GHOULTOWN: Bury them Deep [Import]

Ein weiteres supercooles Album der Western-Gothabillies. Leider mit 30 Minuten Spielzeit aber etwas kurz.

Ursprünglich hätte die Musik auf Bury them Deep, dem dritten GHOULTOWN-Album, unter dem Banner von MALTORO erscheinen sollen, doch dann entschieden sich Count Lyle und seine Mitstreiter glücklicherweise doch zu einer Reunion, und es fühlt sich verdammt richtig an. Denn den Western-Gothabilly, der hier geboten wird, ist so was von 100 Prozent GHOULTOWN, dass jede andere Entscheidung einen seltsamen Beigeschmack gehabt hätte.

Leider sind 30 Minuten Spielzeit aber nicht besonders viel und so ist man nach dem ersten Durchlauf fast schon ein bisschen enttäuscht. Bury them Deep hat gerade richtig begonnen, da ist das Album auch schon wieder zu Ende. Das Manko dieser Scheibe ist also ganz schnell ausgemacht, wobei es sich hier tatsächlich um reines MALTORO-Material handelt, das nach der Reunion schnell veröffentlicht hätte werden sollen – leider hat sich der Release dann aber länger verzögert, als erwartet. Man kann hoffen, dass dafür das nächste Album umso schneller zu haben ist…

Musikalisch liegt Bury them Deep voll auf der bisherigen Linie: coole Western-Atmosphäre wird mit Horror, Metal und Punk vermischt und ergibt ein stimmiges Ganzes. Die Songs wirken ein Stück rifforientierter, was schon beim Opener Tekilla auffällt, der kräftig nach vorne drückt und es einem auf Grund seines Coolness-Faktors schwer macht, nicht gleich zum Schnapsschrank zu laufen. Vom Intro an ist Trompeter J. Luis wieder voll in den Sound integriert und setzt wie schon in der Vergangenheit zum richtigen Zeitpunkt das Sahnehäubchen auf die Stücke. Von Zeit zu Zeit stellt man fest, dass GHOULTOWN beginnen, sich selbst zu kopieren und doch schafft es die Band derzeit noch locker, jedem Stück einen eigenen Charakter zu verleihen. Der titelgebende Song Bury them Deep ist gleichzeitig der ruhigste des Albums, trotz gedrosseltem Tempo und Akustik-Instrumentierung aber von einer Ballade weit entfernt. Den Höhepunkt in Sachen Coolness liefern GHOULTOWN dann aber wieder am Ende des Albums mit Walking through the Desert with a crow ab. Gleichzeitig überraschen die Texaner mit einem modernen Gitarrensound im Refrain, der das Stück aber nicht kaputt macht, sondern einfach um einen Aspekt bereichert. Guter Spagat!

Keine Frage, GHOULTOWN liefern das, was man als Fan hören möchte, bleiben sich selbst treu und haben doch die eine oder andere Neuerung zu bieten. Lediglich durch die kurze Spielzeit haftet Bury them Deep ein wenig der Eindruck eines ersten schnellen Lebenszeichens nach der Reunion an, aber das lässt sich verschmerzen.

Veröffentlichungstermin: 03. Oktober 2006

Spielzeit: 29:59 Min.

Line-Up:
Count Lyle – Gesang
Jake Middlefinger – Gitarre
Lizard Lazario – Gitarre, Gesang
Santi – Bass, Gesang
Xray – Schlagzeug

Produziert von Chris Telkes & Twoie Wrong
Label: Zoviet Records

Homepage: http://www.ghoultown.com

Tracklist:
Requiem at Sundown
Tekilla
Blood On My Hands
Mexican Moonshine
Bury Them Deep
Revolución
Texas Bound
Walkin´ Through the Desert (With a Crow)

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