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SLAYER: God Hates Us All

God Hates Us All" ist durch und durch SLAYER: quietschende Gitarre Soli, typisches, abgestopptes Hanneman/King-Griffbrettgeschrubbe, und ein Schlagzeuger, der mittlerweile längst Dave Lombardos Lücke geschlossen hat. Dennoch – vor fünf Jahren wäre ich angesichts eines solchen SLAYER Album auf Knien gerutscht, doch heute will sich die Begeisterung einfach nicht so recht einstellen.

Eigentlich wäre ja alles wunderbar: SLAYER brettern endlich wieder und von New-Metal-Einflüssen und was da sonst noch so an erschreckenden Vorab-Infos durch die Welt geisterte, hört man nicht die Spur auf dem neuen Album. „God Hates Us All“ ist durch und durch SLAYER: quietschende Gitarrensoli, typisches, abgestopptes Hanneman/King-Griffbrettgeschrubbe, und ein Schlagzeuger, der mittlerweile längst Dave Lombardos Lücke geschlossen hat. Dennoch – vor fünf Jahren wäre ich angesichts eines solchen SLAYER-Albums auf Knien gerutscht, doch heute will sich die Begeisterung einfach nicht so recht einstellen.

Das Problem an diesem Album ist, dass ich keine offensichtliche Kritikpunkte finden kann. Es wäre viel einfach gewesen, hätten SLAYER ein Album gemacht, auf dem sich nur Songs wie „Stain Of Mind“ geboten hätten. Haben sie aber nicht. „God Hates Us All“ erscheint zwar in einem modischen Soundgewand, ansonsten haben sich die Amis auf alte Tugenden besonnen – das heißt, sie haben zumindest den Versuch unternommen. Die Songs sind unverkennbar SLAYER. Aber: Es fehlen Hits wie „Behind the Crooked Croos“, „Mandatory Suicide“ oder „Skeletons Of Society“ – von „Raining Blood“ oder „Angel Of Death“ (vom strunzdummen Text einmal abgesehen) ganz zu schweigen.

SLAYER finden zumindest ansatzweise zu alter Form zurück

An solchen Songs muss sich die Band einfach messen lassen und da „Bloodline“, „Payback“ und „Here Comes The Pain“, die besten Songs vom neuen Album, nicht an diese Smasher heranreichen, verliert „God Hates Us All“ im direkten Vergleich zu „Reign In Blood“, „South Of Heaven“ und „Seasons In The Abyss“. Nimmt man hingegen „Divine Intervention“ oder „Diabolos In Musica“ zum Maßstab, dann ist die neue SLAYER wieder ein richtig gutes Album – zumindest für alle, die die älteren Werke der Band schätzen.

Größter Kritikpunkt an „God Hates Us All“ ist der Gesang. Tom Araya schrie schon mal differenzierter ins Mikro, auf „God Hates Us All“ beschränkt sich der Gute leider überwiegend auf konstantes Gebrüll. Auf Dauer ist seine Brüllerei einfach ermüdend. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel: „God Send Death“ weiß durch abwechslungsreichere Vocals zu gefallen. Allerdings bietet der Song ansonsten nichts Neues, und die ewig langen Soli – mal auf der rechten, mal auf der linken Box – kennt man einfach schon.

„God Hates Us All“ ist bestimmt kein schlechtes Album, im Gegenteil, SLAYER haben zumindest ansatzweise zu ihrer alten Form zurückgefunden. Allerdings ist die Scheibe auch keine Offenbarung – und auf die hoffte trotz aller Gerüchte der ein oder andere bestimmt.

SLAYER „God Hates Us All“ Tracklist

  1. Darkness Of Christ
  2. Disciple
  3. God Send Death
  4. New Faith
  5. Cast Down
  6. Threshold
  7. Exile
  8. Seven Faces
  9. Bloodline
  10. Deviance
  11. Warzone
  12. Here Comes The Pain
  13. Payback

Spielzeit: 42:32

Besetzung:

Tom Araya: Vocals, Bass
Jeff Hanneman: Gitarre
Kerry King: Gitarre
Paul Bostaph: Schlagzeug

VÖ: 10.09.2001

Veröffentlichungstermin: 10.09.2001

Homepage: http://www.slayer.net

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