Man könnte beim Hören von FAKE MOSS beinahe meinen, THE CURE wären in ihrem Proberaum auf ein hinter einem verschlissenen Sofa und unter mehreren Schichten Pizzaresten und Bierflaschen verstecktes Pedal gestoßen, hätten es betätigt und herausgefunden, dass es sich um ein Gaspedal für ihre Musik handelt. Denn eine hohe, leidende Stimme trifft auf flotte und doch melancholische Darkrocksongs. Vor allem die Stimme ist es, die den Vergleich rechtfertigt, auch wenn der Sänger nicht die Tiefe und Ehrlichkeit im Ausdruck eines Robert Smith erreicht. Darüber hinaus mangelt es der Band jedoch auch an zündenden Ideen und den sich tief durch die Haut der Oberflächlichkeit ritzenden Melodien, die die lockere, an die DOORS gemahnende Rockigkeit von Songs wie „Little Honey“ ironisieren und somit über die Basis netter Musik hinaushelfen könnten. Zwar ist da durchaus ein klares musikalisches Konzept zu erkennen, aber man wird den Eindruck nicht los, THE CURE hätten beim Proberaumputz auch noch so manche eingestaubte und zurecht ins Eck gepfefferte Songidee gefunden und um der alten Zeiten willen noch mal runtergezockt. Die Umsetzung ist schlicht als mangelhaft zu rügen, denn ein paar hübsche Riffs, ein paar Seufzer und verphaserte Gitarren genügen bei weitem nicht für ein hörenswertes Album, erst recht wenn auch noch die optische Gestaltung mau ausfällt (ein Bandpic auf einer Wiese ist als Coverartwork nicht wirklich genial zu nennen…) und der Sound der CD einiges an Druck verweigert. Gehe zurück auf Los, ziehe keine Millionen durch Plattenverkäufe ein.
Veröffentlichungstermin: 26.04.2004
Spielzeit: 41:32 Min.
Line-Up:
Erik Johnsson – Gesang und Gitarre
Maria Weimer – Keyboards
Johan Sjöblom – Bass
Kim Weider – Drums
Produziert von D. Kaufeld & FAKE MOSS
Label: Ultrachrome Records
Homepage: http://www.fakemoss.com
Email: fakemoss@hotmail.com
Tracklist:
Trains and Satellites
Highway
Little Honey
2001
Movies
Be with another Man
At the Edge of Nothing
Darkness
Go West
The Accident
It´s You against the City Tonight