LAMAGRA: Disease called mankind [Eigenproduktion]

Death/Thrash Metal ohne Biss.

Die Schorndorfer LAMAGRA prügeln sich seit 2000 durch den schwäbischen Death/Thrash-Underground. Drei Jahre nach dem Demo Tales of Sorrow präsentiert das Quartett nun sein erstes Album Disease called mankind, welches von der Produktion her jedoch noch immer eher an ein Demo als an ein reguläres Album erinnert. In Sachen Sound haben die Jungs nämlich wahrlich den Schwarzen Peter gezogen. Die getriggerten Drums fallen durch penetrantes Geklicke auf, der Gesang ist eine Spur zu laut geraten und die drucklosen Gitarren machen im zischenden Gesamtbild ebenfalls keine gute Falle. Diese Faktoren führen dann auch dazu, dass man sich dieses Werk praktisch nicht im Auto zu Gemüte führen kann, da es im Umgebungsrauschen unterzugehen droht.

Sieht man von der produktionstechnischen Misere ab, bleibt leider ebenfalls nicht viel Spektakuläres zu berichten. Rumplige Songs ohne große Spannung werden geboten, das Niveau ist eher tief und auch der krächzige, bissige Gesang kann hier nicht zu einem fesselnden Gesamtbild beitragen. Richtig ins Schlimme gleitet die ganze Geschichte ab, wenn sich LAMAGRA an platten, deutschen Lyrics versuchen. So wird in Dem Todgeweihten von Hass, vergangener Freundschaft und Messern gefaucht – und die doppeldeutige Zeile Dringt mein Stahl in dich wirft schon die Frage auf, wie ernst dies gemeint ist. Immerhin gibt es in der Gitarrenfraktion kleine Lichtblicke auszumachen. Wenn etwa im Outro oder zu Beginn von God is dead zur Abwechslung mal verträumt und melodiös in die Saiten gegriffen wird, zeigt sich, dass hier durchaus Ideen schlummern, die im positiven Sinne ausbaufähig wären. Dumm nur, dass solche Momente äußerst rar gesät sind und das gesichtslose Material überwiegt.

Letztendlich scheitert Disease called mankind vor allem am Fehlen richtig überzeugender Songbretter, die der Bezeichnung Death/Thrash Metal Ehre machen und mächtig Arsch treten. Man kann nur hoffen, dass LAMAGRA das nächste Mal mit interessanteren Ideen auftrumpfen und mehr Biss an den Tag legen.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 42:03 Min.

Line-Up:
Thomas (Hacki) Schöffler: Vocals, Gitarren
Uwe Leuschner: Bass
Axel Fuchs: Gitarren
Michel Pfiffner: Drums

Produziert von Alex Schniepp (DAVIDIAN)
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.lamagra-metal.de

Tracklist:
1. Intro
2. To a Failure
3. Traitor
4. God is dead
5. Lamagra
6. Dem Todgeweihten
7. Through Life and Death
8. Lies
9. Disease called Mankind
10. The Bomb
11. Outro

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