SKYLARK: Fairytales

Welche Geschichten hat Märchenonkel Eddy Antonini diesmal zu bieten? Mit Sicherheit keine schaurigen…

SKYLARK-Fans der ersten Stunde, die seit dem letzten Album wohl jegliche Hoffnung zu Grabe getragen haben, dass sich die Italiener jemals wieder ihrer alten Stärken zurück besinnen, werden mit Bestimmtheit von einer beängstigenden Vorahnung malträtiert, wenn sie das Cover und den Titel der neuen CD des Tasten-Zampanos Eddy Antonini erblicken: Ein sinnfreies Gemälde mit wenig verheißungsvoll geschwungenem Fairytales-Schriftzug. Noch mehr Pop? Noch weniger Metal?

Die Antwort darauf hat sich irgendwo zwischen den Klavierstühlen versteckt. So lassen zum Glück wieder die Gitarren ein wenig aufhorchen, während man mit Sängerin Kiara über weite Strecken mit einer Pop-Stimme hausieren geht. Melodiebestimmend sind aber nach wie vor die Tasteninstrumente, die in den stärkeren Passagen mit Cembalo-Klängen aufwarten, sich im mittelmäßigen Bereich am EUROPE-Sound orientieren und in den schwachen Teilen kindlich beschwingte Fröhlichkeits-Melodiebögen spannen, die dem Metal-Anhänger einen zuckersüßen Giftpfeil in die Brust jagen. Unterstützt werden die weniger erhebenden Momente vom gewohnt drucklosen Sound der italienischen Melodic Power Metal-Band. An kaum einer Stelle wird beim Hörer das Gefühl erweckt, mitzugehen, mit den Beinen zu wippen, geschweige denn das Haar zu schütteln. Viel zu lasch erklingen die Gitarren und das Schlagzeug. Flottere Nummern wie I´m The Evil bilden da keine Ausnahme – auch diese gehen unbemerkt vorüber. Aufmerksamkeit im negativen Sinn erheischt allerdings das darauf folgende MIKE OLDFIELD-Cover Moonlight Shadow, das bis auf die absolut deplazierten Growls keinerlei eigenen Interpretationsansätze erkennen lässt. Ein Lichtblick ist hingegen das 18-minütige Opus Little Red Riding Hood, das nebenher bemerkt wieder auf die Stimmbänder von Fabio Dozzo zurückgreift. Hier greifen SKYLARK wieder auf alte Tugenden zurück und schaffen schöne Melodien, die mit diversen Songteilen, Soli und Übergängen bereichert und in Ansätzen opulent vorgetragen werden.

Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer; und ein böser Wolf bürgt noch lange nicht für spannende Geschichten. Die Märchenwelt von SKYLARK ist demnach in der Tat etwas für schwache Nerven: hier gibt es absolut nichts zu befürchten – außer der Langeweile.

Veröffentlichungstermin: 03.10.2005

Spielzeit: 57:55 Min.

Line-Up:
Eddy Antonini – Piano, Keys, Harpsichord, Orchestra Arrangements, Back Vocals

Fabio Dozzo – Vocals

Fabrizio Romani – Guitars, Back Vocals

Roberto Brodo Potenti – Bass

Kiara – Vocals

Carlos – Drums

Produziert von George Marino & SKYLARK
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.belzebu.net

Email-Adresse der Band: skylark-2354@iol.it

Tracklist:
1. Music

2. First Night

3. A Rose In Her Hand

4. Lions Are The World

5. I´m The Evil

6. Moonlight Shadow

7. Little Red Riding Hood

8. Love

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