MENDEED: The Dead Live By Love

Weniger Metalcore, dafür aber umso mehr Death Metal-Geballer offenbart der Zweitling dieser Band.

“The Dead Live By Love” heißt der neue Silberling von MENDEED und nach dem durchaus für Furore sorgenden Album-Debut “This War Will Last Forever” konnte man gespannt sein, was die 5 Schotten auf ihrem 2. Streich so abliefern. Waren beim Erstling die Anleihen am Metalcore amerikanischer Prägung noch deutlich herauszuhören, so erkennt man auf “The dead Live By Love” schon eine kleine Weiterentwicklung in Richtung Eigenständigkeit. Trotzdem sind Vergleiche zu KILLSWITCH ENGAGE, BULLET FOR MY VALENTINE oder TRIVIUM nicht von der Hand zu weisen.
Los geht`s gleich mit einem richtigen Riffgewitter namens “Burning fear”. Ein extrem schneller und aggressiver Song, der allerdings ab und an etwas hektisch und undurchschaubar wirkt. Trotzdem ist der Song ein guter Einstieg, um zu vermitteln, was noch folgen wird. Weiter geht`s in Höchstgeschwindigkeit und mit Doublebassgeballer. “The fight” vermag es absolut, Duftmarken zu setzen. Anbei sei erwähnt, dass die Doublebass im musikalischen Schema der Band eine tragende Rolle spielt. Nichts ungewöhnliches aber, wenn die Instrumentalisten zwischen den Genres Thrash- und Death-Metal hin und her pendeln. “The dead live by love” lässt zunächst mit einem melodischen Intro aufhorchen, ehe es leider wieder das gleiche Strickmuster der vorherigen Songs übernimmt. “Gravedigger” ist mit seiner mystisch, kraftvollen Einleitung ein Highlight des Albums, ebenso wie “Blood brothers”. Hier bringt vor allem der zum Teil akustische, schön melodische Mittelteil Abwechslung in die gute Riffstube. Auch das nachfolgende “Through dead eyes” kann punkten. Ausschlaggebend dafür ist neben dem heruntergeschraubten Aggressivitätspegel der catchy Refrain. Ganz anders verhält es sich da bei Songs wie dem für Death-Metal-Verhältnisse relativ eingängigen “Reload `n` kill”, “Our war”, oder der thrashigen Uptempo-Granate “It`s not over yet”. Hier gibt`s wieder das volle Brett. Das gilt auch für “Take me as I am” und die IRON MAIDEN auf Speed-Nummer “Thirteen”. MENDEED schießen zum Großteil aus allen Rohren und genau das ist aber wohl auch ein Manko von “The Dead Live By Love”.
Viele Songs gehen einfach im aggressiven Einheitsbrei unter. Es hört sich schlicht und ergreifend vieles zu gleich an und dieser Wechsel zwischen hitzigem Geschrei und cleanem Gesang setzt auf Dauer eben auch keine Akzente mehr, sondern wird zunehmends vorhersehbar und langweilig. Bei der technischen Leistung gibt es hingegen überhaupt nichts zu mäkeln. Jeder der 5 aus Glasgow stammenden Musiker ist ein absoluter Profi auf seinem Gebiet. Außerdem dröhnt “The Dead Live By Love” überaus kraftvoll aus den Boxen. Daraus folgt: Wer BULLET FOR MY VALENTINE, CHILDREN OF BODOM, TRIVIUM oder SHADOWS FALL zu seinen Lieblingskapellen zählt, sollte zu MENDEED auf jeden Fall mal seine Lauscherchen spitzen!

Veröffentlichungstermin: 16.02.2007

Spielzeit: 53:48 Min.

Line-Up:
Gesang: David Proctor
Leadgitarre: Steven Nixon
Rhythmusgitarre: Steph Gildea
Bass, Gesang: Chris Lavery
Schlagzeug: Kevin Matthews

Produziert von MENDEED
Label: Nuclear Blast Records

Homepage: http://www.myspace.com/mendeed

Tracklist:
1.Burning fear
2.The fight
3.The dead live by love
4.Fuel to the fire
5.Gravedigger
6.Our war
7.Blood brothers
8.Through dead eyes
9.Reload `n` kill
10.Take me as I am
11.It`s not over yet
12.Thirteen

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