Heute brauche ich mal nicht den Staubwedel auszupacken, denn die Debüt-Single des Retorten-Oxymorons HOLYHELL ist derart glatt poliert, dass jedweder Säuberungsaufwand vergebens wäre. Apocalypse ist eine jener Veröffentlichung, die – selbst wenn sie mit blitzblanker Produktion, angemessenen musikalischen Einzelleistungen und (mit Abstrichen) passenden Kompositionen aufwarten – einfach keine Herz umschmeichelnde Aura um sich herum tragen. Und dabei beziehe ich mich bewusst nicht auf das immens großkotzige und sinnfreie PR-Infoschreiben, das jeglichen Realitätssinn vermissen lässt und weltfremd die Brust schwellt. Und da wir gerade von Brustschwellungen reden, HOLYHELL kann im Grunde genommen als Female Fronted MANOWAR-Ableger geltend gemacht werden, der auf die Songwriter- und Producer-Qualitäten von Joey DeMaio setzt, hinter dem Schlagzeug Rhino werken lässt und im Live-Cover-Song Phantom Of The Opera, das zusätzlich auch als Video auf der CD vorhanden ist, Eric Adams als den männlichen Gesangspart einsetzt.
Musikalisch lassen HOLYHELL reichlich Bombast und Pathos in ihre Songs fließen. Ausladende Chöre, symphonische Elemente, zumeist getragene Power Metal-Riffs und hymnische Songaufbauten. Im Opener gelingt diese Mischung ganz gut, doch schon mit Resurrection und Last Vision bekommt der Hörer die Grenzen der Band aufgezeigt. Belanglose Melodien mit Tralala-Effekt, kaum Tiefgang und ein zurückbleibendes Gefühl, dass diese Band einfach nur aus einem ökonomischen Kalkül heraus das Licht der Welt erblickte.
Veröffentlichungstermin: 23.03.2007
Spielzeit: 22:41 Min.
Line-Up:
Maria Breon – Gesang
Tom Hess – Gitarre
Francisco Palomo – Keyboards
Rhino – Schlagzeug
Jay Rigney – Bass
Joe Stump – Gitarre
Produziert von Joey DeMaio
Label: Magic Circle Music / SPV
Homepage: http://www.holyhell.com
Email-Adresse der Band: band@holyhell.com
Tracklist:
1. Apocalypse
2. Resurrection
3. Phantom Of The Opera (Live)
4. Last Vision
Video-Track:
Phantom Of The Opera (Live)