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MOSTLY HARMLESS: Iconoclast

Jeder Freund moderner harter Musik, vor allem all die, welche immer noch GURD nachtrauern, sollte sich verpflichtet fühlen, diese Platte zumindest mal anzuchecken.

Jetzt ist es bewiesen: Zeitgemäße Hüpfmusik wird in der Schweiz gemacht. Wie ich auf das komme? Tja, da gab es mal diese Band aus Basel, welche die gesamte Europäische Hardcore-Szene erfreute: GURD. Die gibt’s inzwischen leider nicht mehr, dafür tritt nun ein anderes Quartett aus derselben Stadt an, um die Fußstapfen von GURD zu füllen: MOSTLY HARMLESS.

Erstaunlich professionell gemacht kommt die anscheinend selbst finanzierte zweite Platte „Iconoclast“ daher. Dass die Jungs aus dem Kanton mit der seltsamen Sprache nach Seattle gefahren sind, um ihre Songs auf Hartplastik zu bannen, spricht Bände. Auch die Produktion kann man daher als professionell abhaken.

MOSTLY HARMLESS brechen auch ungeschriebene Gesetze

Die Musik: Ich würde das ganze grundsätzlich dem Hardcore- oder Neo-Thrash zuordnen. Hüpfmusik, wie gesagt.

Es lassen sich durchaus Vergleiche zu MACHINE HEAD oder eben GURD ziehen, wobei MOSTLY HARMLESS deutlich weniger hip-hoppend daherkommen als ihre Stadtgenossen und deutlich weniger Wert auf übertriebenes „Wir sind Böse“-Gehabe legen als die Amis. Ebenfalls können die Songs auch mit gelegentlichen atmosphärischen Einschüben überraschen, was in diesem Genre zur Seltenheit geworden ist.

MOSTLY HARMLESS brechen da auch ungeschriebene Gesetze und haben ihren Songs ein paar Keyboard-Sounds verpasst; dabei durchziehen aber nicht Schwaden von Flächenklängen die Songs und verwässern die Gitarren; man hört Keyboards nur da, wo es songdienlich ist. Besonders gelungen finde ich in dieser Hinsicht die Songs „Soma“ und „Lunatic“.

Bei der Produktion schwächelt “Iconoclast” etwas

Den einzigen Kritikpunkt bildet die Produktion: Sie gehört zwar klar in die Oberklasse, bildet da aber leider nur das Schlusslicht. Gegen Produktionen wie die von diversen Black Metal-Bands ist das hier der reinste Wahnsinn. Aber leider muss man sagen, dass sie zum Teil, vor allem bei den Stimmen, viel zu flach ausgefallen ist. Schade, trüben diese vermeidbaren Fehler das Gesamtbild der Platte doch etwas.

Jeder Freund moderner harter Musik, vor allem all die, welche immer noch GURD nachtrauern, sollte sich nun verpflichtet fühlen, diese Platte zumindest mal anzuchecken.

Spielzeit: 50:28 Min.

Line-Up:

Alex Habegger – Vocals, Keyboard
Hampe Hofmann – Guitar, Vocals
Javi Bargas – Bass, Vocals
Marcelo Bargas – Drums

Homepage: http://www.mostlyharmless.ch

Email-Adresse der Band: mostly@mostlyharmless.ch

MOSTLY HARMLESS “Iconoclast” Tracklist

1. Icon
2. S´Prise
3. Crawl
4. Sand on Thursday
5. Love
6. Soma
7. Lunatic
8. Once More
9. Collusion
10. Wonder TV
11. Blunt

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