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FALLEN YGGDRASIL: Building Up A Ruin To Come

FALLEN YGGDRASIL bauen ganz und gar keine Ruinen. "Building Up A Ruin To Come" sollte man gehört haben.

FALLEN YGGDRASIL sind einfach Death Metal. Diesmal fange ich auch gar nicht erst an, mit Kategorien um mich zu schmeißen. Wirklich nicht. Nicht nur, dass das in den allermeisten Fällen in die Irre führt, oft ist es sogar an den Haaren herbeigezogener Promotion-Jargon. Das überlassen wir besser den Labels, die sich darauf spezialisiert haben.

FALLEN YGGDRASILs erstes Full-Length Album ist weder alt noch neu, weder true noch new. Und gerade dieses Gleichgewicht macht die Band interessant. Sie sind nicht extrem, die Heidelberger. Sie sind nicht extrem brutal, extrem schnell oder extrem hart, ebenso wenig sind sie aber extrem melodisch oder extrem weich. Wer nach dieser Verneinung alles Extremen aber nun eine musikalische Mittelmäßigkeit erwartet, dem darf man getrost sagen, dass dem nicht so ist. FALLEN YGGDRASIL machen natürlich immer noch Death Metal, der es wert ist so genannt zu werden und schön rau und derb rüberkommt, dabei aber Eingängigkeit ebenfalls nicht vermissen lässt.

Nach dem Intro kredenzt man uns direkt das Titelstück. Dieses beginnt in schöner Schweden-Art, kann aber Einflüsse von allen Zeiten und Stilen des Death Metals vorweisen. Überhaupt ist es das, was FALLEN YGGDRASIL vor allem auszeichnet, wenn auch die Schweden-Elemente oftmals vorherrschen. Das bringt sicher auch der ziemlich schwedische Gitarrensound mit sich, vielleicht aber auch die leichte Rotzigkeit der Stücke. Bequest ist ähnlichen Kalibers und sticht durch einen Hardcore-inspirierten (?) Refrain heraus, während das darauffolgende The Snake die Geschwindigkeit auf bis dato nicht erreichte Höhen schraubt und des Bardens Gesang mit ungeahnt fiesem Gekeife komplettiert.

So rocken sich FALLEN YGGDRASIL durch die 8 Songs (ohne Intro) und lassen es gut krachen. Die sind die Songs zwar frisch und abwechslungsreich, aber trotzdem meint man diese Abwechslung recht bald zu kennen und die CD wird berechenbar. Zum Beispiel wiederholt sich der markante Refrain von Bequest ziemlich offensichtlich und mehr als nur ansatzweise in For Those Masters Of The Undone. Zwar schaffen es die Jungs, durch diverse Überraschungen und Feinheiten, dass das Ganze nie langweilig wird, aber bei 9 Tracks (diesmal mit Intro) und 34 Minuten sollte sowas nicht vorkommen. Aber darüber tröstet mich der Abschlusshit My Family ganz gut hinweg.

Dass FALLEN YGGDRASIL nicht nur auf Englisch texten, wie die Liednamen vermuten lassen, ist mir zunächst gar nicht aufgefallen, aber es ist tatsächlich wahr: Sänger und Texter Simon Kratzer brüllt uns seine poetischen Zeilen ganz gern mal in deutsch entgegen, und zwar mit Niveau und für Death Metal-Verhältnisse manchmal fast kitschig. Ein interessanter Aspekt des Albums.

Abschließend bin ich der Meinung: Ich halte hier das Album einer vielversprechenden deutschen Band in der Hand. Hoffentlich tut ihr das auch bald, denn Building Up A Ruin To Come sollte man gehört haben.

Veröffentlichungstermin: 26.07.2004

Spielzeit: 34:10 Min.

Line-Up:
Simon kratzer – Vocals

Raffael Kratzer – Lead, Rhythm & acoustic Guitar

Christoph Albrecht – Drums

Tobias Wöhr – Bass

Dennis Reith – Rhythm & acoustic Guitars

Produziert von Vagelis Maranis
Label: Supreme Chaos Records

Homepage: http://www.fallen-yggdrasil.de

Email: mail@fallen-yggdrasil.de

Tracklist:
01. Intro

02. Building Up A Ruin Come

03. Bequest

04. The Snake

05. Just Another Lullaby

06. Babylonian Prayer

07. I Burn

08. For Those Matters Of The Undone

09. My Family

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