TEARS OF MARTYR: Renascence [Eigenproduktion]

Selbst auf den Kanaren wird trotz aller leutseliger Urlaubsstimmung und Frohsinn steigerndem Wetter schwarz ummantelter Gothic Metal produziert.

Aus Las Palmas de Gran Canaria erreichte uns die Demo-CD von TEARS OF MARTYR, einer Gothic Metal Band, die den Prinzipien des Genres sorgsam folgt, um bedenkenlos schubladisiert zu werden. Somit lassen sich die vier Songs auch mit wenigen Worten zusammenfassen: der harte Kern der Musik, der von griffigen Gitarrenriffs und aggressiven Growls gebildet wird, wirft sich einen samtigen Umhang um, der von Sopran-Vocals und Keyboard gewebt wurde.

Die Songs leben zumeist von einer angenehmen Melodie und dem oftmals choralen Soprangesang von Berenice Musa Sánchez. Diese zeigt sich redlich bemüht, hat aber zeitweise damit zu kämpfen, ihre Stimme mit der jeweiligen Melodie zu verbinden. Daraus resultiert, dass die weiblichen Vocals stellenweise aufgesetzt wirken und sich dem allgemeinen Sound nicht unterordnen können. Die Instrumentalfraktion bildet hingegen eine gute Einheit, wobei sie sich auch in den negativen Aspekten einig sind, denn die Produktion macht das mangelnde Budget allzu offensichtlich. Besonders der Sound des Schlagzeugs scheint diesbezüglich die Achilles-Ferse zu sein.

Von der vermittelten Stimmung ist man ebenso ein wenig enttäuscht – das bedrohlich ehrwürdige Element, das durch den Erzählstil eines der beiden männlichen Sänger erzielt zu werden versucht, vermag eher zu amüsieren als zu beeindrucken.

Man wäre fast geneigt der Band noch das eine oder andere Jährchen an Reifeprozess zu gewähren, um in die Schuhe von THE SINS OF THY BELOVED und Konsorten hinein zu wachsen, doch wird dieses Wohlwollen von der Realität eingeholt. Denn TEARS OF MARTYR können nicht mehr ganz zu den jungen Underground-Bands gezählt werden, existieren sie doch schon seit 1991. Und wenn der Reifeprozess mit den Veröffentlichungen einher gehen sollte, so bin ich eher skeptisch, ob es in nächsten Jahren zum Durchbruch der Spanier reicht; denn Renascence ist nach The Essence of Evil aus dem Jahre 1996 erst die zweite Demo.

Nähere Infos zur Band, Bestellmöglichkeiten und MP3s sind auf der Bandhomepage zu finden.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 27:13 Min.

Line-Up:
Javier Montesdeoca Suarez – Guitar

Miguel A. Marqués Castellano – Vocals & Guitar

Berenice Musa Sánchez – Soprano

Armando J. Álvarez Gil – Vocals & Bass

Doramas Párraga Martínez – Drums

Homepage: http://www.tearsofmartyr.com

Email: info@tearsofmartyr.com

Tracklist:
1. The Renascence

2. Chasing The Sun

3. To The Grave (With Thee)

4. A Death-Like Veil

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