SCHIZO: Cicatriz Black

Wenn alteingesessene italienische Thrasher aus dem Winterschlaf erwachen…

Nachdem die alteingesessenen italienischen Thrasher SCHIZO irgendwann in den Grunge-verseuchten 90er-Jahren wegen Label- und Line Up-Problemen von der Bildfläche verschwunden waren, hat sich Mastermind Alberto Penzin wieder mit seinem alten Kumpel S.B. zusammengetan und das 80er-Jahre Relikt wiederauferstehen lassen. Mit frischem Blut und einigen illustren Gästen ausgerüstet lassen die Italiener ihre Vergangenheit auf Cicatriz Black wieder aufleben. Dies geschieht in einer sanft modernisierten Produktionsumgebung, bei der einzig zu bemängeln ist, dass der Gesang viel zu laut abgemischt wurde und die Instrumentalfraktion hierdurch in den Hintergrund rückt.

Im musikalischen Bereich wurde jedoch auf eine solche Modernisierung verzichtet. Mal klingen SCHIZO wie eine verschnellerte Version des Schweizer Urgesteins HELLHAMMER, dann wenden sie etwa in Seen The Signs Before einige SLAYER-Erinnerungen an, um ihrer Hörerschaft die entsprechende Zeitreise zu bieten. Auch gewisse SODOM-Parallelen (etwa in Odium Restitution) lassen sich in der dargebotenen Old School Thrash Metal-Mucke nicht von der Hand weisen. Im Drumbereich bieten SCHIZO stellenweise Geschwindigkeiten à la SADIST, offenbar hat man in Dario Casabona einen würdigen Ersatz für den früheren Schlagzeuger Peso gefunden. So schwelgen die Italiener nicht nur im coolen Agonizing in alten Zeiten und lassen hierfür auch die Gitarren tüchtig aufheulen (Phanatical X-X-X). Leider haben nicht alle Songs soviel Wiedererkennungswert wie das genannte Agonizing oder die abschliessende metallische Interpretation des ENNIO MORRICONE-Songs The Sicilian Clan. Handkerum verzichten SCHIZO auch auf Totalausfälle…

Insgesamt zeigen SCHIZO auf Cicatriz Black also keine großen Alterserscheinungen und scheinen mit Hingabe bei ihren von der Vergangenheit klar geprägten Klängen zu sein. Als Schwachpunkt bei der ganzen Vorstellung entpuppt sich mehr und mehr der Gesang, der stellenweise allzu überdreht und hysterisch klingt – und die Produktion unterstützt diesen negativen Eindruck zusätzlich. Im direkten Vergleich zu früheren Zeiten fehlt es etwas an der damaligen unbändigen Wildheit, die der Musik innewohnte. Doch wer sich anno 2007 nicht nur an den eigenen Vinyl-Trouvaillen ergötzen will und neugierig auf den Alterungsprozess damaliger Helden ist, sollte das aktuelle SCHIZO-Werk mal antesten.

Veröffentlichungstermin: 09.04.2007

Spielzeit: 39:55 Min.

Line-Up:
Alberto Penzin: Bass
S.B.: Gitarre
Dario Casabona: Drums
Nicola Accurso: Vocals

Gastmusiker:
Steve Sylvester (DEATH SS), AC Wild (BULLDOZER), Flegias (NECRODEATH)

Produziert von Peter In De Betou
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.schizo1.com

Email: schizo@schizo1.com

Tracklist:
1. Odium Restitution
2. Seen The Signs Before
3. Lacrima Khristi
4. M.G. 1942
5. Demise / Desire
6. Agonizing
7. Phanatical X-X-X
8. Shine Of Scars
9. Coma`s Grip
10. The Sicilian Clan (ENNIO MORRICONE-Cover)

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