blank

SLAVIOR: Slavior

52 Minuten moderner Hardrock – nicht mehr und nicht weniger.

Zugegeben: Als ich mir den Videoclip zu Dove angesehen und mich daraufhin ohne zu zögern dazu entschieden hatte, SLAVIORs Debütalbum zu rezensieren, habe ich eigentlich etwas anderes erwartet. Die erfrischende, fast schon reggaelastige Atmosphäre und der Ohrwurmrefrain des erwähnten Songs hatten mich schnell in ihren Bann gezogen und so war ich nicht wenig überrascht, als ich den selbstbetitelten Longplayer zu ersten Mal zuhause rotieren ließ. Beim Opener Origin zeigen SLAVIOR nämlich, dass sie eine gehörige Portion Feuer unter dem Arsch haben und Drummer Mark Zonder phasenweise so klingt, als hätte er sich bei FATES WARNING seinerzeit nicht richtig austoben dürfen. Hinzu kommen dynamische, phasenweise sehr groovebetonte Gitarrenriffs von MSG-Klampfer Wayne Findlay, der im Übrigen auch die Basslinien und Keyboards eingespielt hat sowie ein amtlicher, wenn auch wenig charakteristischer Gesang von Gregg Analla (Ex-TRIBE OF GYPSIES).

Auch im Folgenden fällt die Vielschichtigkeit und Modernität der Hardrocker auf. Swept Away ist eine kompakte Nu-Metal Nummer (Sprachrhythmik á la LINKIN PARK ist des öfteren im Verlauf des Albums zu hören) und wartet mit einer netten, einprägsamen Hookline auf, Altar erinnert mich hingegen an eine IN FLAMES-Ballade wie Dawn of a New Day und Another Planet groovt fast schon in OZZY OSBOURNE-artiger Manier daher. Doch was sich so aufregend positiv anhört, entpuppt sich schlussendlich als das große Manko der CD. Versteht mich nicht falsch, würden wir hier schlicht und ergreifend von 52 Minuten (ultra-)modernem Hardrock sprechen, wäre sicherlich eine überdurchschnittliche Zensur drin, allerdings ist hier von einer Band, trotz der renommierten Mitglieder sogar einer Newcomer-Band die Rede und irgendwie möchte diese nicht wirklich ein Gesicht zeigen. Wiedererkennungswert, ein roter Faden, eigene Akzente – all dies lassen SLAVIOR auf Album numero eins leider (noch) vermissen und somit wirken die einzelnen Fragmente der CD, ich nenne sie jetzt einfach mal Tracks, im gemeinsamen Kontext gesehen unspektakulär. Zonders eigene Aussage über das Album, It was designed for the masses, trifft hier im Grunde voll ins Schwarze, denn wer ein reines Hitalbum mit talentierten Musikern sucht, wird auf Slavior jedenfalls den ein oder anderen ansprechenden Track finden, so viel ist allemal sicher.

Veröffentlichungstermin: 30.03.2007

Spielzeit: 52:08 Min.

Line-Up:
Gregg Analla – Gesang
Wayne Findlay – Gitarre, Bass, Keyboard
Mark Zonder – Schlagzeug

Produziert von Joe Marlett
Label: InsideOut

Homepage: http://www.markzonder.com/slavior

Tracklist:
01. Origin
02. Shatter
03. Swept Away
04. Altar
05. Another Planet
06. Deeper
07. Dove
08. Slavior
09. Give It Up
10. Red Road

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner