Nach dem Maxi-Vorboten Alptraumstudio erscheint das neue Werk Dazwischen, ein Teil des Musiktheaterstücks Schattendenken, welches die Gothicgröße GOETHES ERBEN seit 2002 künstlerisch beschäftigt hat. Nicht nur die lieblichen Klänge des Prologs lassen den Hörer erahnen, dass die verzweifelten, intensiven, innovativen und kranken Tage von Leben im Niemandsland lange vorbei sind.
Stattdessen präsentieren sich die neuen Songs der ERBEN beinahe als VIVA-taugliche Klangwerke, allzu glatt und ohne verstörende Überraschungen. Oswald sinniert von holden Violinklängen begleitet über den Geschmack von Jasmintee, man lässt einfallslose Sequenzer ins Alptraumstudio und selbst die verzerrten Gitarrenklänge in Negativmaske können die Atmosphäre von Dazwischen nicht wirklich intensivieren. Schattendenken erinnert etwas an die Franzosen von AIR, wenngleich Mindys Tastenarbeit auf dem gesamten Dazwischen-Album im positiven Sinne stets als eigenständig auffällt. Erstaunlich ist indes der Remix Schwarzes Wesen, welcher auf dem alten Das schwarze Wesen basiert, den Charme des alten Liedes jedoch nicht einzuholen vermag und als seichtes Wiederaufwärmen scheitert.
Dazwischen klingt zwar zweifellos nach GOETHES ERBEN, wirkt im Vergleich zu älteren Werken jedoch seltsam emotionslos und zu glatt, um wirklich mitzureißen. Schade.
Veröffentlichungstermin: 08.10.2005
Spielzeit: 58:51 Min.
Line-Up:
Mindy Kumbalek: Keyboards, Programmierung
Oswald Henke: Worte, Loops
Susanne Reinhardt: Violine, Viola
Carsten Klatte: Gitarren
Markus Köstner: Schlagzeug, Perkussion
Michael Wollersheim: Bass, E-Gitarre
Produziert von Christian Käufl, Mindy Kumbalek
Label: Genom/Indigo
Homepage: http://www.goetheserben.de
Tracklist:
1. Prolog zu einem Märchen
2. Tage des Wassers
3. Jasmintee
4. Alptraumstudio
5. Negativmaske
6. Opfer statt Wahrheit
7. Schattendenken
8. Tag nach einer traumreichen Nacht
9. Kopfstimme
10. Lebend lohnt es
11. Dazwischen
12. Schwarzes Wesen
13. Zwischenzeit