SKEW SISKIN: Album Of The Year

Eine Scheibe, bei der fast jeder Schuss ins Schwarze trifft, wobei ich hier nicht von so’nem abgefälschten Schuss aus 38 Metern rede, sondern eher an einen fulminanten, das Netz zerreißenden Volley-Schuß aus 18 Metern in den rechten Torwinkel gedacht habe…

Eine der geilsten Rock’n’Roll-Bands aus diesem Lande meldet sich endlich wieder zurück. SKEW SISKIN aus Berlin (und natürlich auch die Fangemeinde) hatten fast vier harte Jahre zu überstehen. Alte Bandmitglieder stiegen aus, neue mussten gesucht, gefunden und integriert werden. Der alte Plattenvertrag lief aus und der Abschluss eines neuen brauchte seine Zeit. Es herrschte Frust bei Sängerin Nina C. Alice und Gitarrist Jim Voxx – doch ist dieser jetzt vorbei. „Album of the Year“ (so hieß vor Jahren auch schon ein FAITH NO MORE-Werk) heißt die vierte Scheibe der Band und trägt diesen Titel nicht zu unrecht. Ich weiß zwar (noch) nicht, ob ich „AOTY“ als bisher bestes Album der Band bezeichnen soll, es ist aber zumindest eines, das qualitativ locker mit den Vorgängern mithalten kann. Klar, der Aha-Effekt bleibt aus und großartig überrascht wird man als Fan vom Gehörten auch nicht. Das bitte ich aber als Kompliment zu verstehen, denn an Songs/Sound gibt´s nicht das Mindeste zu bemängeln und SKEW SISKIN stehen weiterhin glaubwürdig für einen Stil, der nachwievor von purer Energie und Kompromißlosigkeit geprägt ist und allen Fans von AC/DC und MOTÖRHEAD gefallen dürfte (auch wenn man die Berliner um Gottes Willen NICHT als Plagiat bezeichnen sollte). Satte vierzehn Songs (58:44 Min.) sind zu hören und alleine die ersten vier Stücke („We Hate“, „Girl On A Mission“, das mit Lemmy-Backingvocals angereicherte „Shake Me“ oder „All Fired up“) rechtfertigen den Kauf dieser Scheibe, bei der fast jeder Schus ins Schwarze trifft, wobei ich hier nicht von so ’nem abgefälschten Schuß aus 38 Metern rede, sondern eher an einen fulminanten, das Netz zerreissenden Volley-Schuss aus 18 Metern in den rechten Torwinkel gedacht habe. Auch „White Trash“, „Jesus Of Cool“, “2 Much Of You”, “The Goddess” oder “Torn Apart” haben die Qualität, in die engere Auswahl zum „Rock’n’Roll-Tor des Monats“ zu kommen. Glücklicherweise gibt die Band nicht nur Vollgas, sondern drosselt bei „Hate Lies“, „War And Peace Song“ oder „Another Good Man“ auch mal das Tempo, agiert dann eher düster und psychedelisch (wodurch man ETWAS an eine großartige Band wie MONSTER MAGNET erinnert) und sorgt so für Abwechslung und Verschaufspausen. Der Sound ist – wie gehabt – erstklassig, die Voxx-Riffs kommen punktgenau, die Rhythmus-Sektion spielt arschtight und Nina C. Alice – die „Jeanne D’Arc of Rock“ – deckt das ganze Spektrum ab und gibt mal die Schmuse-, meistens aber die wild fauchende Raubkatze. Fazit: Eine ehrliche, schnörkellose und meistens voll in die Fresse tretende, geile Rock’n’Roll-Scheibe, die sich alle KAUFEN sollten, die auf die o.g. Bands, aber auch auf Combos wie THUNDERHEAD oder RHINO BUCKET stehen.

Spielzeit: 58:44 Min.

Line-Up:
Nina C. Alice (Vocals)

Jim Voxx (Guitar)

Spray (Bass)

Damien (Drums)
Label: Ulftone Music

Homepage: http://www.skewsiskin.net

Tracklist:
1. We Hate

2. Girl On A Mission

3. Shake Me

4. All Fired Up

5. Hate Lies

6. Lips

7. White Trash

8. Jesus Of Cool

9. 2 Much 4 U

10. The Goddess

11. Strike Me Blind

12. War & Peace Song

13. Another Good Man

14. Torn Apart

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