blank

GYPSYHAWK: Revelry & Resilience

Für Classic-Rocker ein Pflichtkauf, Freunde von härteren spät-70er/früh 80er Bands werden an "Revelry & Resilience" eine Riesenfreude haben. 

Jedem Label seine Classic-Rock-Band, ohne geht es wohl heute nicht mehr. Dass man damit durchaus den richtigen Griff machen kann, das haben z.B. Nuclear Blast mit den tollen Schweden GRAVEYARD bewiesen. Und auch Metal Blade zeigen da ein glückliches Händchen, haben sie sich doch aus Pasadena/Kalifornien die Jungs von GYPSYHAWK gesichert. Die Band um (ex-) Musiker der Thrasher SKELETONWITCH, den Classic-Rockern  WHITE WIZZARD und den Stoner-Rockern SUNS BENEATH hat bereits ein Album veröffentlicht, Patience & Perseverence, das neue mit dem Titel Revelry & Resilience kommt nun über das Kultlabel Metal Blade. Gut so, denn wie schon angedeutet haben diese Geschmack bewiesen.

Dabei bemühen sich die Amis gar nicht, den heute eher typisch schwedischen, LED ZEPPELIN-getränkten Sound mit reichlich Psychedelic- und Hippie-Flair zu bedienen. Hier wird gut gelaunt gerockt, statt blumiger 70ies-Romantik gibt es hier Rock für harte Männer und coole Frauen. Klar schauen hier die 70er an allen Ecken vorbei, ganz weit vorn stehen bei den Amis THIN LIZZY grob zu Jailbreak-Zeiten, das zieht sich durch die Gesangslinien, den lockeren Drive und die typischen Twinguitars. Wo jedoch zahlreiche ähnliche Bands eher nach einer Coverband klingen, haben GYPSYHAWK eine sehr eigene Note. Es kommen frühe 80er mit dazu, man mag auch mal kurz an THE ALMIGHTY oder CIRCUS OF POWER denken, wer die Coolness dieser Bands mochte, der findet sie auch bei GYPSYHAWK. Eric Harris hat keine Weltklassestimme, die passt aber leicht angeraut super zum Sound der Band. Die Gitarrenarbeit ist klasse und viel zu gut, um nicht mal genauer hinzuhören, die Rhythmsection tritt ordentlich Popo. Das Gesamtwerk klingt absolut nicht Retro, sondern schlichtweg zeitlos. Da macht der kraftvolle Opener mit reichlich THIN LIZZY trifft auf Glam/Sleaze-Rock-Dreck sofort Spaß, beim energischen Hedgeking werden Erinnerungen wach an die Zeiten, als man ohne Nietenarmbänder das Haus nicht verließ, geschmückt wird der Song mit starken Twinguitars. Und wie bitte soll man beim Galaxy Ride das Tanzbein schwingen, ohne hinterher bei der geschätzten Physiotherapeutin zu landen? Das von einem zähen BLACK SABBATH-Groove getragene Night Songs From The Dessert beginnt mit zart-bluesigen Gitarrenmelodien, die gar an ERIC CLAPTON erinnern. Ok, zum Ende hin verliert sich die Band etwas in ihrem bereits erarbeiteten ganz eigenen Sound, so manches hatte man in den ersten Songs so oder ähnlich bereits, und den JOHNNY WINTER-Oldie Rock and Roll, Hoochie Koo hätte man eher nicht verwursteln sollen, der kommt hier nicht so prall. Aber zumindest bringt er noch mal etwas Abwechslung ins Album, ich hätte mir von dieser Band lieber ein MOUNTAIN- oder BLUE CHEER-Cover gewünscht. Aber das dezente Genörgele kann man vergessen, die erste Hälfte ist so bärenstark, das reicht für ein ganzes Album.

Für Classic-Rocker ein Pflichtkauf, GYPSYHAWK rocken kraftvoll mit deutlicher THIN LIZZY-Schlagseite. Freunde von härteren spät-70er/früh 80er Bands werden an Revelry & Resilience eine Riesenfreude haben, daran besteht kein Zweifel. Man stelle sich eine Mischung vor aus GENTLEMANS PISTOLS und FIREBIRD, wenn diese richtig gut wären, und packt die genannten 70/80er-Helden dazu. Wer da erfreut grinsen muss, der hat somit einen sofortigen Termin beim Händler seines Vertrauens. 

Veröffentlichungstermin: 24.08.2012

Spielzeit: 49:14 Min.

Line-Up:
Eric Harris – Bass, Vocals
Andrew Packer – Guitar
Joe Fabio – Drums
Scotty Conant – Guitar

Label: Metal Blade Records

Myspace-Seite: http://www.myspace.com/gypsyhawkusa

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Gypsyhawkusa

Tracklist:
1. Overloaded
2. The Fields
3. Hedgeking
4. Frostwyrm
5. Galaxy Rise
6. 1345
7. Night Songs From The Desert
8. The Red Wedding
9. Silver Queen
10. State Lines
11. Rock And Roll, Hoochie Koo

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner