EPTOME OF FRAIL: Society

EPITOME OF FRAIL versuchen einen Krümel des großen Metalcore-Kuchen abzubekommen, verpassen es jedoch dabei mit eigenen taufrischen Ideen das überbevölkerte Genre aufzufrischen.

Alle Mann in Deckung! EPITOME OF FRAIL verschicken Briefbomben, denn laut Bandaussage habe ich angeblich eine absolute Granate zu rezensieren – gemeingefährlich! Doch glücklicherweise kann ich Entwarnung geben, denn nach dem Hören von Society blieb ich physisch unversehrt und erfreue mich bester Gesundheit. Was jedoch der Fünfer aus Schwaben mit seinem bereits vierten Output psychisch bei mir anrichtete, lässt sich nur schwer in Worte fassen.

Man kennt das ja bereits, zuerst serviert man dem Hörer leichte zurückhaltende Kost im Intro, in diesem Falle von Olafur Arnalds (bekannt durch sein Arbeiten mit HEAVEN SHALL BURN) um dann schrecklich unerwartet mit einem plötzlichen Einstieg in den folgenden Up-Tempo Song zu überraschen. Eine durchaus legitime Art und Weise den Hörer zu fesseln, doch beim Feintuning hapert es – so macht die Eröffnung mehr den Eindruck als würde es sich um eine Überleitung in einem Kinofilm handeln und auch das los prügelnde This is not Humanity kann nicht restlos überzeugen. Denn recht schnell wird klar, man hat es mit einem weiteren Klon von MAROON und CALIBAN zu tun, der einiges an Eigenständigkeit vermissen lässt. So findet man alles was das Herz eines stereotypen Cappy-Trägers höher schlagen lässt – angefangen beim Metalcore-Gekrächze oder dem typischen Sound der Gitarren bis hin zu regelmäßig wiederkehrenden Breakdowns.

Doch wie heißt es so schön? Lieber gut geklaut, als schlecht erfunden. Diese Phrase hat hier dennoch keine allgemeine Gültigkeit, da man es verpasst hat den recht ähnlichen Songs den nötigen Pepp zu verleihen um sich vom Großteil der Konkurrenz abzuheben. Das liegt zum Einen daran, dass die Lieder meist ohne echten Höhepunkt auskommen müssen (einmal abgesehen vom Titeltrack, der seinen Fokus auf  melodisches Gitarrenspiel legt) und zum anderen an der recht kraftlosen Performance des Frontmannes im Tiefenbereich.
Auch das Elektro-Experiment Indiction kann in dieser Ausführung gut und gerne als gescheitert angesehen werden. Sicherlich ist es lobenswert wenn eine Band versucht ihren Horizont zu erweitern, doch dieser einminütige Track in der Mitte des Albums ist weder Fisch noch Fleisch. Einerseits zu lang um als eine Art Einleitung für das anschließende No Answer angesehen zu werden, anderseits auch zu kurz um als eigenständiger Song gelten zu können.

EPITOME OF FRAIL versuchen einen Krümel des großen Metalcore-Kuchen abzubekommen, verpassen es jedoch dabei mit eigenen taufrischen Ideen das überbevölkerte Genre aufzufrischen. Es mangelte bei Leibe nicht an instrumentalen Können oder dem Soundgewand, in welches sich die Jungs hüllen, sondern an den so oft bemängelten Schwachstellen Innovation und Eigenständigkeit. Mit diesem Output hinterlässt man einfach keine Spuren in den Köpfen der Hörer – wie sollte man diese in Worte fassen?

Veröffentlichungstermin: 27.04.2012

Spielzeit: 26:31 Min.

Line-Up:
Pierre Mochar: Gesang
Dieter Oswald: Bass
Mario Reichmann: Gitarre
Simon Rescigno: Gitarre
Marius Hamann: Schlagzeug
Label: Gunn Records

Homepage: http://www.epitomeoffrail.de

Mehr im Netz: http://facebook.com/epitomeoffrail

Tracklist:
1. Intro
2. This Is Not Humanity
3. Love´s Long Dead
4. Father
5. Indiction
6. No Answer
7. Desire Of A Cursed Soul
8. Buried Memories
9. Society

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner