INNER SHRINE: Samaya

"Samaya" wirkt ein wenig zerfahren und orientierungslos, und während die klassisch geprägten sowie ruhigen und sphärischen Passagen überzeugen können, wirken die Metal-Passagen äußerst unoriginell und sind schlecht produziert.

Samaya, das dritte Album des italienischen Duos, wirkt ein wenig zerfahren und orientierungslos. Irgendwie scheint man sich nicht recht entscheiden zu können, ob man mit klassischen Elementen versehenen Gothic Metal spielen soll oder atmosphärische, fast schon meditative Keyboardmusik, so dass man immer wieder zwischen diesen beiden Polen hin- und herpendelt, ohne diese beiden Elemente des Albums jedoch miteinander in Einklang bringen zu können, denn dafür sind die Übergänge einfach zu brüchig. Diese Orientierungslosigkeit ist jedoch nicht das einzige Manko von Samaya. Denn während die ruhigen Keyboardpassagen oder -zwischenspiele durchaus überzeugen können, wie etwa das Intro Overture In Red, das zusätzlich durch Akustikgitarren aufgepeppte Catarsi, das abschließende If Aves Like Dolphins, das mit Meeresrauschen und akustischen Gitarren eher auf Atmosphäre als auf Hooklines setzt, oder einzelne, sich aber nicht in den gesamten Song einfügende Passagen innerhalb der metallerischen Songs, wirken die Metal-Passagen äußerst unoriginell und sind zudem schlecht produziert. Der Hörer bekommt mal flotten, mit treibenden Drums versehenen, mal im Midtempo daherdümpelnden Gothic Metal mit opernhaftem Frauengesang von nur durchschnittlicher Qualität vorgesetzt, dazu immer wieder gesprochene Passagen mit ziemlich starkem italienischem Akzent und in seltenen Fällen auch mal noch durchschnittlicheren männlichen Gesang, wie etwa bei Requiem.

Ist diese Musik an sich schon nicht besonders reizvoll, so wird auch noch viel durch die insbesondere im Gitarrenbereich matschige, verwaschene Produktion kaputt gemacht. Die offenbar programmierten Drums hingegen klingen nicht nur zu synthetisch, die Bassdrum klingt zudem noch viel zu drucklos und höhenlastig, was sich gerade in den immer wieder auftauchenden Doublebass-Passagen sehr störend bemerkbar macht.

An dem schlechten Gesamteindruck kann auch der Videoclip nichts mehr ändern, den man sich am Computer anschauen kann. Zwar ist es prinzipiell löblich, CDs mit solchem Bonusmaterial auszustatten, doch hätte man dies im konkreten Fall lieber sein gelassen. Immerhin wird in dem Clip eine Geschichte erzählt, anstatt die Musiker zu zeigen. Jedoch fällt sofort die unruhige Kameraführung auf, welche äußerst unprofessionell wirkt. Da hat es auch im Low Budget-Bereich schon weitaus bessere Videoproduktionen gegeben.

Veröffentlichungstermin: 28.06.2004

Spielzeit: 45:52 Min.

Line-Up:
Luca Liotti – Guitars, Voice and Synth

Lenoardo Moretti – Bass and Voice

Gäste:

Cecilia Boninsegni – Opera voice

Marco Ruggeri – Keyboards and Piano
Label: Dragonheart/Audioglobe

Hompage: http://www.innershrine.it

Email-Adresse der Band: inner.luca@libero.it

Tracklist:
1. Overture In Red

2. The Inner Shrine

3. Catarsi

4. Path Of Transmigration

5. Le Repos Que La Vie A Trouble

6. Soliloquium In Splendor

7. Requiem

8. Elegaicus In Re Min

9. If Aves Like Dolphins

10. Path Of Transmigration (Video)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner