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DAKRYA: Crime Scene

Tolle Musiker und massig Ideen, aber des Guten einfach zu viel.

Crime Scene ist das zweite Album der seit 2004 bestehenden Band. Durch ausgiebiges Touren, unter anderem auch im Vorprogramm von MOONSPELL, schaffte es die Band, über Griechenland hinaus bekannt zu werden. DAKRYA  kommen also aus dem Mittelmeerstaat, was ihnen schon mal etwas den Status eines Exoten einbringt.

Irgendwie exotisch ist auch ihre Musik, versuchen sie doch, Elemente des Theaters sowie Musicals mit hartem Rock zu einer Einheit zu verschmelzen. Gelingt das den Musikern? Ja schon, aber – und hier liegt der Hase im Pfeffer oder besser gesagt das Gyros im Zaziki – es stellt sich kein gesamt ertragbares Ergebnis ein. Durch ständiges Wechseln der Stimmen (man beschäftigt immerhin drei Vocalisten) und das häufige Ändern des Tempos gelingt es ihnen nicht, Hörgenuss zu kreieren, man kann es sich nie richtig gemütlich machen in den Songs. Insgesamt hat die wilde Mischung aus Power-Metal, Gothic-Rock und Jahrmarktsmusik unheimlich viel Drive und Identität, aber leider auch etwas nerviges.

Die Art der Vocals hat streckenweise erzählerisches, sie erinnert teilweise an Jutta Weinholds Stil der seligen ZED YAGO, nur nicht ganz so rau. Die musikalische Untermalung mit Leierkasten, Glockenspiel oder gar Saxofon ist kontrastreich und durchaus eine willkommene Abwechslung des Genres. Bei dem Song Camouflage funktioniert die wilde Mischung mal, das lockere Saxofonzwischenspiel, gepaart mit fetzigen Rhythmen, macht Laune und sticht heraus. Nur leider ist das der einzige Song, der mich wirklich packen kann. Es zünden die vielen, vielen Ideen und kauzigen Instrumentierungen zu selten, mit denen die Helenen ihre Songs vollpacken. Auf  Dauer wird das Album von DAKRYA einfach anstrengend, und das ist das letzte, was ich von Musik erwarte.

Fazit: weniger ist mehr, tolle Musiker und massig Ideen, aber des Guten einfach zu viel. Viel zu viel.

GAST-REVIEW VON MARCO BERGHAMMER

Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

Spielzeit: 40:38 Min.

Line-Up:
Christina Kalantzi – Vocals
Thomais Chatzigianni – Vocals
Alex Drake – Bass
SophiaX – Keyboards
Angelos Charogiannis – Guitars
George Droulias – Guitars & Vocals
Stavros Vorissis – Drums

Produziert von Sophiax
Label: Sensory Records/Laser´s Edge

Homepage: http://www.dakrya.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/dakrya

Tracklist:
1. The Charlatans
2. Blind Man & Bluff
3. Scaremongering
4. The Urban Tribe
5. Camouflage
6. Phantasmagoria
7. Inertia
8. Dramatis Personae
9. A Dreadful Side Scene

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