FREEVIL: Freevil Burning

Ich mag Frauenbrüste. Ich mag Blut. Ich mag Fackeln.

Ich mag Frauenbrüste. Ich mag Blut. Ich mag Fackeln. Aber wenn die Dame auf dem Coverartwork all diese Komponenten aufweist und mit gezupften Augenbrauen kombiniert, beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Bitte nicht ein weiterer Frauen im Black Metal zum hübsch rumstehen, rumsingen und rumorgeln-Release – dieser Gedanke flackert kurz auf. Und schließlich hat das FREEVIL-Herkunftsland Schweden mit SIEBENBÜRGEN in diesem unrümlichen Genre auch schon seinen Beitrag geleistet – bietet Freevil Burning also wiederum Briten-Vampir-affine Mucke?

Mitnichten. Frauengesang kommt in absolut vernachlässigbarer Quantität, ja praktisch nie, vor. Stattdessen gibt es – umgeben von einer knackigen, guten Produktion – eine saftige Mélange aus Black, Thrash und Death Metal, die jedoch sehr melodiös ausfällt und mit Elektronikspielereien aufwartet. Letztere stammen offenbar von einem – im positiven Sinne – sehr motivierten Keyboarder, der sich richtig austoben darf und in Live to lie auch mal die Gespenstersoundkarte zückt. Vom Spielerischen her stecken hinter FREEVIL definitiv kompetente, talentierte und durch die Tätigkeit bei DENATA und WITCHERY gereifte Musiker, die dem reichlich thrashig wirkenden Gesang ein abwechslungsreiches, schmissiges Spielfeld bieten. Musikalisch kommen so nicht selten Erinnerungen an die neueren Zeiten von SIGH auf, hier und da wirken die Schweden allerdings auch wie eine zügige Variante von THYRANE oder THE KOVENANT– wie etwa im gelungenen Twin Peaks-Tribut B.O.B, in dessen Lyrics die Kult-Zeilen Fire Walk With Me ebenfalls verwurstet werden.

Insgesamt liefern FREEVIL mit Freevil Burning also ein respektables Album ab, das Anhänger der oben genannten Bands und auch CHILDREN OF BODOM-Fans definitiv antesten sollten. Zwar fehlt es noch an wirklichen Hammersongs, aber die hier reingesteckte Energie und die eigenständige Note, welche die Schweden ihrer Mucke verleihen, verleihen diesem Output einen speziellen Reiz und machen Freevil Burning zu einer sinnvollen Investition. Und wenn man deswegen die Stromrechnung nicht mehr zu begleichen vermag, kann man bei Kerzenlicht ja immer noch die leckere Frau auf dem Cover anschauen…

Veröffentlichungstermin: 01.11.2007

Spielzeit: 44:14 Min.

Line-Up:
Mique Flesh (Ex-WITCHERY): Vocals, Drums
Tomas Andersson (Ex-DENATA): Gitarre, Backing Vocals:
Roger Blomberg (Ex-DENATA): Bass
Label: Nastified Productions

Homepage: http://www.freevil.se

Email: info@freevil.se

Tracklist:
1. Deathblow
2. Killing spree
3. Live to lie
4. Dead end pressure
5. Morbid December
6. Hate
7. Toxicated
8. B.O.B.
9. Roadkill
10. Infected world

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