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OV HELL: The Underworld Regime

Ein wenig zurück gewonnene Authenzität für Shagrath und King. Der Hype, den diese Band auslöst, ist dennoch völlig unbegründet.

Oh, wow. Ein Black Metal All Star-Projekt. Quasi-GOD SEED, aus denen aber nichts geworden ist, weil Gaahl in Rente ging. Jetzt sind unter dem Banner OV HELL vereint: King, Ice Dale, Frost, Teloch und Shagrath – das ist, als hätten sich Mario, Luigi, Donkey Kong, Wario und Prinzessin Toadstool Nietengürtel umgehängt, um den Gehörnten zu ehren. Wer jetzt von Black Metal-Blasphemie spricht, der sollte sich The Underworld Regime erstmal anhören. Der größte Teil dieser acht Songs ist relativ substanzlos. Die Macher dieses Albums haben natürlich in Sachen Songwriting und Darbietung die Nase vorn, aber irgendwie wirken OV HELL doch ziemlich aufgeblasen. Es ist von vorn herein klar, wer hier mitspielt, irgendwie klingen die Songs schon nach einer Mischung aus alten SATYRICON, natürlich wegen Frosts unverwechselbarem Drumming und dank Shagraths Stimme nach DIMMU BORGIR. Auch musikalisch gibt es immer wieder kleine Abstecher in Richtung der Prä-NUCLEAR BLAST-Vergangenheit der Black Metal-Superstars.

Daneben tummeln sich OV HELL zwischen 1349 und natürlich GORGOROTH, vor allem wenn es richtig schnell wird. Aber genau dann sind OV HELL auch recht blass und austauschbar. Die etwas langsameren und vielschichtigeren Nummern wie Post Modern Sadist, Ghosting und Hill Norge versöhnen aber mit dem etwas schwächeren Rest. Hier können die fünf Norweger halten, was das Line Up verspricht: Spannenden, beschwörenden, ungemütlichen, kalten Black Metal, der altmodischeren Sorte, in dem szenefremde Auswüchse nichts verloren haben. Natürlich sind die beiden Hauptakteure hinter OV HELL nicht gerade die authentischsten Vertreter des Genres. Shagrath schon lange nicht mehr, King seit der GORGOROTH-Farce letztes Jahr, aber zumindest ein wenig von ihrem alten Ruf holen sie sich durch das gefährlich klingende Album zurück. Klar, das ist eine Liebeserklärung an den norwegischen Black Metal der Neunziger, aber ebenso klar ist, dass auch diese Band nur mit Wasser kocht und weder ein Meisterwerk, noch ein wirklich herausragendes Album parat hat, das einen derartigen Hype nicht verdient hat. Fans von Black Metal made in Norway, die keine Vorurteile gegenüber gewissen Musikern haben, sind dennoch eingeladen mal rein zu hören. Aber zu viel darf von The Underworld Regime nicht erwartet werden.

Veröffentlichungstermin: 26. Februar 2010

Spielzeit: 37:32 Min.

Line-Up:
Shagrath – Vocals
King – Bass

Ice Dale – Guitar
Teloch – Guitar
Frost – Drums

Label: Indie Recordings
MySpace: http://www.myspace.com/ovhell

Tracklist:
1. Devil´s Harlot
2. Post Modern Sadist
3. Invoker
4. Perpetual Night
5. Ghosting
6. Acts of Sin
7. Krigsatte Faner
8. Hill Norge

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