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NEHEMAH: Requiem Tenebrae

Wohl die französischen Meister des atmosphärischen Black Metals…

Die französischen Black Metaller von NEHËMAH bleiben auf ihrem neuesten Werk „Requiem Tenebrae“ ihrem Konzept von äusserst kalten und oft auch atmosphärischen Klängen treu. Zwar sind die Gitarren ein bisschen weniger krank und kaputt als auf den letzten Kreationen Light Of Dead Star und Shadows From The Past, doch tut dies der rohen Stimmung auf „Requiem Tenebrae“ keinen Abbruch. Vielmehr wurden die Gitarrenparts noch etwas abwechslungsreicher, so finden sich auch beinahe an BLACK SABBATH erinnernde, schleppende Parts (zum Beispiel in „Conscience In Evil“). Dennoch ist das neue Album keines, das bahnbrechende Neuerungen bringen würde – die frostige Atmosphäre und einige der Melodien könnten sich auch gut in Kompositionen von DARKTHRONE, OCTINOMOS oder BURZUM (zu Zeiten von „Det som engang var“) wiederfinden.

Die Produktion von „Requiem Tenebrae“ ist anständig und doch roh ausgefallen, die dann und wann auftretenden Synthie-Effekte wurden nicht zu sehr in den Vordergrund gedrängt, sondern genau richtig dosiert. Wer auf klinisch-mutierte Triggersounds und glasklare Sounds steht, wird wohl auch bei den vorigen Alben kaum zur Zielgruppe der Franzosen gehört haben. Als erster Anspieltipp bietet sich der Zusammenschluss von „Dead But Dreaming In The Eternal Icy Waste“ und „The Elder Gods Awakening“ an, da hier der ruhigere dritte Song eine Einleitung, die von Gitarre und Bass bestritten wird, für die vierte Komposition auf dem Album bietet. Obschon das Riff beinahe endlos oft wiederholt wird und sich so eine gewisse Monotonie einstellt, kann man beinahe Eiszapfen an den Boxen wachsen sehen. Die Auflösung der aufgebauten Atmosphäre geschieht erst in „The Elder Gods Awakening“ bei einem für NEHËMAH doch ziemlich ungewohnt ausgefeilten Gitarrensolo, dabei driften sie jedoch nie ins stumpfe Gefrickel ab. Heftiger geht es schliesslich in „Taken Away By The Torn Black Shroud“ zu und her, dennoch wurde den synthetischen Klangeffekten ebenfalls eine wichtige Rolle im Klangbild zugedacht (doch selbst Glöckchentöne bringen hier keine Wärme rein und wirken verschroben und bizarr). Kommende Sommertemperaturen hin oder her, auf „Requiem Tenebrae“ herrscht Dunkelheit und Eiszeit.

Wenn auch „Requiem Tenebrae“ mit mehr langsameren, atmosphärischen und repetitiveren Parts aufwartet als die früheren NEHËMAH-Werke, so bleibt doch die musikalische Grundemotion hinter den Klanglandschaften unüberdeckt – und diese lässt auch 2004 das Schwarzmetallerherz wohlig erschauern…

Veröffentlichungstermin: 22.03.2004

Spielzeit: 55:08 Min.

Line-Up:
Corven: Bass, Stimme des Schattens, Samples & FX (Effekte), akustische Gitarre

Dargon: Drums, Percussions

Sorghal: Rhythm und Lead Gitarre, akustische Gitarre

Nocturnos: Sessionmusiker für elektrische Rhythm Gitarre

Produziert von Mathrien
Label: Oaken Shield

Homepage: http://nehemah.free.fr

Email: nehemahravenheart@wanadoo.fr

Tracklist:
1. Creeping Chaos

2. The Great Old Ones

3. Dead But Dreaming In The Eternal Icy Waste

4. The Elder Gods Awakening

5. In The Mists Of Orion’s Sword

6. Taken Away By The Torn Black Shroud

7. Conscience In Evil

8. Through The Dark Nebula

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