DALRIADA: Ígéret

Ein durch und durch ungarisches Album, das dem Begriff "Folk Metal" gerecht wird.

So nahe Soporon, die Geburtsstadt der ungarischen Band DALRIADA, auch an das österreichische Burgenland grenzt, so entfernt mutet dagegen die Musik DALRIADAs vom westlichem Folk Metal an. Denn das Sextett, das sich in den vergangenen Jahren einem wahren Veröffentlichungsrausch hingegeben und nahezu jährlich ein Album herausgebracht hat, setzt bewusst und gekonnt auf seine magyarischen Wurzeln, auf denen nicht nur die ungarische Liedtexte beruhen, sondern auch die – an die ungarische Volkslied-Kultur angelehnte – Instrumentierung und Rhythmusgebung. Rund um dieses Volksgut werden E-Gitarren, Schlagzeug und rockige Gesangslinien drapiert, um dem Ganzen eine besondere Note zu verleihen.

Natürlich ist damit das Heuwagenrad in Sachen Folk Metal nicht neu erfunden worden, aber wenn man – wie beim Titelsong Ígéret diese Symbiose auch in den Beinen spürt, um sich unwillkürlich zu einem Csardas auffordern lassen zu wollen, dann ist das schon eine besondere Note. Denn gewisse Teile des Albums bewegen – und das ganz sprichwörtlich. Zudem liegt jedem Track eine historische Begebenheit oder Volksweisheit zugrunde.

Vom Instrumentalen her wissen – nicht zuletzt auch aufgrund dessen, dass sie nicht alltäglich sind im Metal-Gebrauch – die beschwingten Violin-Parts besonders zu überzeugen. Die klassischen Metal-Instrumente werden ebenso ansprechend gespielt, doch ordnen sie sich dem Gesamtsound unter, so dass ein stimmiges Zusammenspiel entsteht. Gesanglich wechseln sich guter und kräftiger Frauengesang mit abwechslungsreichem Männergesang ab, schließlich versteift sich Gitarrist und Frontmann András Ficzek nicht nur auf das Gegrowle, sondern setzt auch mit seiner angeraut klaren sowie kräftigen Stimme für Akzente.

Leider schleichen sich beim ganzen Abwechslungsreichtum des Albums auch einige belanglosere Nummern wie etwa Igazi Tüz ein, doch als geschlossenes Werk betrachtet – oder als ganzes Album durchgehört – ist Ígéret ein rundes Album, das dem Begriff Folk Metal gerecht wird und überdies zu gefallen weiß.

Veröffentlichungstermin: 18.02.2011

Spielzeit: 51:30 Min.

Line-Up:
Laura Binder – Vocals, Flöte
András Ficzek – Vocals, Guitar
István Molnár – Bass
Mátyás Németh Szabó – Guitar
Tadeusz Rieckmann – Drums
Barnabás Ungár – Synths

Gastmusiker:
Jonne Järvelä (KORPIKLAANI) – Vocals (Leszek A Hold)
Label: AFM Records

Homepage: http://www.dalriada.hu

Tracklist:
1. Intro
2. Hajdutanc
3. Hozd el, Isten
4. Mennyei Harang
5. Ígéret
6. Igazi Tüz
7. Kinizsi Mulatsaga
8. A Hadak Utja
9. Leszek A Csillag
10. Leszek A Hold
11. Outro

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