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SOTAJUMALA: Kuolemanpalvelus

SOTAJUMALA haben es tatsächlich geschafft, in unserem Zeitalter noch Einzigartiges und Brillantes zu kreieren.

Die finnische Death Metal Band SOTAJUMALA, was so viel heißt wie Kriegsgott, hat mit Kuolemanpalvelus ihren insgesamt vierten Longplayer veröffentlicht und zeigt erneut erstaunlich selbstbewusst, dass hier keinesfalls Greenhorns am Werk sind. Die 1998 gegründete Band, somit Pioniere der heimischen Extrem-Metal-Schiene, mischt Old School Death wie POSSESSED und DEATH mit modernen Einflüssen, einem leichten Beigeschmack von NILE-Riffs und einer gehörigen Prise eigener Ideen und Innovationen. Zusammen trifft das alles auf die ausschließlich in der Muttersprache gesungenen und extrem brutalen, tiefen Vocals. Sie erfinden sich an sich nicht jedes Mal bei jedem Lied neu, nein sie erfinden den Stil neu, denn der von ihnen kreierte Stil ist einzigartig, wiedererkennbar und enorm fett und aggressiv. Eins ist hier sofort klarzustellen: sie brauchen sich keines Falls im Angesicht der Szenen-Schwergewichte zu verstecken.

Extrem Metal in Finnland? Warte mal… ähm… da kenne ich ja gar keine Bands. Schweden kenne ich welche, da gibt es AMON AMARTH, OPETH, SOILWORK und IN FLAMES. Aber Finnland? Jeder, der diesen Satz gesagt hätte, aufgepasst! Hier kommt die Elite Finnlands. Sie schicken SOTAJUMALA ins Rennen und diese fünf wahnsinnigen Finnen stellen sich dem Gefecht der Nachbarländer. Sie haben in ihrer Heimat schon eine enorm große Fangemeinde, ihre aktuelle Scheibe steht auf Platz siebzehn der finnischen Charts und die Jungs sind alle technisch höchst begabt. Diese Band ist wohl einer der spannendsten Acts des Nordens dieser Zeit. Musikalisch ist auf dem Album so ziemlich alles vertreten, doch eine Gemeinsamkeit der Songs ist, dass sie fast immer im Mid-Tempo Bereich angesiedelt sind und immer viel Palme-Muting im Spiel ist. Angefangen bei dem riffbetonten  Syvyydessä über das extreme, überirdisch schnelle Paratiisin Kutsu bis zu dem an SLAYER  erinnernden  Kuolleet, Toinen Jae bekommt man einen vielfältigen Hörgenuss. Doch der mit Abstand beste Song des Albums ist sicherlich Toinen Tuleminen. Hier stimmt alles, das natürlich im mittleren Tempo angesiedelte Lied hat einen hundert prozentigen Wiedererkennungswert, mit sofort ins Ohr gehenden Riffs. Ein wahrer Live Kracher, der mit fast schon überirdischen Soli gespickt ist. Wie gesagt, die Wahnsinnigen fünf Finnen. Genial gemacht!

Es gibt hier sicher keine einzige Enttäuschung auf dem Album, ganz im Gegenteil, sie haben alles richtig gemacht, was nur geht! Treibende Drums, geniale Soli, fette Grooves, rollender Bass, ohrwurmartige Riffs und aggressive Growls machen dieses Album zu einem Highlight. Diese Band zeigt auf durchaus eindrucksvolle Weise, dass man nicht aus dem sagenhaften Schweden kommen muss oder CANNIBAL CORPSE heißen muss, um extrem guten und brutalen, Gehirnrinden zerquetschenden Death zu spielen. SOTAJUMALA schaffen es zudem, in diesem Wirrwarr aus Bands, die darunter leiden, in diesem Übermaß an Acts noch eigene und dennoch brillante Ideen zu kreieren. Hier ist das Gegenteil, denn hier haben wir einen weiteren großartigen Act Europas als Antwort auf die US-Schwergewichtler. SOTAJUMALA sind die Ideen nicht ausgegangen, sondern sie haben es doch tatsächlich geschafft, in unserem Zeitalter noch Einzigartiges und Brillantes zu kreieren.

Fazit: Diese Scheibe erfordert eine Hörprobe, und das nicht nur zur Horizonterweiterung. Das ist einfach nur ein Album von musikalischer Genialität, das richtig Spaß macht zu hören und Lust auf mehr macht. Hut ab Jungs, und großer Respekt, diese Band wird es noch weit bringen.

GAST-REVIEW VON DANIEL AMANN

Veröffentlichungstermin: 17.09.2010

Spielzeit: 54:05 Min.

Line-Up:
Mynni Lukkainen – Vocals
Kosti Orbinski – Guitar
Petteri Lapio – Guitar
Tomi Otsala – Bass
Timo Häkkinen – Drums

Label: Cobra Records/ Soulfood Music

Homepage: http://www.sotajumala.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/sotajumala

Tracklist:
1. Syvyydessä
2. Paratiisin Kutsu
3. Kuolleet, Toinen Jae
4. Sokeus
5. Sinun Virtesi
6. Toinen Tuleminen
7. Luut Sinusta Muistuttaen
8. Kuolemanpalvelus

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