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DYING SIGNALS: Intuitive Senses

Wer Lust auf einzigartigen und exotischen Death Metal/Grindcore hat, dem würde ich eine Hörprobe sicherlich mehr als empfehlen.

Das maltesische Sextett der noch unbekannten Death Metal/Grindcore Band DYING SIGNALS hat mit Intuitive Senses ihr Debütalbum als blindwütige Horde Kriegsuchender Hunde auf die Menschheit losgelassen. Genauso wie diese Killer-Biester wollen sie mit ihrem überwiegend aus Death Metal bestehenden Stil auch nichts weniger als einem die Köpfe abreißen. Gemischt wird roher, unverfälschter Death Metal mit aggressiven und charakterisierenden Grindcore-Elementen, wahnwitzigen Vocals, teilweise tauchen sogar unerwartete und Nacken zerschmetternde Breakdowns auf.

Extreme-Metal in Malta?  Ähm… da kenne ich eigentlich so gut wie nichts. Ja, genau so wird es vielen gehen oder gegangen sein. Doch wie DYING SIGNALS auch selbst immer wieder betonen, jetzt ist es wirklich mal Zeit, dies zu ändern.  Intuitive Senses, so soll die Initiative der maltesischen Extreme-Metal-Revolution heißen, so wird zumindest mal der Anfang genannt. Die Malteser als Vorreiter einer ganz neuen Ära, so hätten sie es gern. Schlecht schaut es dafür beileibe nicht aus, denn DYING SIGNALS setzen keine sterbenden, sondern höchst lebendige Signale an die Metal-Front in Richtung amerikanischer Genre-Schwergewichtler wie PIG DESTROYER und Konsorten.

Mit dem höchst rasanten und auf das Wichtigste beschränkten Forged Imprisonment inklusive kurzen Intro kommt das erste Signal. Zuerst bleibt das Herz stehen, da das düstere Intro einem für eine Minute mal schnell den letzten Atem raubt, dann wird man schnell mit einer Blastbeat-Attacke wieder reanimiert, nur um dann den Sterbe-Prozess mit einem Baseballschläger an Double Bass und vernichtendem Riffing zu wiederholen. Genial an diesem Track ist auch der variable und sicherlich nicht allzu gewöhnliche Growl gegen Ende des Liedes, was dem Ganzen einen noch mehr charakterisierenden Touch gibt und die schwer zu überschreitenden Grenzen zu neuen, guten Genre-Ideen mal schnell um ein paar Kilometer zurücksetzt. Weiter geht es mit einem der Death Metal-Highlights des Albums, der Song, der auf den Namen Plagued Year hört. Da gibt es so viele einzelne Elemente, die man alle ca. nach dem fünften Mal Durchhören erst bemerkt. Da wären ein extrem gut aufgenommener und sich wiederholender Bass-Übergang, der schon nach der ersten Wahrnehmung süchtig macht, eine leicht elektrisierte Growl-Stimme, die immer wieder für Gänsehaut sorgt, sowie Breaks, die einen jedes Mal aufs Neue überraschen. Zusätzlich kommen diesmal leicht dissonante, aber faszinierende Melodie-Stimmen der Lead-Gitarre hinzu, die sich teilweise mit dem Sängerduo zu duellieren scheinen. Mit 3.14 schmeißen die sechs hyperaktiven Malteser die letzten Vorahnungen in den Mist und überraschen mit einem Instrumentalstück fernab des Death Metal oder des Grindcore, welches schon wieder streckenweise für Hügel auf der Haut sorgt. Hier wird nicht wie drittklassige Greenhorns auf den Instrumenten ohne Sinn und Verstand  herum geprügelt. Hier wird neue Musik komponiert, die mal wieder für ein wenig frischen Wind in der streckenweise wirklich öden Metalmusik-Welt sorgt.

Insgesamt haben DYING SIGNALS nicht übertrieben. Unsterbliche Signale wurden aus Malta gesendet, um die Botschaft des Landes zu überbringen: Zieht euch warm an, jetzt kommt Malta mit ins Schwermetall-Spiel. Über knappe 40 Minuten gibt es hier immer was gehörig auf die Schnauze. Perfekt nach einem anstrengenden Arbeitstag und um mal ordentlich die Luft raus zulassen. Wer Lust auf einzigartigen und exotischen Death Metal/Grindcore hat, dem würde ich eine Hörprobe sicherlich mehr als empfehlen.

Veröffentlichungstermin: 25.03.2011

Spielzeit: 37:05 Min.

Line-Up:
Chris Said – Vocals
Melchior Borg – Vocals
Nicky Manche – Guitar
Owen Galea – Guitar
Clint Briffa – Bass
Daniel Said -Drums

Label: Rising Records

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/dyingsignals

Tracklist:
1. Forged Imprisonment
2. Plagued Year
3. Shape The Prospects
4. Consciously Perished
5. 3.14
6. Minus Two
7. Abstract Mind
8. Picture Perfect
9. End Of An Era
10. The Foreseen Becoming

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