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KORPUS: Existenz [Eigenproduktion]

Frischer Wind im deutschen Death-Metal.

Aus den Tiefen der Lausitz krochen fünf Junge Metal-Burschen im Alter zwischen neunzehn und einundzwanzig und treffen sich seit 2007 zum gemeinsamen Schwermetall knüppeln. Nun zeigen KORPUS auch der Öffentlichkeit, was sie in diesen vier Jahren geleistet haben, und präsentieren voller Stolz ihr Erstlingswerk Existenz. Man merkt sofort, sie scheren sich nicht um Klischees und Mainstream. Sie wollen ihren Stil, der – man kann es kaum glauben – einzigartig ist, durchziehen und der Welt zeigen, was aus der trostlosen Musikgegend der Lausitz alles hervorkommen kann.

Ihr Stil zeigt mehrere verschiedene Einflüsse auf. So spielen sie im Grunde kompromisslosen Death, der aber schon mal aus einer Portion Melo-Death und ein wenig Brutal-Death besteht. Zusätzlich kommen thrashige Breaks, doomige Cleanwalzen, rasende Soli oder sphärische Melodien mit dissonanten Riffs hinzu. Das I-Tüpfelchen bilden die in der Muttersprache Deutsch gesungenen, sehr bewegenden lyrischen Texten. Ein sehr polyphoner Stil, aber KORPUS bekommen das genial hin, auch wenn es jetzt ein wenig überladen klingt. Das ist es keinesfalls, sondern ein genialer Mix aus den Best of-Elementen des Metal. Genial zum Hören, macht Spaß ohne Ende!

Auf Existenz wird mit einem epischen, Filmmusik ähnlichem Intro mit Klaviereinlage angefangen. Identität kann aber trotzdem als Minitrack gelten, da nach ca. zwei Minuten Klavier  umgeschwenkt wird zu E-Gitarre und kurzer Growl-Einlage mit drei Zeilen Lyrics. Hier wird sofort die Richtung gezeigt, und es wird sicherlich den meisten Metallern gefallen! Weiter geht es mit einem der besten Songs des Albums, Schöne Neue Welt begeistert mit einer trägen Oldschool-Death-Strophe und einem markanten, zum Mitgrölen verleitendem Refrain der Melo-Death-Schiene. Zusätzlich kommt ein geniales Solo des Leadgitarristen, das einfach nur blitzsauber und hyperschnell gespielt wird. Allerdings sind die so schönen Lyrics sehr schwer zu verstehen, und die Growls sind auch nicht optimal, wobei es wirklich sehr schwer ist, ordentlich zu growlen. Doch der Sänger bekommt das sicher nächstes Mal noch besser hin, hier klingen sie gezwungen und teilweise einfach wie ungepflegte Rülpser.  Ansonsten ist der Song perfekt. KORPUS  zeigen hier instrumental, dass sie sich wirklich nicht verstecken müssen! Der Last-Track auf Existenz heißt wie die Band Korpus. Ein Gangshout-Refrain, bei dem wiederholt Korpus gescreamt wird, macht den Song zu einer Bombenfesten Live-Nummer. Zusätzlich passt das rollende, groovige Riffing noch genial dazu. Ein Headbanger-Reißer der Extraklasse. Wie gesagt, live werden sie dafür geliebt werden.
Das ganze Album ist abwechslungsreich und wird somit nie langweilig. Selten ist der Hörspaß so extrem groß, dass man eine Scheibe immer wieder rotieren lassen muss, um auch wirklich jedes musikalische Detail zu erfassen. Zusätzlich mit einer extrem guten, druckvollen und glasklaren Aufnahme ist das wirklich alles andere als schlecht.

Fazit: Insgesamt ist dieses Debüt von KORPUS der frische Wind im deutschen Death-Metal des Jahres 2011. Ein nie gehörter Stil mit Gedicht-artigen Lyrics, den zu hören einfach nur Spaß macht. Wie gesagt sind die Growls hier und da noch suboptimal, aber instrumental sind sie nahezu perfekt.

Veröffentlichungstermin: 11.02.2011

Spielzeit: 60:24 Min.

Line-Up:
Gastel – Leadgitarre
SanZ – Vocals
Coston – Drums
Flo – Bass
Mag – Rythmusgitarre

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.korpus-metal.de

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/korpusmetal

Tracklist:
1. Identität
2. Schöne Neue Welt
3. Die Nacht
4. Morgen: Grauen
5. Existenz
6. Hinter Diesen Mauern
7. Das Letzte Licht
8. Dem Himmel So Nah
9. Korpus

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