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BLUT AUS NORD: Odinist: The Destruction of Reason by Illumination

Surreal, bizarr und fordernd – BLUT AUS NORD lehren den Puristen des Black Metal wieder das Fürchten.

Wären BLUT AUS NORD ein Getränk, dann wären sie hochprozentiger Absinth und zwar einer der Marke Van-Gogh-schneidet-sich-ein-Ohr-ab. Das französische Trio ist zwar mir dem neuesten Album Odinist wieder mehr auf dem Boden der Tatsachen angekommen, ich bitte jedoch inständig darum, keine Standardmusik von diesem Album zu erwarten. Nach dem kaputten und reizvollen MorT kehren BLUT AUS NORD wieder mehr zum grimmigen, ungemütlichen Stil von The Work Which Transforms God zurück.

Und dennoch ist das kranke Gebräu einzigartig. Voller schwarzer, spiritueller Atmosphäre gibt es düstere Musik zu hören, die sich jeder Norm entzieht. Zwar ist es eindeutig, dass BLUT AUS NORD ihre Wurzeln im Black Metal haben, aber der Industrial-Einfluss macht die Musik noch viel boshafter, unwirtlicher und surrealer. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache und das soll es auch gar nicht sein. Die Band macht sofort deutlich, dass sie keinerlei Interesse daran hat, jedem zu gefallen, deshalb zeigt schon der Einstieg in das Album mit seinen schleppenden Grooves und den vielen Dissonanzen, was die restliche Spielzeit auf den Hörer zukommt.

Und weil BLUT AUS NORD atmosphärische Dichte jederzeit ausspielen können, fallen alle Songs in diese Kategorie. Entsprechend sticht nur selten ein Song aus Odinist heraus – höchstens der Titeltrack und The Cycle of the Cycles mit ihrer brillanten Gitarrenarbeit. Aber auch der Rest des Albums ist wirklich hochwertig. Was die Musiker an ihren Instrumenten abliefern, ist beeindruckend – die kranken Riffs, das nach Computer klingende meist schleppende Drumming, die versteckten Samples und der im Hintergrund gehaltene Gesang lassen das Album zu einem Monstrum werden.

BLUT AUS NORD klingen auf ihrem neuesten wie eine langsame, industriallastige Version von DEATHSPELL OMEGA können, aber mit ihren Landsmännern nicht mithalten. Vielleicht weil das Album zu schleppend ist, vielleicht weil DEATHSPELL OMEGA konsequenter sind. Dennoch, Fans von ungewöhnlichem, forderndem und ungeheuer bizarrem Black Metal sollten sich Odinist: The Destruction of Reason by Illumination unbedingt anhören – wer trve ist, sollte einen weiten Bogen um BLUT AUS NORD machen. Und sich dafür zusätzlich mächtig schämen.

Veröffentlichungstermin: 26. Oktober 2007

Spielzeit: 36:51 Min.

Line-Up:
Vindsval – Guitar, Vocals
GhÖst – Bass
W.D. Feld – Drums, Electronics, Keyboards

Label: Candlelight Records / Appease Me…

Homepage: http://www.blutausnord.com

Tracklist:
1.
2. An Element of Flesh
3. The Sounds of the Universe
4. Odinist
5. A Few Shreds of Thoughts
6. Ellipsis
7. Mystic Absolu
8. The Cycle of the Cycles
9.

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