und Vocals, die erklären könnten, woher die Blutstropfen auf dem Cover stammen. „Are You Morbid?“ schlägt in dieselbe Kerbe, bei der Highspeednummer frischt der Wind nochmals auf, auch das lang gezogene Gitarrensolo und eine kleine Melodie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Songs alles wegfegt, was sich ihm in den Weg stellt.

„Bow To None“ ist der Höhepunkt des Albums – schleppend, böse und die perfekte akustische Umsetzung des Covermotivs. Eine kleine, Gitarrenmelodie heult wie der Wind in einer Ruine, und selbst der kurze klare Gesangspart zerstört die unheilvolle Stimmung des Songs nicht.

„Kill Em All“ klingt so, wie der Titel vermuten lässt – die alten METALLICA lassen grüßen. Doch THE CROWN haben ihren Songs schon immer einen eigenen Stempel aufgedrückt und hat auch dieser treibende Thrashsong das gewissen Rock n´ Roll Feeling.

„Natashead Overdrive“ steht in der Tradition von Titeln wie „Blitzkrieg Witchcraft“ – polternder Bass-Donner, stürmische Gitarrenriffs, und ein trotzig-dreckiges Lachen von Sänger Johan. – dieser Song ROCKT! Die perfekte Einstimmung auf das dritte und letzte Kapitel „Annihilation“, bei dem wieder in guter alter Death Metal aus den Boxen tobt: Das eingängige, aber gleichzeitig abwechslungsreiche „Zombified“ und „Dawn Of Emptiness“, das weniger auf catchy Melodien als auf vertrackte MORDID ANGEL mäßige Wirrungen setzt. Mit einem weiteren Instrumental namens „In Memoriam“ endet das Album – ungewohnt leise und friedlich schwebt der Song über ein Feld der Verwüstung, wie letzte, sich langsam beruhigende Windböen.

POSSESSED 13 ist ein perfektes Album. Eigenständig, ohne auf obskure Experimente zuzugreifen. Brutal, ohne mit Prügelorgien zu langweilen. Aggressiv, ohne alles sinnlos niederzuwalzen. Abwechslungsreich, ohne sich in zu vielen Einzelideen zu verzetteln.

Atmosphärisch, ohne an Härte zu verlieren.

Dass THE CROWN durchweg gute Musiker sind, müssen sie nicht mit Soloeskapaden unter Beweis stellen, das hört man auch so. Eigentlich kann man auch bei diesem Album nur die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Besser geht nicht – das dachte ich schon bei den drei letzten Veröffentlichungen, doch die Skandinavier konnten bislang noch immer einen draufsetzten. Bei „Possessed13“ ist sich selbst die Band jedoch nicht mehr so sicher, ob das gelingen wird… Nun, wir werden sehen.

THE CROWN “Possessed 13” Tracklist

01. No Tomorrow
02. Face Of Destruction/Deep Hit Of Death
03. Deliverance
04. Cold Is The Grave
05. Dream Bloody Hell (instrumental)
06. Morningstar Rising
07. Are You Morbid?
08. Bow To None
09. Kill Em All
10. Natashead Overdrive
11. Zombiefied
12. Dawn Of Emptiness
13. In Memoriam (instrumental)

Bonus CD (Bonus 13, beim Digipack enthalten):

01. Last Rite (very first pro recording ´92)
FOREVER HEAVEN GONE demo (1993)
02. Seventh Gate
03. Deadspawn
04. Diachronic Damnation
05. The Lord Of The Rings
06. Beyond Where Darkness Dwells
07. Forever Heaven Gone

FORGET THE LIGHT demo (1994)
08. Soulicide Demon-Might
09. Godles
10. Neverending Dream
11. Candles
12. Burnin´Leather (Bathory Cover)
13. Rebel Angel (Demo Version)

Besetzung:

Johan Lindstrand: Vocals
Magnus Olsfelt: Bass
Marcus Sunesson: Gitarre
Marko Tervonen: Gitarre
Janne Saarenpää: Schlagzeug

Spielzeit: 50:31

Bonus-CD: 46:55
Label: Metal Blade Records

Veröffentlichungstermin: 20.10.2003

Hompage: http://www.thecrownonline.com

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