CEMETERY OF SCREAM: Deeppression

Der Gothic Metal-Markt wird immer langweiliger und einfallsloser, was inzwischen die ein oder andere Band des Genres erkannt zu haben scheint. Zu diesen Bands zählen auch CEMETERY OF SCREAM, die mit ‘Deeppression’ ihren zweiten Longplayer veröffentlichen und eindeutig Wert darauf legen, etwas Eigenständiges im Gothic-Bereich darzustellen.

Im Falle des Sextetts sieht dies in erster Linie so aus, möglichst viele anderstartige Einflüsse in die Musik einfließen zu lassen, ohne jedoch die Wurzeln der Musik anzugreifen.

Schon beim Opener “Whisper/Touch” horcht man auf, der jedoch noch relativ typisch rüberkommt, aber durch das hypnotisch-sphärische Keyboard eine sehr intensive Atmosphäre schafft.

CEMETERY OF SCREAM probieren immer wieder genrefremde Elemente aus

Der zweite Song “Breeze” ist dann schon etwas “seltsamer”, da hier spanische Gitarrensounds in den Song integriert wurden, die aber einwandfrei zum Gothic-Sound passen.

Ganz anders dann “Episode Man”, der eine recht düstere, fast schon sakrale Stimmung verbreitet und mit einer klasse Gesangsmelodie verschönert wurde.

Und so zieht sich das Konzept der Abwechslung durch die ganze Platte durch, wobei wie gesagt immer mal wieder “genrefremde” Experimente ausprobiert werden, aber trotzdem auch genauso auf die typischen Trademarks wie weibliche Backing-Vocals, Death-Grunts, usw. wert gelegt wird.

Besonders gefällt mir dann noch “Reveal the Rainbow”, das mich durch den alte-Kate-Bush-mäßigen Streichereinsatz im Hintergrund überzeugt.

Das Songwriting auf “Deeppression” ist zu Gothic-typisch

Klasse kommen auch die rauchigen Grunts von Sänger Martin Kotas, die mich stellenweise schon fast an Lemmy in seinen düsteren Phasen erinnern.

Der einzige Punkt, den ich bei “Deeppression” ankreide, ist eigentlich das Songwriting, das einfach doch noch zu sehr Gothic-typisch ist und dadurch nicht ganz den Sprung aus der Masse schafft.

Für mich zählt das Zweitwerk von CEMETERY OF SCREAM auf jeden Fall zu den Veröffentlichungen, die es wert sind, unterstützt zu werden und eindeutig zu den “Guten” im Genre zählen.

Veröffentlichungstermin: 26.01.98

Spielzeit: ca. 48:04 min.

Label: Serenade Records

CEMETERY OF SCREAM “Deeppression” Tracklist

1. Whisper/Touch
2. Breeze
3. Episode Man
4. Ironic
5. Walkin’ on Air
6. Reveal the Rainbow
7. Cruel
8. Float to Escape

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