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SILENTIUM: Altum

Unorigineller Gothic Doom Metal im Fahrwasser von MY DYING BRIDE. Durchschnitt.

Es fällt mir ganz ehrlich schwer, viel zu diesem Album zu schreiben, denn es bietet einfach keine Ansatzpunkte für eine detaillierte Auseinandersetzung; zu trivial ist die Musik, zu oft gehört hat man sie schon. SILENTIUM aus Finnland versuchen, MY DYING BRIDE zu kopieren, und was dabei herauskommt, mag für manche Fans der Engländer interessant sein, ich persönlich halte von „Altum“, dem Zweitwerk der Finnen, relativ wenig, was vor allem auf die mangelnde Originalität zurückzuführen ist. Gothic Doom Metal der gehobenen Sorte braucht Originalität, um nicht als Plagiat verschrien zu werden – sei es die Originalität neuer Einflüsse, einer eigenen Atmosphäre oder aber die besondere Originalität einer hörbar ehrlichen Underground-Band. Und SILENTIUM haben leider nichts davon.

Was sie dafür haben, ist ein guter Sound, handwerkliches Können und die Fähigkeit, viele Klischees des Gothic Metals konsequent auszunutzen. Dabei wird, wie gesagt, vor allem auf das große Vorbild MY DYING BRIDE geachtet – „To My Beloved One“ z.B. besitzt ein hier geradezu stümperhaft im Vergleich zum Original umgesetztes Element aus „Sear Me III“. Das allein wäre natürlich zu verschmerzen, aber leider bieten die Songs, mit Ausnahme von „Revangelis“, so gut wie keine Ecken und Kanten oder Höhepunkte, selbst der am Ende eingesetzte Grunzgesang wirkt aufgesetzt und nachgeäfft. Zu allem Überfluss ist Sänger Matti Aikio meilenweit hinter seinem großen Vorbild zurück und bietet oft aufgrund des viel zu sanften Klangs seiner Stimme Grund zum Ärgern – so darf ein auf Charisma bedachter Sänger nicht klingen.

Aus diesen Gründen, und weil das Songmaterial einfach zu keiner Zeit wirklich Neues und Aufregendes bietet, kann ich „Altum“ beim besten Willen nicht empfehlen. Schade drum, denn sicherlich kann man auch im traditionellen Gothic-Metal-Bereich einiges machen, ohne gleich die Originalität mit Löffeln gefressen zu haben. SILENTIUM aber sind einfach zu unoriginell, um wirklich begeistern zu können. Deshalb: Durchschnitt.

VÖ: 23.04.2001

Spielzeit: 53:21 Min.

Line-Up:

Tiina Lehvonen – Vocals
Sami Boman – Keyboards
Matti Aikio – Vocals & Bass
Jani Laaksonen – Violin
Janne Ojala – Drums
Juha Lehtioksa – Guitars
Toni Lahtinen – Guitars

Produziert von Mikko Karmilla
Label: Spikefarm Records

SILENTIUM “Altum” Tracklist

1. Revangelis
2. Blasphemer
3. To my beloved one
4. Painless
5. …Repent…
6. Into the arms of night
7. The lusticon
8. The sinful
9. The propheter of the unenthroned

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