blank

MANOWAR: Gods of War Live

Eine Hammermäßige Songauswahl auf CD 1, roh und ungeschminkt vorgetragen. Die hörspiellastige CD 2 wird hingegen wieder die Gemüter trennen.

Aktuelle Alben von MANOWAR schlecht zu machen fällt definitiv leichter, als ein Live-Album zu verreißen. Ehrlich gesagt habe ich es eigentlich auch gar nicht vor. Schon allein der Großteil der Songauswahl verbietet es einem. Oder sagen wir andersrum: die Songauswahl ist – von ein paar Ausnahmen abgesehen – der Oberhammer. Aber das durfte das Publikum auf der letzten Tour ja schon live erleben und alle Daheimgebliebenen – da gehöre ich ebenfalls dazu – kriegen jetzt mit einer Doppel-CD die Abrechnung auf den Tisch geknallt.

Was einen wundert: lange Zeit haben MANOWAR es abgelehnt, ein Live-Album zu veröffentlichen, weil angeblich kein Mitschnitt die Ansprüche der Band befriedigen konnte. Gods of War live klingt nun überraschend roh und Spielfehler findet man zu genüge. Vor allem Eric Adams aber zeigt desöfteren deutliche Schwächen. Und singt dabei aber trotzdem 99% aller Metal-Sänger an die Wand. Dominiert zunächst die Sympathie, dass die Band keinerlei Vertuschungsversuche unternommen hat und sogar ein Adams Schwäche zeigen darf, fällt es vor allem bei den älteren Stücken schwer zu ignorieren, dass Eric die schwierigen Passagen vermeidet oder sie nicht hinbekommt – sind das doch genau die Momente, denen man entgegenfiebert. Dafür entschädigt er einen dann aber wieder mit zwei spitzenmäßig gesungenen Versionen von Mountains und Secret of Steel. Wow! Was für eine Kraft!
Nächster Pluspunkt: der Sound. Ich bin wahrlich kein Klang-Fetischist und Leute mit empfindlichen Ohren werden auch hier Kritik anbringen können. Was mir aber in erster Linie gefällt ist zum einen wie bereits erwähnt die Rohheit, zum anderen, dass die Instrumente sehr differenziert wahrnehmbar sind. Gerade dadurch macht es richtig Spaß dem Zusammenspiel von Gitarre und Bass zuzuhören, was auf den Alben meiner Meinung nach oft untergeht und hier zeigen die Herren ihre ganze Klasse.

Streitpunkt von Gods of War Live wird letztendlich in erster Linie CD Nummer Zwei sein. Denn die ist eben ganz im Stile von Gods of War sehr Hörspiellastig. Dafür klingen die Chorarrangements ein ganzes Stück beeindruckender als auf dem aktuellen Album und Gods of War ist einfach ein richtig grandioser Song. CD2 hat irgendwie mehr den Charakter eines langen Zugabenteils, den Schwerpunkt von Gods of War Live sollte man bei der ersten CD suchen. Die sorgt für manche Gänsehaut, wenn bei Warriors of the World die eine Hälfte des Publikums MAIDEN-mäßig den Chor mitsingt, die andere aber brav im Rhythmus mitpatscht dann kann es einem auch ganz übel die Zehennägel hochrollen…also Metal ist sowas definitiv nicht.

Veröffentlichungstermin: 06.07.07

Spielzeit: CD1: 77:24 / CD2: 37:10 Min.

Line-Up:
Eric Adams – Vocals
Scott Columbus – Drums, Percussion
Karl Logan – Guitars, Keyboards
Joey DeMaio – Bass Guitars, Keyboards
Label: Magic Circle Music / SPV

Homepage: http://www.manowar.com

Tracklist:
CD 1:
1. Manowar
2. Call to Arms
3. Gloves of Metal
4. Each dawn I die
5. Holy War
6. Mountains
7. The Oath
8. Secrets of Steel
9. Son of William´s tale
10. The Gods made Heavy Metal
11. Die for Metal
12. Kings of Metal
13. Warriors of the World United
14. Black Wind, Fire and Steel

CD 2:
1. The Blood of Odin
2. The Sons of Odin
3. Glory, Majesty, Unity
4. Gods of War
5. Army of the Dead, Part II (live)
6. Odin
7. Hymn of the Immortal Warriors
8. The Crown and the Ring
9. Gods of war

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner