REFLECTION: When shadows fall

Reinhören ist für Epic-Doomer Pflicht, ein paar Durchläufe sollte man "When shadows fall" aber gönnen.

Die Griechen REFLECTION gibt es bereits seit 17 Jahren. Seit dem 2001er Re-Release The fire still burns…, auf dem sie sehr ordentlichen epischen True-Metal präsentierten, hab ich sie aus den Augen verloren und werde auf dem neuen Album When shadows fall überrascht von schweren epischen Doomklängen.

Heute sind nur noch die Pavlantis-Brüder an Gitarre und Drums an Bord, der Rest wurde im Laufe der Jahre ausgewechselt. Zwar sind hier und da deutliche Andenken an den alten Bandsound zu erkennen, aber die Grundausrichtung gilt nun dem klassischen Doom, der mit ein paar SOLITUDE AETURNUS-Anleihen, hauptsächlich aber mit typisch schwedischer Ausrichtung daher kommt. Oft findet man Zitate von CANDLEMASS, aber auch andere Schweden wie frühe MEMORY GARDEN, weniger technische MEMENTO MORI und Co. hört man heraus. Dazu die Elemente des alten Epic-Metal, eingebettet in schwere, düstere Songs, und heraus kommt eine sehr gefällige Dröhnung der langsamen Art. Die größte Überraschung bietet dann aber die Stimme, Malta-Doom schallt einem entgegen, Leo Stivala (FORSAKEN) leiht REFLECTION seine ausdrucksstarke Stimme. Der Sound der Griechen ist nicht so weit weg von seinen heimischen FORSAKEN, so dass sich Leo ohne große Probleme einlebt und den Songs definitiv hier und da ein kleines Krönchen aufsetzt. Kennt man Leo, dann bleibt allerdings permanent das Gefühl, er brät nur auf kleiner Flamme. Teils scheint er sein eigenes Potential absolut nicht auszureizen, dass er sich nicht so heimisch fühlt wie bei FORSAKEN ist klar herauszuhören. Seinem Gesang zuzuhören, macht trotzdem Spaß, Refrains wie bei Desert land oder Soul salvation summen auch später noch im Ohr umher. Die Band legt ihm dafür passende Songs vor, die meist schwerfällig groovend bei passendem Sound zum gemütlichen Kopfnicken einladen. Alles ist souverän gespielt, durch nicht zu deutlich eingestreute typisch griechische Melodieführungen bekommt man eine dezente Eigenständigkeit hin. Die täuscht aber nur kurzfristig darüber hinweg, dass man sich in eine Reihe mit den zahlreichen schwedischen Epic-Metallern der doomigen Art stellt. Davon gibt es reichlich, schlechtere und bessere. Man hat packende Songs im Programm, die jeden Fan des entsprechenden Sounds entzücken werden, wie etwa Ghost ship, den Titelsong oder Desert land. Es bleibt aber auch immer etwas das Gefühl, als hätte man diesen Song schon auf einer seiner zahlreichen anderen Scheiben aus Schweden. Ich persönlich mag diesen Stil sehr und hab daher definitiv meinen Spaß an When shadows fall. Ob das aber alle Doomnasen so sehen oder der Scheibe eher der Stempel eine von vielen verpasst wird, da bin ich mir nicht sicher. Reinhören ist Pflicht, ein paar Durchläufe sollte man When shadows fall aber gönnen.

Veröffentlichungstermin: 26.09.2008

Spielzeit: 47:47 Min.

Line-Up:
Leo Stivala – Vocals
Stathis Pavlantis – Guitars
John Litinakis – Bass
Iraklis Loukakis – Keyboards
George Pavlantis – Drums

Label: Cruz Del Sur Music /Alive AG

Homepage: http://www.reflection.gr

MySpace: http://www.myspace.com/reflectiongr

Tracklist:
1. Entering the sea…
2. Mistress of sea
3. Ghost ship
4. When shadows fall
5. Whispers of the lost…
6. Lost
7. Desert land
8. Soul salvation
9. Eyes of the night
10. Serpent´s eye
11. Kingdom of fire
12. Mistress of sea (Orchestral Version)

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner