Disease Illusion: Ein mächtiger, bedeutungsschwangerer und vielseitig zu interpretierender Name. Die Illusion einer Krankheit bzw. Simulation/Halluzination für die einen, für die anderen verbirgt sich die Realität hinter einer Illusion, um das zu verstecken, was man sehen müsste. Dies sind nur zwei mögliche Interpretationen. Einfach nur ein mächtiger Name!
Und hiermit gleich zur Musik. Mächtig, episch, atmosphärisch, modern, mit perfekter Balance zwischen Melodie und Aggressivität, dies sind ideale Umschreibungen des Melodic Death-Stils der fünf-Mann-Truppe aus Italien DISEASE ILLUSION. Backworld ist nach einer EP von 2008 deren Longplayer-Debüt, ist aber schon seit ca. einem Jahr fertig, was aber leider wegen einer lange erfolglosen Suche nach einem Plattenvertrag zu Release-Verzögerungen führte. Gespielt wird ein technisch sehr versierter, abwechslungsreicher Melodic Death-Metal mit leichten Core-Anleihen. Gespickt mit variablen, groovendem Drumming und Frickel-Leads ist hier jeder bedient. Zusätzlich growlt und screamt sicher der Front-Giftzwerg so ziemlich jedes Gedärm einzeln heraus. Und was hier gezeigt wird, oft heutzutage schon für unmöglich gehalten: die Stimme ist gut, wiedererkennbar und man hört sie gerne! Nun aber schauen wir mal genauer auf einige Song-Beispiele.
Backworld sorgt zweifellos für enorm viel frischen Wind in der Szene, nicht zuletzt durch die perfekte Balance zwischen Aggression und Melodie. Songs wie Predator blasen einem zuerst die Denkzentrale zur Weltumrundung weg, und einige Sekunden später schmilzt man dahin, der wunderschönen Melodien wegen. Predator hat für mich den schönsten Refrain, den ich seit langem gehört hab. Wunderschöne Melodieführung und perfekte, leicht melancholische und atmosphärische Stimmung. Ein Solo gegen Ende, zum Schwach werden und als Gitarrist einfach nur zum neidisch werde. Das Highlight auf dem Album. Der darauf folgende Track auf Backworld hört auf den epischen Namen From Ashes To Dust. Ein wunderschönes Intro mit einem ebenso tollen Riff zeigen schon mal, wo es lang geht. Das Intro bildet die Definition der Eingängigkeit. Wenn jedes Instrument nacheinander zu ihrer Gesamtheit hingeführt wird, und das dann letztendlich so schön klingt, das ist wahrlich nicht das einfachste der Welt. Wieder wird geglänzt mit Gottgleichen Gitarrenriffs und nicht zuletzt der angenehmen, aber dennoch enorm aggressiven Growls. Schwachpunkte gibt es beileibe nicht auf dieser Scheibe, jeder Track glänzt auf seine eigene Art und Weise. Dennoch fast ein wenig schade ist, dass keine clean gesungenen Parts vorkommen, vereinzelt wäre das sicherlich noch eine Bereicherung des Stils von DISEASE ILLUSION.
Nun, das Fazit meinerseits ist ziemlich eindeutig: Rein hören, rein hören und … ähm… rein hören! Wunderbare Melo-Death-Scheibe in diesem Jahr. Respekt!
Veröffentlichungstermin: 04.11.2011
Line-Up:
Fabio Ferrucc Ferrari – Vocals
Federico Feed Venturi – Guitar
Dario Armeli – Guitar
Michele Miki Ventura – Bass
Alex Gaio Gaiani – Drums
Label: UltimHate Records
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/diseaseillusion
Tracklist:
1. Last Murder
2. Eyes Of Medusa
3. Predator
4. From Ashes To Dust
5. Denied
6. One Last Breath
7. The Truth
8. Everything Into Nothing
9. Redemption Of The Dream
10. Light On This Earth