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SILENTIUM: Seducia

SILENTIUM bieten auf ihrem vierten Album eine zwar eigenständige Arbeit, der es schlussendlich aber an Leidenschaft fehlt.

SILENTIUM sind bei Leibe keine Newcomer mehr. Seit 1995 versuchen die Finnen Fuß im oberen Drittel der Gothic Metal-Liga zu fassen, doch irgendwie blieb ihnen ein Höhenflug bislang versagt. Seducia wird daran vermutlich nichts ändern. Zwar beherrschen die Routiniers das 1 x 1 des Genres recht gut, doch für komplexere Gleichungen und diverse Kurvendiskussionen reicht das Talent nicht. Ein weiterer Punkt, der die Aufgabe erschwert, ist das ständig wechselnde Line-Up. So hinterließ der Abgang von Jani Laaksonen an der Violine eine beträchtliche Lücke im atmosphärischen Bereich, die durch die Integration eines Cellos zu schließen versucht wurde. Doch der sporadische Einsatz von Elias Kahila hätte meines Erachtens viel mehr Spielraum benötigt, um wirklich zur Geltung zu kommen. Auch der überdurchschnittlich hohe Verschleiß an Sängerinnen ist dem Fortschritt nicht gerade dienlich, wenngleich Riina Rinkinen eine gute Figur abgibt.

Die Songs nehmen sich den Trademarks des Genres an, sind großteils in ihrer Melodiösität nett anzuhören, tragen eine melancholische Stimmung zur Schau und warten gelegentlich mit abwechselndem Gesang auf. Die stärksten Phasen haben SILENTIUM, wenn sie sich etwas vom Metal lösen und ruhig und gefühlvoll Halb- (Hangman´s Lullaby) und ganzheitliche Balladen (Unbroken) zum Besten geben. Bei den härteren Stücken vermisst man dagegen den letzten entscheidenden Biss, was zum Teil auch der Produktion zuzuschreiben ist. Zudem gelingt es den Finnen nicht ganz, die symphonischen, progressiven und düsteren Elemente zeitgleich glaubhaft zu vermitteln. Somit wirkt Seducia bemüht, aber etwas zu sehr konstruiert; beinahe so, als hätten SILENTIUM einen Aufgabenkatalog abgearbeitet.

SILENTIUM bieten auf ihrem mittlerweile vierten Album eine zwar eigenständige Arbeit, der es schlussendlich aber an Leidenschaft fehlt. Das Bemühen ist deutlich erkennbar, aber irgendwie klingen Songs wie Children Of Chaos krampfhaft erzwungen.

Veröffentlichungstermin: 24.03.2006

Spielzeit: 48:49 Min.

Line-Up:
Sami Boman – Keyboards & Backing Vocals

Riina Rinkinen – Vocals

Matti Aikio – Bass & Vocals

Juha Lehtioksa – Guitars

Jari Ojala – Drums

Toni Lahtinen – Guitars

Gastmusiker:

Elias Kahila – Cello

Produziert von Tuomo Valtonen & Sami Boman
Label: Dynamic Arts Records

Homepage: http://www.silentivm.com

Tracklist:
1. Hangman´s Lullaby

2. Serpentized

3. Dead Silent

4. Unbroken

5. Frostnight

6. Children Of Chaos

7. Empress Of The Dark

8. Seducia

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