DOWN BELOW: Zeichen

Seichter Pop Rock mit deutschsprachigen Texten. Willkommen im Mainstream.

Ganz egal, was man zur Verteidigung anführen mag, es gibt keine Entschuldigung für ein Bandfoto auf dem Albumcover. Dass diese Unsitte auch DOWN BELOW erfasst hat, kommt nicht von ungefähr. Hinter “Zeichen” steckt nämlich nichts anderes als glatt gebügelter, fein herausgeputzter Radio-Rock mit deutschsprachigen Texten. Gewürzt mit einer minimal düsteren Note, die spätestens seit UNHEILIG für diese Art Musik im großen Stil salonfähig gemacht wurde, fährt das Quartett elf abgeklärte Tracks auf, denen die Hoffnung auf kommerziellen Erfolg ins Gesicht geschrieben steht.

Das soll nicht mal ein Vorwurf sein – auch wenn “Zeichen” mit seinem Tiefgang nicht mal im Planschbecken auf Grund laufen würde – sondern lediglich ein Ausblick dafür, wohin es mit DOWN BELOW im Jahr 2012 geht. Der künstlerische Höhepunkt ist bereits mit dem stimmigen Instrumentalintro “Leuchtfeuer” erreicht, wo Frontmann Neo Scope mit tief und überlegt gesprochenen Worten eine bedeutungsschwangere Erwartungshaltung aufbaut, die im Folgenden leider nicht erfüllt werden kann.

Für das Pop Rock-Album, das es ist, kann man “Zeichen” kaum etwas vorwerfen

“Du und Ich”, das optimistische “Dein Licht” und die potenzielle Pop Rock-Hymne “Stark”, welche die eigene Fehlbarkeit mit einer warmen, flauschigen Decke umarmt, sind im Studio offenbar in den Kessel mit Weichspüler gefallen; dementsprechend eingängig und charttauglich. Die Keyboardstreicher, Pianoeinsprengsel und “Millenial Whoop”-Chöre werden dem ruhigen Publikum gesetzteren Alters mit Sicherheitt gut gefallen.

Aber ich will nicht unfair sein. Für das, was es ist, kann man “Zeichen” kaum etwas vorwerfen. Die Texte sind nicht gut, aber okay; die Arrangements so routiniert wie berechnet, und der Mix, wenngleich sehr glatt, auch wie aus einem Guss. Es ist zwar schade, dass die Produktion etwa die Leadgitarre im Finale von “Unser Lied” komplett verschluckt. Doch mit so was ist beim Unternhemen Charterfolg zu rechnen. Der alteingesessenen Anhängerschaft DOWN BELOWs wird die Entwicklung, die sich weiter in Richtung Mainstream bewegt, vermutlich vor den Kopf stoßen – es heißt nun eben Bravo und Bunte statt Orkus. Macht aber nichts, denn dann hat die ehemalige Zielgruppe eben ein tolles Geschenk für die Schwiegermama – die findet bestimmt auch die vier stattlichen Männer auf dem Cover richtig schnieke.

Veröffentlichungstermin: 10.02.2012

Spielzeit: 39:27 Min.

Line-Up:
Neo Scope – Gesang
Carter – Gitarre
Convex – Bass
Mr. Mahony – Drums
Label: Premium Records

Homepage: http://downbelow.de/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/thatsdb

DOWN BELOW “Zeichen” Tracklist

01. Leuchtfeuer (Intro)
02. Zeichen
03. Du und Ich (Video bei YouTube)
04. Dein Licht (Video bei YouTube)
05. Stark
06. Unser Lied
07. Mit goldenen Segeln
08. Moment unseres Lebens
09. Sie sieht nicht wie schön sie ist
10. Am Leben
11. Unser Schiff

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