Normalerweise dürfte diese Besprechung ja noch gar nicht erscheinen, denn bei CATHEDRAL geht naturgemäß alles gaaaaaanz langsam. Bloß nichts überstürzen. Und nicht zu viele Beats per minute oder Riffs pro Song. Nee nee. CATHEDRAL um den ehemaligen NAPALM DEATH-Brüller Lee Dorian (sehr merkwürdiger Wechsel übrigens, von extremem Geprügel zur extremen Zeitlupe zu wechseln), legen mittlerweile ihr sechstes Album vor und bleiben ihrem Stil treu und damit in ihrer selbstgeschaffenen Nische ohne Konkurrenz.
Geboten wird bleischwer dahinfließender Doom mit Folk- und Stoner Rock Einsprengseln. Wenn es auf Tracks wie „Whores To Oblivion“ mal etwas elanvoller zur Sache geht, ist man ob diesem Ausbruch aus Melancholie, Düsternis und Langsamkeit schon entzückt, geradezu befreit. Im Vergleich zu den Vorgängeralben ist der Sound durch die Produktion von Billy Anderson (u.a. SLEEP, ORANGE GOBLIN) wieder etwas härter geworden, sehr trocken und direkt wird schwer und verschwommen dahinwabernde Doomigkeit (oder Doomizität?) über den Hörer ausgeleert. Bei CATHEDRAL gibt es nur zwei Extreme: lieben oder hassen. Für alles andere ist der Sound der Briten einfach zu eigenwillig. Die Fans wird „Endtyme“ auf keinen Fall enttäuschen.
Spielzeit: 63:47 Min.
Line-Up:
Lee Dorian – v
Garry Jennings – g
Leo Smee – b
Brian Dixon – dr
Produziert von Billy Anderson
Label: Earache
CATHEDRAL „Endtyme“ Tracklist
- Cathedral Flames
- Melancholy Emperor
- Reqiuem Of The Sun
- Whores To Oblivion
- Alchemist Of Sorrows
- Ultra Earth
- Astral Queen
- Sea Serpent
- Templars Arise!