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DRAGGED UNDER: Upright Animals

DRAGGED UNDER hatten mich schon mit ihrem Debüt “The World Is In Your Way” gekriegt. US-Punk für Teenies, wie ihn die alternden Größen des Genres lange schon nicht mehr wirklich frisch anbieten, aufgemischt von einer guten Portion Post/Melodic-Hardcore, der auch nicht-Hardcorler wie mich nicht zu sehr erschreckt. Nun liegt es an der Band aus Seattle, diesen guten Einstand mit ihrem neuen Album „Upright Animals“ zu bestätigen. So richtig dran gezweifelt hat wohl keiner, es geht da weiter, wo sie mit dem Debüt aufgehört haben.

DRAGGED UNDER legen mit „Upright Animals“ ordentlich nach

Zickig treibend kommt der Titelsong, man tänzelt mit, wird angekeift, eine liebliche Gitarrenmelodie, bevor man einen kurzen Breakdown einfährt. Gleich mal alles nicht neu, aber es macht Spaß und kommt mit einer knackigen Frische. Noch wütender aber auch deutlich melodiöser „All Of Us“. Vielleicht wird es mit den Melodien bei „Never Enough“ etwas zuviel des Guten, inklusive reichlich „Ohohoo“ als Vorgabe für die Liveshows. „Crooked Halos“ erinnert gar im Auftakt an amerikanische Mainstream-Rocker. Kritik? Nein, DRAGGED UNDER wollen hoch hinaus, da braucht man auch Songs für´s Radio.

DRAGGED UNDER bleiben wild und zickig, aber nicht nur

Ähnlich bunt geht es weiter. Im Gesamtbild kommt „Upright Animals“ etwas zahmer als das Debüt, aber es wird immer wieder genug Energie rausgehauen, um die vorwiegend junge Fanmeute zum Toben zu bringen und deren Eltern zu erschrecken. „Suffer“ knallt gut aus den Boxen, auch hier dürfen wir „Hohohoo“ singen und ausgelassen tanzen und hüpfen, aufgepeppt von einem klassischen Metal-Riff. Live sicher ein fetter Knaller. Beim balladesken „See You Alive“ kommen abermals die Mainstream Rocker mit dem großen N in den Sinn. Man schunkelt verträumt mit, live leuchten sicher die Handylämpchen im beswingten Takt. Hier nochmal ein bisschen aufs Gas gedrückt, dort catchy Melodien, punkig-wütend „Brainwash Broadcast“ im Duett mit Spencer Chamberlain von den Florida-Metalcorlern UNDEROATH. Mit „This Is The End“ schunkeln wir uns aus dem Album.

DRAGGED UNDER bedienen auf „Upright Animals“ die Punks und Corler, schauen aber auch aufs große Publikum

“The World Is In Your Way” ist mir viel mehr im positiven Sinn auf die Nerven gegangen, die Core und Punk-Elemente waren dort doch fordernder. Mit „Upright Animals“ öffnen sich DRAGGED UNDER merklich, laden ein breiteres Publikum ein, ohne sich irgendwo zu sehr anzubiedern. Das Album macht Spaß, zickt genug, schmeichelt sich etwas an, ohne zu flach oder kitschig zu werden. Die Zielgruppe, der die Genregrößen mittlerweile zu reif und zahnlos geworden sind, wird mit „Upright Animals“ ihren Spaß haben. Mit ihren Ausflügen Richtung breiterem Publikum können die Jungs aus Seattle zudem sicher Musikfans erreichen, denen DRAGGED UNDER auf dem Debüt noch zu ungestüm waren.

Veröffentlicht am 10.06.2022

Spielzeit: 41:17 Min.

Lineup:
Tony Capocchi – Vocals
Sean Rosario – Guitar, Backing Vocals
Ryan Bruce – Guitar
Hans Hessburg – Bass
Kalen Anderson – Drums

Label: Mascot Records

Homepage: https://www.draggedunder.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/DraggedUnder

Die Tracklist von “Upright Animals”:

1. Upright Animals
2. All Of Us (Video bei YouTube)
3. Never Enough (Video bei YouTube)
4. Crooked Halos (Video bei YouTube)
5. Long LiveThe King
6. Suffer
7. See You Alive
8. Weather
9. No Place Like Home
10. Words For Hire
11. Brainwash Broadcast
12. This Is The End

 

 

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