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AMBASSADOR GUN: Golden Eagle

Clever interpretierter Skandi-Grindcore mit Faible für Punk und Crust – reinhören ist gestattet!

Skandinavischer Grindcore ist vielleicht nicht der gleiche Exportschlager wie Göteborg-Death Metal, Kommissar Wallander oder Hipster-Haarschnitte, aber es ist schön zu sehen, wie diese Schule auch in anderen Ländern ankommt. Und nicht nur dank der NASUM-Reunion gibt es einen Grund, sich auf die wohl impulsivste schwedische Musik zu besinnen. Golden Eagle, Album Nummer zwei von AMBASSADOR GUN, bringt das traditionell-skandinavische Grindcore-Feeling in die USA, mit allem was dazu gehört: Melodische bis chaotische Riffs mit einem unverschämt crunchigen Gitarrensound sorgen für ordentliche Hooks, dazu gibt es rumpelnden Bass, schnelles, überraschend versiertes Drumming mit vielen Blast Beats, D-Beats und treibenden Double Bass-Einlagen, sowie heiseres Geschrei und angepisstes Gebrüll. Wenn daraus noch coole Songs entstehen, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Tatsächlich schaffen AMBASSADOR GUN eine Menge abwechslungsreiche Nummern, die fern von kurzen zehnsekündigen Eruptionen sind, dafür aber gutes Songwriting zeigen. Die elf Songs knacken gerade die Dreißig-Minuten-Grenze, so dass alles kompakt und stets wütend bleibt.

Die Luft geht AMBASSADOR GUN nicht im Entferntesten aus, Wounded Knee, Slowbird, Sunshine Acid, Crack Ikon, Circle The Lord Of Flies und No Suffering zeigen, dass die Band in keiner Sackgasse steckt, sondern sich neben NASUM auch ein klein wenig Inspiration aus Crust und Punk holt, Stichwort: SKITSYSTEM. Golden Eagle klingt in sich geschlossen, wie aus einem Guss. Dazu passt es, dass AMBASSADOR GUN fast keine Hilfe von außen benötigen. Produktion und Mix stammt von Gitarrist und Sänger Tim Sieler, das Artwork stammt von Luke Olson, der ebenfalls in die Saiten haut. Das Trio aus Minneapolis hat somit ein Album parat, das schön reinhaut und kaum Schwächen offenbart. Einzig die Tatsache, dass die Wut nicht so wirklich anstecken will, ist ein nicht zu vernachlässigender Makel, der AMBASSADOR GUN von den Großen wie ROTTEN SOUND trennt. Freunde von skandinavischem, intelligent bis schmutzigen Grindcore dürfen aber gerne ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 16. November 2012

Spielzeit: 30:07 Min.

Line-Up:
Tim Sieler – Guitar, Bass, Vocals
Luke Olson – Guitar, Bass, Vocals
Patrick Ruhland – Drums

Produziert von AMBASSADOR GUN
Label: Prosthetic Records

Homepage: http://ambassadorgun.bandcamp.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/ambassadorgunmpls

Tracklist:
1. Wounded Knee
2. Christbastard
3. Slowbird
4. Warpainted
5. Sunshine Acid
6. Cover Tracks / Sever Ties
7. Crack Ikon
8. Chris Brown
9. Unleashed
10. Circle The Lord Of Flies
11. No Suffering

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