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PHILOSOPHER: Thoughts

Wenn ihr mal wieder Death Metal mit Charakter hören wollt und an jungen Talenten interessiert seid: PHILOSOPHER verdienen eure vollste Aufmerksamkeit.

Es hat sich bereits auf dem Demo What Dwells Beyond angedeutet, dass da was auf uns zukommt. Und ohne Frage, das Quartett PHILOSOPHER erfüllt die recht hohen Erwartungen und liefert mit Thoughts ein eigenständiges und dunkles Debütalbum ab, das sich nicht gerade leicht verarbeiten lässt. Klar, Death Metal steht hier auf dem Programm und eigentlich ist auch die Ausrichtung nicht bahnbrechend neu, doch was unterm Strich bleibt, sollte beim Hörer einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

PHILOSOPHER gehen im Gegensatz zu anderen jungen Bands dieser Gattung nicht den extremen Weg, viel mehr legen die Sachsen ihr Augenmerk auf markante Riffs, hypnotische Wiederholungen, auf das Kreieren einer dunklen Atmosphäre und auf – ganz einfach – gute, anspruchsvolle Songs. Die gelingen PHILOSOPHER nahezu mühelos, was an sich eine kleine Meisterleistung ist. Schließlich sind derart vertrackte Ideen schwer zu bändigen, aber die Musiker begehen nicht den Fehler den Song zu überfrachten. Viel mehr lassen sie ihren Ideen Raum sich zu entfalten und stopfen nicht jeden kleinen Freiraum mit Frickeleien oder nicht nachvollziehbaren Breaks voll.

Intelligente Arrangements zeichnen die nicht gerade leicht zugänglichen Songs, die zwischen DEATH und MORBID ANGEL liegen aus. Dabei wird weder in Höchstgeschwindigkeit geknüppelt, noch die Finger kaputt geschunden, selbst wenn so einige dezent eingesetzte technische Kniffe und Tricks, die vor allem von Gitarrist Snakes stammen für zusätzliches Vergnügen und Tiefe sorgen. Der Mann ist durchaus talentiert, keine Frage. Aber nicht nur er, auch Drummer Christoph, dafür sorgt nicht nur eine Double-Bass, die zwar eher im Midtempo-Bereich angesiedelt ist, aber nach der man die Uhr stellen kann. Nein, der junge Musiker sorgt zusammen mit Bassist Tobi auch für die düsteren und sehr atmosphärischen Zwischenstücke am Klavier und an den Synthies, die sich wie Elysia wohltuend von Kitsch und Klischees abheben. Würde Sänger Mike nun noch etwas mehr Abwechslung einbringen, hier und da vielleicht Flüstern oder ähnliches, so wäre die Scheibe noch ein wenig abwechslungsreicher.

Doch Stücke wie Beyond Darkness, Wounds oder Dreamside allein machen nicht nur deutlich, welches Potenzial in PHILOSOPHER schlummert, hier können sie es voll und ganz ausspielen. Chaotisch und dennoch geordnet, düster, phantasievoll und herrlich old-schoolig, aber differenziert produziert, das ist Thoughts. Lasst euch 45 Minuten lang in eine andere, geheimnisvolle Welt entführen, lasst euch die Geschichten von H.P. Lovecraft mit dem dazugehörigen Soundtrack erzählen und wundert euch nicht, wenn ihr Gänsehaut bekommt. Das ist durchaus beabsichtigt. Wenn ihr mal wieder Death Metal mit Charakter hören wollt und an jungen Talenten interessiert seid: PHILOSOPHER verdienen eure vollste Aufmerksamkeit.

Veröffentlichungstermin: 21. Februar 2005

Spielzeit: 45:59 Min.

Line-Up:
Mike Seifert – Vocals

Snakes – Guitar, Guitarsynth

Tobi Trepte – Bass, Programming

Christoph Weilbach – Drums, Percussion, Violin, Piano

Produziert von Mario Dahmen & PHILOSOPHER
Label: Ruptured Silence Records

Homepage: http://www.philosopher-music.de

Tracklist:
1. Seven Hundred Steps of Deeper Slumber

2. Awakening Senses

3. Beyond Darkness

4. Elysia

5. What Dwells Beyond

6. Wounds

7. Nephren Kah

8. 47°9`S126°43`W

9. Dreamside

10. World in Rapture

11. I Am Providence

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