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KATAKLYSM: Goliath

KATAKLYSM machen auf „Goliath“ das, was sie am besten können: groovenden Death Metal am Puls der Zeit, der diesmal nicht nur live, sondern auch auf Platte durchweg unterhält.

Es ist kein Geheimnis, dass es KATAKLYSM unter gewissen Rahmenbedingungen durchaus auch mit Bands außerhalb ihrer Gewichtsklasse aufnehmen können. Davon zeugen die energiegeladenen und mächtigen Live-Shows, welche die Kanadier mit einer Intensität füllen, die sich nicht immer in ihre Studioalben übersetzen ließ. Dementsprechend ist der titelgebende Kampf Davids gegen den Hünen Goliath nicht die schlechteste Metapher, welche das Quartett mit zehn schlagkräftigen Argumenten zu untermauern sucht.

Am grundlegenden Rezept rütteln KATAKLYSM dabei nicht: Weiterhin bleibt man mit der eigenen Interpretation des Death Metal am Puls der Zeit, wenngleich die latenten Deathcore-Nuancen des Vorgängers „Unconquered“ (2020) nurmehr im tiefen Tuning der Gitarren eine Rolle zu spielen scheinen. Melodie und Groove kontrastiert die Band derweil weiterhin mit aggressiven Blastbeats und ausladenden Doublebass-Salven, wodurch „Goliath“ als Album so unnachgiebig klingt, wie wir es von den Mannen um Fronter Maurizio Iacono schlicht erwarten. Selbiger lässt auch auf der 15. Studioplatte keinerlei Biss vermissen und schafft es darüber hinaus abermals, den Kompositionen mittels seiner markanten Stimme den eigenen Stempel aufzudrücken.

KATAKLYSM stellen auf „Goliath“ weiterhin ein Händchen für Nackenbrecher unter Beweis

Zwischen Uptempo-Attacken mit melodischen Einsprengseln sorgt das groovende Riffing JF Dagenais‘ in „Die As A King“ für die ideale Balance aus Aggression und Zugänglichkeit, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es KATAKLYSM anno 2023 im Allgemeinen eher ins Midtempo zieht. Vereinzelte Ausreißer dürfen wir natürlich erwarten, doch selbst wenn „The Redeemer“ nach seinem getragenen Auftakt das Gaspedal durchdrückt, dauert es nicht lange, bis die Formation zeitweise wieder in das erprobte Muster zurückfällt.

Als grundlegend störend empfinden wir das hingegen nicht, eben weil KATAKLYSM im Titeltrack oder „Dark Wings Of Deception“ weiterhin ein Händchen für Nackenbrecher unter Beweis stellen und im überraschend melodischen Dampfhammer „Heroes To Villains“ dann plötzlich doch wieder das Tempo anziehen. Aller Routine zum Trotz hält sich „Goliath“ auf diese Weise frisch, ohne zum Ende hin an Fahrt zu verlieren. Das ist nach so langer Zeit im Geschäft keineswegs selbstverständlich und ein dringlicher Beleg dafür, dass die vier Musiker in ihren besten Momenten nicht nur live, sondern auch im Studioformat noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Veröffentlichungstermin: 11.08.2023

Spielzeit: 41:01

Line-Up

Maurizio Iacono – Vocals
JF Dagenais – Guitars
Stéphane Barbe – Bass
Oli Beaudoin – Drums

Produziert von JF Dagenais sowie Chris Clancy und Colin Richardson (Mix und Mastering)

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.kataklysm.ca/
Facebook: https://www.facebook.com/kataklysm/

KATAKLYSM “Goliath” Tracklist

1. Dark Wings Of Deception (Video bei YouTube)
2. Goliath
3. Die As A King (Video bei YouTube)
4. Bringer Of Vengeance (Video bei YouTube)
5. Combustion
6. From The Land Of The Living To The Land Of The Dead
7. The Redeemer
8. Heroes To Villains
9. Gravestones & Coffins
10. The Sacrifice For Truth

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